Unerwartete Neuigkeiten

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Der Arzt stellte sich neben das Bett , seine Miene ernst, aber nicht besorgt.
Ich richtete mich ein wenig auf und versuchte, mich auf seine Worte zu konzentrieren, während mein Herz einen unregelmäßigen Rhythmus trommelte.

„Wir haben Ihre Untersuchungsergebnisse", sagte er ruhig und nahm auf dem Stuhl neben meinem Bett Platz, worauf vor einigen Sekunden noch Mete saß.
„Es gibt eine einfache Erklärung dafür, dass sie ohnmächtig geworden sind."
Er schaute mir direkt in die Augen und für einen Moment hielt ich den Atem an.

„Sie sind schwanger."

„Was!?", rief Yeliz geschockt und hielt sich dann mit beiden Händen den Mund zu.

Das Wort hallte in meinem Kopf wider.

Schwanger. Nein, das kann nicht sein.

Das ist unmöglich, dachte ich.
Mein Kopf begann zu schwirren, während Erinnerungen an die Arztgespräche zurückkehrten – die Unfruchtbarkeitsdiagnose, die Operation, die Behandlungen.
Ich war mir sicher, dass die Chancen auf eine Schwangerschaft verschwindend gering waren.
Meine Ärztin hatte damals gesagt, dass es fast unmöglich sei mit meinem Zustand.

„Aber.. das kann doch nicht sein", flüsterte ich, mehr zu mir selbst als zu ihm.
„Mir wurde gesagt, ich könnte nicht schwanger werden.. die Chancen waren so gering.."

Er nickte verständnisvoll.
„Ich weiß, dass es überraschend ist. Ihre Chancen standen tatsächlich nicht gut. Aber es scheint, dass das Leben manchmal unerwartete Wege geht."

Ich spürte, wie meine Augen sich mit Tränen füllen. Gefühle überfluteten mich – Hoffnung, Freude, Angst. Ich hatte den Gedanken an eine Schwangerschaft gar nicht mehr im Hinterkopf, hatte mich mit der Realität abgefunden, mir nicht sonderlich viel Hoffnungen gemacht.
Und jetzt? Jetzt wuchs ein Leben in mir, gegen alle Wahrscheinlichkeiten.

„Wie.. wie ist das möglich?", fragte ich, meine Stimme zitterte.

„Wir verstehen nicht immer, warum der Körper auf diese Weise reagiert. Aber Ihr Körper hat offensichtlich einen Weg gefunden", antwortete er sanft.

Ich lehnte mich zurück, die Hand auf meinen Bauch gelegt und versuchte, diese neue Realität zu fassen. Das Unmögliche war geschehen.
Ein Leben wuchs in mir – ein Wunder, das ich kaum zu glauben wagte.
Doch während ich hier lag, zwischen Furcht und Hoffnung schwankend, fühlte ich eine tiefe Freude. Eine Freude, von dem ich dachte, ich werde sie nie spüren können.

Jetzt lag ich hier, meine Hand immer noch auf meinem Bauch, als könnte ich dadurch spüren, was in mir vorging.
Alles fühlte sich surreal an, wie ein Traum, aus dem ich gleich erwachen würde.
Der Arzt redete weiter, erklärte etwas über die nächsten Schritte, über Vorsicht und Untersuchungen, aber ich sah nur, wie er seine Lippen bewegte, was er sagte, kam bei mir nicht an.
Mein Verstand war woanders.

Schwanger. Ich bin wirklich schwanger.

„Natürlich wird es wichtig sein, Ihre Schwangerschaft engmaschig zu überwachen, vor allem wegen Ihrer gesundheitlichen Vorgeschichte", hörte ich ihn noch sagen, während ich langsam wieder in die Realität zurückfand. Ich nickte mechanisch, als ob ich alles verstehen würde, aber in mir brodelte das Chaos.
Eine Flut von Fragen und Ängsten, die ich nicht aussprechen konnte.

„Was sind die Risiken?", fragte ich schließlich mit zitternder Stimme.
Diese Frage musste ich stellen. Die Freude, die in mir aufkeimte, wurde von einem Schatten überlagert – von der Angst, dass dieses kleine Wesen zu zerbrechlich sein könnte, dass mein Körper es vielleicht nicht tragen konnte.

Der Arzt seufzte leise, als ob er diese Frage erwartet hätte. „Es gibt einige Risiken, das will ich nicht leugnen. Mit Ihrer Vorgeschichte – wird es keine einfache Schwangerschaft. Aber wir werden alles tun, um Sie und das Baby zu schützen."

Benim evim || Barış Alper YılmazWo Geschichten leben. Entdecke jetzt