Erholung

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Der feine Sand unter meinen Füßen fühlte sich warm an, fast wie eine sanfte Umarmung der Erde.
Mit jedem Schritt sank ich ein kleines Stück ein, während eine leichte Brise meine Haut strich und der salzige Geruch des Meeres meine Sinne vernebelte. Vor mir erstreckte sich das glitzernde Wasser bis zum Horizont, das Rauschen der Wellen beruhigte meine Gedanken. Der Wind spielte mit meinen Haaren, während ich das Salz auf meinen Lippen schmeckte. Ich atmete tief ein, ließ die frische Luft durch meine Lungen strömen und fühlte eine innere Ruhe, als ob die Zeit hier langsamer vergehen würde.

Ich schloss die Augen und ließ mich für einen Moment einfach treiben. Das sanfte Plätschern der Wellen lullte mich ein, wie eine leise Melodie, die mich an ferne Orte trug.
Meine Füße spürten nun die feuchte Kante des Sandes, dort, wo das Meer jeden Moment mit seinen kühlen Fingern heranreichte und sie sacht umspülte. Ein Schauer lief mir über den Rücken, als das Wasser meine Zehen erreichte, eine angenehme Erfrischung in der Wärme des Tages.

Die Sonne stand hoch am Himmel, ihr Licht blendete durch meine geschlossenen Lider und ich konnte die Hitze auf meiner Haut spüren, wie sie mich langsam durchdrang, während die Wellen immer wieder kamen, mich kurz umfangen und dann wieder gingen. Es war ein Spiel zwischen Hitze und Kühle, Ruhe und Bewegung.
Mit jedem Atemzug wurde ich ein Teil dieses Moments, als ob das Meer und der Strand mich für einen Augenblick in ihre Welt aufnehmen wollten.
Ich öffnete die Augen, sah die Weite des Ozeans vor mir und spürte, wie mein Herz sich langsam im Takt der Wellen bewegte.

Plötzlich hörte ich eine vertraute Stimme, die mich aus meinen Gedanken riss.
"Essen ist fertig", rief Barış von oben.
Langsam drehte ich mich um und sah ihn, wie er leicht lächelnd den Weg zu mir hinunterlief, seine Hand in die Luft erhoben, um meine Aufmerksamkeit zu erlangen.

Sein Ruf hallte sanft über den Strand, vermischte sich mit dem Rauschen der Wellen, doch inmitten all der Geräusche hörte ich nur ihn.
Ein Lächeln huschte über mein Gesicht, als ich ihm zuwinkte und spürte, wie ein warmes Gefühl in mir aufstieg, das nichts mit der Sonne zu tun hatte. Sein Lachen trug den Wind zu mir, leicht und sorglos und für einen Moment schien alles um mich herum in Bewegung zu sein – die Wellen, der Wind, die Möwen – nur er und ich standen still in diesem Augenblick.

Langsam lief ich auf ihn zu. Meine Schritte waren zunächst zögerlich, als wollte ich diesen Moment der Stille und des Friedens noch ein wenig festhalten wollen. Doch als ich seinen erwartungsvollen Blick sah, wurden meine Bewegungen schneller, entschlossener. Der Sand unter meinen Füßen fühlte sich jetzt anders an – fester, als würde er mir den Weg weisen.

Mit jedem Schritt wurde das Rauschen des Meeres leiser, während seine Gestalt klarer wurde. Ich sah, wie er leicht die Arme ausbreitete, ein Ausdruck der Vertrautheit und der Wärme, die mich immer wieder anzog. Als ich näher kam, fingen seine Augen mein Lächeln auf und ich spüre die vertraute Ruhe, die er mir schenkte.

Endlich bin ich bei ihm und ohne ein Wort zu sagen, umarmte ich ihn.
Sein Griff um mich war fest und sanft zugleich, wie immer.
Wir lösten uns voneinander, ein kurzer Blick, ein Lächeln – keine Worte waren nötig.
Wir gingen gemeinsam zurück, der Wind spielte noch immer mit meinen Haaren, aber diesmal hörte ich nur das beruhigende Echo seiner Schritte neben mir.

Gemeinsam gingen wir über den Sand, bis wir die hölzernen Stufen erreichten, die vom Strand hinauf zu dem Haus führten, welches für die nächsten Tage unser bleibe war.
Die Sonne warf lange Schatten über uns, während wir Hand in Hand die Treppe hinaufstiegen. Das Holz unter meinen nackten Füßen war warm, glatt und vertraut, jede Stufe fühlte sich wie eine kleine Reise an, die uns vom offenen, weiten Meer zurück in unser ruhiges Refugium führte.

Mit jedem Schritt nach oben spürte ich, wie der Wind schwächer wurde und die Geräusche des Strandes leiser. Die Wellen verblassten hinter uns, während vor uns das Haus in Sicht kam – unser Rückzugsort, umgeben von nichts weiter als die Natur.

Benim evim || Barış Alper YılmazWo Geschichten leben. Entdecke jetzt