Sich den Ängsten stellen

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Das Klingeln von meinem Handy weckte mich auf, es war noch viel zu früh, nicht mal mein Wecker hatte geklingelt.
Langsam setzte ich mich auf und griff nach dem Handy und ging ran, ohne zu gucken, wer es sein könnte.

„Asena hanım? Merhaba, Ceza evinden arıyorum. Bize Mail olarak, bir tutuklu ile görüşmek istediğinizi bildirmişsiniz. Biraz ani olacak ama, bugün gelebilir misiniz?", sagte die Stimme am Telefon.

Nachdem sie ausgesprochen hatte, war ich definitiv hellwach.
„M-Merhaba, tabi gelebilirim. Bu kadar çabuk olacağını düşünmemiştim, kusura bakmayın biraz şaşırdım..", die Wörter aus meinem Mund kamen nur brüchig heraus.

„Sorun değil, gelirken lüften kimliğinizi unutmayın. Iyi günler", und schon hatte sie wieder aufgelegt.

Noch etwas bekommen von dem Anruf, legte ich das Handy weg und drehte mich zu Barış, der immer noch ganz ruhig schlief.
Langsam rutscht ich rüber und legte mich seitlich zu ihm.

„Birtanem", flüsterte ich und spielte sanft mit seinen Löckchen.

„Du musst aufstehen..", sagte ich etwas lauter und lehnte mich zu ihm, um ihn einen Kuss auf die Lippen zu geben.

„Hm?", murmelt er nur, seine Augen immer noch geschlossen und ich musste lächeln, er sah so süß aus dabei.

„Kalkman gerek", flüsterte ich erneut und setzte mich dann auf.

„Wer war das?", er klang jetzt wacher aber als ich zu ihm blickte, hatte er sich in die Decke eingekuschelt und seine Augen waren immer noch geschlossen.

„Ceza evinden aradılar", er öffnete seine Augen und setzte sich auf.

„Was? Wieso?", fragte er beunruhigt.

,,Naja.. ich hatte schon eine Terminanfrage geschickt wegen Burak..", unsicher schaute ich ihn an, er wusste davon nichts aber ich hatte auch nicht damit gerechnet, dass es so schnell gehen würde.

An seinen Blicken sah ich schon, dass er nicht erfreut von dieser Nachricht war.

„Bevor du etwas sagst, lass es uns hinter uns bringen hm? Je schneller, desto besser für uns", ich nahm seine Hände in meine, um ihn zu beruhigen.

Er atmete tief durch und nickte aber anschließend.
„Tamam, gidelim", entgegnete er kurz und knapp.

„Bak ama eğer o şerefsizin yanına yalnız girmek zorunda kalırsan, görüşmeyeceksin!", rief er plötzlich wütend und verzog seine Augenbrauen.

„Aşkım tamam, wir dürfen aber soweit ich weiß auch zu zweit mit ihm reden, bi sakin ol, sabah sabah, ne bu sinir?", fragend sah ich ihn an aber er gab mir keine Antwort und stand einfach auf, um ins Bad zu gehen.

„Idiot, ters tarafından kalkınca hiç çekilmiyor", murmelte ich zu mir selbst und stand auch auf.
Während er im Bad war, zog ich mich erstmal an und machte mich dann fertig.

__

Angekommen an unserem Ziel, parkte Barış das Auto und wir gingen langsam auf die Anlage zu.
Wir standen vor den schweren, grauen Toren des Gefängnisses und spürte, wie mein Herz schneller schlug.
Alles fühlte sich fremd an, so weit weg von der Welt, die ich kannte.
Mein Blick wanderte zu den hohen Mauern, an denen Stacheldraht thronte.
Es ist ein unübersehbares Zeichen, dass man hier drinnen gefangen war, eingesperrt, auch wenn man nur zu Besuch kam.

Benim evim || Barış Alper YılmazWo Geschichten leben. Entdecke jetzt