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LORENA

Samstag, 28. Dezember

Als der Privatjet auf dem russischen Boden landet, spüre ich die Aufregung in der Luft. Wir sind angekommen, bereit für unsere Mission, die schon bald beginnen wird. Die kalte russische Luft umgibt uns, während wir uns darauf vorbereiten, in die Nacht zu treten und unsere Aufgabe zu erfüllen.

Über 50 Männer der Los Muñoz Cartel sind da. Unter ihnen ist auch Gael, meine Rechtehand, der mir in vielen Schlachten zur Seite gestanden hat. Alejandro hat die Kontrolle von Spanien aus. Er wird uns quasi von dort aus helfen.

Die Männer um mich herum sind bereit für den Kampf, und ich spüre die Energie und Entschlossenheit in der Luft. Gael gibt mir einen aufmunternden Blick, und ich weiß, dass ich nicht allein bin in diesem gefährlichen Unterfangen.

Ich bin bereit für das, was kommen wird. Die schlaflosen Nächte, die mich erwarten, kümmern mich nicht. Die Russen halten Carmen gefangen, und Gerüchten zufolge befinden sie sich in einem Club. Doch ich weiß, dass es kein normaler Club ist. Es ist ein Ort des Verbrechens, ein düsteres Labyrinth aus Korruption und Gefahr.

»Sie sind wirklich gefährlich, Lorena. Wir müssen aufpassen«, sagt Gael, als wir ins Auto einsteigen und uns hinsetzen. Ich nicke stumm. Meine Gedanken schweifen immer wieder zu Matteo. Was würde er machen, wenn ich mit seiner Mamá zurückkehre? Würde er sich freuen? Mich weiterhin hassen? Ich weiß es nicht. »Sasche ist wirklich dumm. Wie kann er der Führer sein?«, hake ich. »Verstehe ich auch nicht. Doch trotz, dass er so dumm ist, laufen seine Geschäfte sehr gut.« »Weil er viele starke Männer an seiner Seite hat«, entgegne ich.

Es ist Sonntag, 01:17 Uhr, ich sitzen im Auto und warte auf Gael, bis er in den Club reingelassen wird. Er gibt sich als ein ganz normaler Käufer aus und wird dann ganz entspannt reingehen und erstmal alles abchecken. »Ich bin drin. Hier sind die live Kamerauaufnahmen. Insgesamt gibt es hier mehr als 20 Zimmer und viele davon sind Privat«, schildert Fabiano. Im Thema hacken, ist er der beste. »Zeig her.« Ich schaue mir alles genau durch und sehe viele Frauen. Sehr viele Frauen. »Kann es sein, dass manche freiwillig hier sind? Sie sehen so glücklich aus«, murmelt er. »Fuck- kann es sein, dass sie unter Drogen sind?«, frage ich. Er zieht seine Augenbrauen hoch und nickt. »Stimmt, von Sascha kann man alles erwarten.«

»Du kannst von oben rein«, sagt er und zeigt auf den Dachgeschoss. »Hier gibt es ein Fenster, doch das führt direkt zu einem Büro.« »Ich gehe von da rein«, meine ich. »Sicher? Es wäre zu gefährlich-« »Ja ja ja, gib den Männern Bescheid. Jeder soll sich positionieren, verstanden?« Fabiano nickt und gibt mir die Schutzweste.

»Du schaffst das«, höre ich Fabiano noch sagen, bevor ich aussteigen und mich langsam von unseren Autos entferne.

Meine Augen scannen die Fassade, bis ich einen Vorsprung aus alten Steinen entdecke, der als möglicher Griff dienen könnte. Ohne zu zögern, beginne ich, von einem Stein zum nächsten zu klettern, meine Finger fest um die raue Oberfläche gekrallt. Der Wind peitscht um mich herum, aber ich lasse mich nicht davon ablenken. Mein Fokus liegt allein auf dem Fenster im Dachgeschoss, das mein Ziel ist. Mit jeder Bewegung steigt die Spannung in mir, aber auch die Entschlossenheit, diese Mission zu erfüllen.

Schließlich erreiche ich das Fenster, meine Muskeln angespannt vor Anstrengung. Mit einem letzten Kraftakt ziehe ich mich hoch und öffne das Fenster leise, um hineinzuschlüpfen. Die Dunkelheit des Raumes empfängt mich und plötzlich erkenne ich ein Gestalt vor mir.

His dark obsessionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt