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LORENA

Ich betrete das Hotelzimmer mit einem Kloß im Hals. Dieser Moment ist entscheidend, aber auch gefährlich. Mein Herz schlägt schneller, als ich Davorins Handy aus meiner Tasche ziehe und es Alejandro überreiche. Sein Blick ist konzentriert, seine Finger fliegen über das Display, während er sich an die Arbeit macht.

Ich spüre die Spannung in der Luft, als ich mich auf das Bett setze und meinen Blick auf Alejandro richte. Er ist der Beste in dem, was er tut, und ich vertraue ihm blind. Aber dennoch kann ich nicht leugnen, dass das Risiko hoch ist. Wir bewegen uns auf dünnem Eis, und ein falscher Schritt könnte alles ruinierten.

Während Alejandro in die Tiefen des Internets eintaucht, um Informationen zu sammeln, halte ich den Atem an. Jede Sekunde fühlt sich wie eine Ewigkeit an, jede Taste, die er drückt, ist von entscheidender Bedeutung. Und dann, endlich, ein Hauch von Erfolg, ein Funken Hoffnung.Wir haben gefunden, wonach wir gesucht haben. Die Informationen fließen in einem Strom von Daten, und ich kann kaum glauben, dass wir es geschafft haben. Doch es ist kein Zeitpunkt für Feiern. Wir haben, was wir brauchen, aber wir müssen schnell handeln, bevor jemand Verdacht schöpft. Ich stehe auf und schnappe mir das Handy, während Alejandro mir bedeutungsvoll nickt.

»Was machst du als nächstes?«, fragt er. »Kannst du die Daten weiter schicken? Damit sie in Italien weiterarbeiten können?« Er nickt.

»Sag mir nicht, dass du das alleine durchziehst.« »Wir haben hier genügend Männer, also könnte ich auch jede Zeit befehlen, loszulegen.« »Was ist mit der italienischen Mafia? Wir sind in ein Bündnis eingegangen.« »Vielleicht muss ich einfach Matteo kontaktieren. Er wird mir schon helfen.«

Er nickt und lehnt sich zurück. »Ich habe die Daten geschickt«, informiert er mich. »Gut, ich habe auch Matteo schon geschrieben. Ich gehe wieder zurück um das Handy zu tauschen.«

Im Club angekommen, sehe ich Davorin dort, wo ich ihn zum ersten Mal gesehen habe. »Hey«, begrüße ich ihn und setze mich neben ihm hin. »Was machst du denn hier? Wolltest du nicht nach Hause?«, fragt er und mustert mich fragend an. »Ich habe meine Tasche im privaten Raum vergessen«, sage ich. Er nickt und erhebt sich. Davorin verschränkt unsere Hände und führt mich in die privaten Räume.

»Ach, hier ist es.« Als ich die Tasche nehme, lege ich sein Handy auf den Boden. »Hier liegt ein Handy«, sage ich und nehme es wieder in die Hand. »Ist das deiner?« Er nimmt es entgegen und holt aus seiner Hosentasche das Handy heraus, welches ich ihm gegeben habe. »Hä, wie kann das sein? Wieso gibt es zweimal von meinem Handy?«

Ich schaue ihn ahnungslos an und zucke mit den Schultern. »Sehen wir uns eigentlich wieder?«, frage ich und wechsele das Thema. Er lächelt und kommt mir näher. »Wir können uns, wann du willst sehen«, haucht er in mein Ohr. Ich schlucke hart und nicke. Als seine Lippen, meinen Hals berühren, lege ich mein Kopf in den Nacken. »Dein Geschmackt liegt immer noch in meinem Mund«, keucht er und saugt weiter an meinem Hals.

»Davorin«, flüstere ich und stütze meine Hände ab. Er führt seine Hände auf meine Taille und zieht mich näher an sich.

MATTEO

Ich betrachte mein Handy, als eine Nachricht von Lorena auf dem Bildschirm aufleuchtet. Mein Herz beginnt schneller zu schlagen, während ich die Worte lese. Lorena bittet mich, nach Kroatien zu kommen, um mit ihr zu beginnen. Ich weiß, dass Lorena nicht einfach um Hilfe bitten würde, es sei denn, es geht um etwas Ernstes. Ihre Nachricht lässt keine Zweifel darüber, dass es Zeit ist, zu handeln. Ich spüre, wie das Adrenalin durch meine Adern rauscht, als ich mich auf den Weg mache, um mich auf das nächste Kapitel unserer Mission vorzubereiten.

»Papá«, fange ich an. »Lorena hat mir geschrieben. Ich werde nach Kroatien fliegen.« »Gut, sollen wir mitkommen, oder nach?«, fragt er. »Überlass uns das ganze, währenddessen könnt ihr die Verbündeten der Kroaten beobachten. Es ist wichtig, wer wo ist.«

Ich nicke und bespreche mit ihm noch etwas.

Schließlich packe ich eine kleine Tasche, ziehe mich um und werde zum Flugplatz gefahren.

Wieder muss ich an Lorena denken. Die Vorstellung, dass sie sich mit dem Feind einlassen muss, um an Informationen zu gelangen, erfüllt mich mit einem Gefühl der Wut, das kaum zu kontrollieren ist. Ich weiß, dass es Teil des Spiels ist, dass wir manchmal unangenehme Opfer bringen müssen, um unsere Ziele zu erreichen.

Wenn wir endlich Franjo und seinen beschissenen Sohn Davorin töten, bin ich glücklich. Davor werde ich nicht gut schlafen können. Und der Gedanke, dass Lorena mit Davorin geschlafen hat, macht mich noch wütender. Ich will nichts sagen.. nichts fühlen, aber sie wird es noch sehen. Auch wenn es für die Mission ist, dass sollte nicht passieren.

Meine Gedanken gehen die ganze Zeit hin und her. Dann muss ich wieder daran denken, was Papá gesagt hat.

Lorena ist für dich tabu, verstehst du? Sie ist eine Spanierin und ist die Tochter von Jorge. Nur weil wir auf einer Mission sind, heißt das nicht, dass wir befreundet sind
Du sollst sie nicht hassen, Matteo, aber lieben solltest du auch nicht..

Was ist, wenn ich sie aber liebe?

His dark obsessionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt