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UNBEKANNT

1 Jahr später

In Kuba, Varadero zu leben, ist wie ein Traum, der endlich Wirklichkeit geworden ist. Die warme Brise, der Klang der Wellen und die lebendige Kultur – all das lässt mich endlich aufatmen. Anfangs war es nicht einfach, besonders während meiner Behandlung. Doch jetzt, 1 Jahr später, spüre ich eine gewisse Leichtigkeit in meinem Herzen.

Auch wenn ich hier in Frieden lebe, herrscht in mir ein schlimmer Chaos. Ich weiß, dass ich nicht für immer hier bleiben kann, denn irgendwann muss ich zurück und mich endlich rächen.

Die ganze Welt kennt meine Mafia, doch keiner weiß wirklich, wer dahinter steckt. Ich bin die Führerin und werde die mächtigste Mafiosa.

»Liebes, Nate ist da«, sagt Mamá und geht die Treppen hoch. Ich drehe mich überrascht um und sehe ihn. »Du bist gekommen?«, stelle ich fest. Er nickt stolz und lächelt mich an. »Ich wollte dich nochmal persönlich sehen.« »Zum Glück bist du gekommen«, entgegne ich und führe ihn ins Wohnbereich. »Fühl dich wie zuhause.. willst du etws trinken?«

Er setzt sich hin und denkt kurz nach. »Kaltes Wasser, wäre sehr erfrischend.«

»Und? Erzähl«, sage ich, während ich ihm Wasser einschenke. »Die Italiener sind mit den Franzosen immer noch verbündet«, fängt er an. »Wirklich?« Ich bin enttäuscht. Was erwartet man aber auch von ihnen? »Aber irgendwas ist da faul.« »Wie meinst du?« »Ich habe so gut wie es geht, überprüft. Sei es Waren, Handel und so weiter.. die Italiener verarschen die Franzosen.« »Wie bitte?«, hake ich nach. »Das ist nur meine Vermutung, aber ich bin auch fest davon überzeugt.« »Wieso sollten sie so etwas tun?« »Weiß ich wirklich nicht.« »Wie siehts mit den Männern aus? Wie viele seit ihr insgesamt?«

Ich habe viele Zentralen. Sie sind alle auf der ganzen Welt verteilt. »In New York sind wir momentan über 10.000«, schildert er. Ich nicke zufrieden. »Läuft dort auch alles gut? Training? Schlafplätze?« »Ich kann dir nur sagen, dass es dort fast wie ein 5-Sterne Hotel ist.« »Das freut mich sehr. Mir ist es wichtig, dass meine Männer, die für mich kämpfen, auch viel zurückbekommen.«

Er lächelt und schaut aus dem Fenster.

»Wann bist du bereit?«, fragt er mich. Es ist eine sehr gute Frage.. »Ich weiß es nicht«, antworte ich ehrlich. »Du bist stark, Na. Die Narben, auf deinem Gesicht und auf deinem Körper zeigen deine Stärke.«

Meine Stärke.. manchmal denke ich mir, dass ich eine große Enttäuschung für meine Familie bin. Mamá hat mir schon immer vertraut und wollte mich beschützen, doch ich bin die Gefahr selbst. Ich habe vor nichts mehr Angst und könnte jeden blind umbringen.

Meine Augen durchstreifen die Unterlagen vor mir. Jedes Blatt trägt Informationen über die Feinde, die ich konfrontieren werde. Doch als mein Blick auf Matteo Mancini fällt, einem Mann von Einfluss und Macht, halte ich inne. Er ist der italienische Mafiaboss, gefürchtet und respektiert zugleich für seinen unvergleichlichen Erfolg. Doch hier, auf diesem Blatt Papier, steht etwas, das mich stutzig macht. Es heißt, dass er zur Therapie geht, ohne einen klaren Grund dafür anzugeben. Das ist ungewöhnlich für einen Mann wie ihn, der normalerweise keine Schwächen zeigt. Es könnte ein Hinweis sein, eine Schwachstelle, die ich ausnutzen könnte. Oder vielleicht ist es eine Falle, ein Trick, um mich aus der Reserve zu locken. Wie dem auch sei, es ist eine Information, die meine Strategie beeinflussen könnte.

»Nate, weißt du eigentlich, wie mächtig die Italiener geworden sind?«, meine Stimme klingt düster, während ich ihm die Fakten präsentiere. Er nickt und fährt fort: »Sie haben sich in den letzten Monaten enorm ausgedehnt, ihr Einfluss reicht mittlerweile in Bereiche, die wir nie für möglich gehalten hätten. Ihre Netzwerke sind stark, und sie haben sich in fast jedem Aspekt des kriminellen Untergrunds festgesetzt.«

Ein Gefühl der Wut brodelt in mir. »Das gefällt mir gar nicht. Diese unkontrollierte Macht, die sie sich angeeignet haben, bedroht alles, wofür wir kämpfen. Es ist inakzeptabel.«

Meine Hände ballen sich zu Fäusten, und meine Augen funkeln vor Zorn. »Wir können und werden nicht zulassen, dass sie weiterhin ungehindert agieren. Es ist Zeit, dass wir handeln und ihre Expansion stoppen, koste es, was es wolle.«

His dark obsessionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt