Leere Worte

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Viel Spaß ❤️

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Es fühlte sich wie eine Ewigkeit an, seitdem ich auf dem Boden saß, obwohl es vielleicht eine halbe Stunde her war.
Die Tür öffnete sich endlich und Aylin rief mich herein, sofort war ich auf den Beinen und ging mit unsicheren Schritten in das Zimmer, meine Blicke waren auf Asena gerichtet, die mit einer Decke auf der Couch saß.
,,Wir gehen schon mal vor, die Karte liegt auf dem Tisch, okay?", leise sprach sie auf mich ein und ich nickte nur leicht und ging langsam auf Asena zu.

Aylin ließ uns alleine und ich setzte mich zu ihr, sie blickte zu mir auf, sie hatte anscheinend geduscht, ihre Haare waren noch leicht Nass.

,,Birtanem, daha iyi misin?", zögerlich führte ich meine Hand an ihre kalte, umschloss sie vorsichtig und wärmte sie auf.

Ein leichtes Nicken kam von ihr, sie blickte auf unsere Hände und ich spürte einen leichten Druck, den sie ausübte.

,,Asenam.. özür dilerim. Ich meinte es nicht so, das weißt du, oder?", flüsterte ich, während ich sanft über ihre Haut strich.

Sie nickte erneut und blickte wieder in meine Augen, langsam erhob ich meine Hand und berührte sanft ihre Wange, mit meinem Daumen strich ich über ihre gereizte Haut.
Asena schloss die Augen, genoss die Wärme, die meine Hand ihr gab.
Sie sah erschöpft aus, fast blass und die Tiefen Augenringe verrieten, dass sie kaum geschlafen hatte. Ihre Hand zitterte leicht in meiner und sie versuchte, es zu verbergen.

Sie war immerhin schwanger und ich wusste, wie anstrengend das für sie war, es sah so aus, als könnte sie jeden Moment zusammenbrechen.
Ich war derjenige, der ihr predigte sich von Stress fernzuhalten und doch war ich schuld daran, dass sie sich stresste, dass es ihr schlecht ging.
Darauf kam noch ihre Emetophobie dazu, das machte sie am meisten zu schaffen.
Schon der Gedanke, krank zu werden oder Übelkeit zu spüren, raubte ihr die Ruhe. Man konnte es ihr ansehen, wie angespannt sie war, fast so, als würde sie die Kontrolle verlieren, über ihren Körper, über ihre Gefühle.

Ich wollte nie, dass es so weit kommt.

Auch, wenn ich sie gerade berührte, hatte ich das Gefühl, dass eine unsichtbare Mauer zwischen uns stand. Ihr Gesicht war müde, leer, fast abwesend. Sie nahm mich kaum wahr und ich wusste, dass das nicht nur wegen des Schlafmangels war.
Es war, als hätte der Streit ihr den letzten Rest Energie genommen, den sie hatte. Ihre Augen waren rot, wahrscheinlich von heute Morgen noch, Aylin hatte uns erzählt, was passiert war und obwohl sie schwieg, sprach ihre Körperhaltung Bände.
Sie hielt sich distanziert, wollte zwar, meine Berührung spüren aber es kam mir so vor, als würde innerlich einen Kampf dagegen führen.

Als ich gerade wieder etwas sagen wollte, änderte sich ihr Gesichtsausdruck, sie hielt ihre Hand an vor ihrem Mund und schlug die Decke weg.
Hastig stand sie auf und rannte ins Bad, schlug die Tür hinter sich zu, bevor ich mich überhaupt bewegen konnte.
Die Tür war abgeschlossen, als ich die Klinke runterdrückte.
Ihre Phobie machte ihr das Leben ohnehin schwer, aber jetzt, mit der Schwangerschaft, schien jede kleine Welle von Übelkeit für sie wie ein riesiger Sturm zu sein.

Benim evim || Barış Alper YılmazWo Geschichten leben. Entdecke jetzt