Ein kleiner Funken

177 14 24
                                    

Am nächsten Morgen wachte ich langsam auf, noch eingehüllt in die wohlige Wärme des Bettes.
Die ersten Sonnenstrahlen drangen durch die Vorhänge und tauchte. das Schlafzimmer in ein sanftes, goldenes Licht. Es herrschte diese besondere Stille am Morgen, in der die Welt für einen Moment vollkommen friedlich erschien.

Ich blinzelte verschlafen und spürte, wie mein Körper sich allmählich vom Schlaf löste.
Mein Kopf ruhte auf seiner Brust, die sich gleichmäßig hob und senkte. Er schlief noch, sein Atem ruhig und tief, während ich vorsichtig meinen Kopf hob und ihn ansah. Sein Gesicht wirkte entspannt, friedlich, als ob auch er noch in einem Traum gefangen war. Es war ein Anblick, der mich immer wieder beruhigte, diese Ruhe, die er ausstrahlte.

Langsam streckte ich meine Beine unter der Decke aus und ließ meine Hand unwillkürlich wieder zu meinem Bauch wandern. Ein neues Gefühl durchströmte mich, eine Mischung aus Aufregung und Staunen.
Da ist wirklich ein Baby, dachte ich und für einen Moment fühlte ich wieder diese tiefe Ehrfurcht vor dem, was in mir passierte, es fühlte sich surreal an, aber auch wunderschön.

Während ich so dalag, begann ich, über die kommenden Monate nachzudenken. Die Herausforderungen, die Arztbesuche, die Ungewissheit. Aber gleichzeitig blitzte auch die Freude auf. Es war ein neuer Anfang und obwohl ich immer noch Angst hatte, war da auch Hoffnung, eine Hoffnung, die sich langsam und stetig ausbreitete.

Barış bewegte sich leicht neben mir, sein Arm zog mich unbewusst näher zu ihm und ich spürte, wie sich ein Lächeln auf meine Lippen schlich. Dieser Moment, dieser Morgen, alles fühlte sich für einen Augenblick genau richtig an. Wir hatten noch keine Antworten auf all die Fragen, die vor uns lagen, aber jetzt, in diesem Sonnenlicht, schien die Zukunft ein bisschen heller zu sein.

Ich küsste ihn sanft auf die Wange und er murmelte etwas im Halbschlaf, zog mich noch fester an sich. "Morgen", flüsterte er, ohne die Augen zu öffnen, aber mit einem Lächeln auf den Lippen.

„Guten Morgen", antwortete ich leise, während ich mich an ihn schmiegte und das Gefühl genoss, hier bei ihm zu sein.
Zusammen, am Beginn eines neuen Lebens.

Wir lagen noch eine Weile so, eingehüllt in die sanfte Stille des Morgens. Sein Atem ging ruhig und ich ließ meinen Kopf wieder auf seine Brust sinken, während ich dem gleichmäßigen Rhythmus lauschte.
Doch langsam spürte ich, wie die Realität zurückkehrte, leise, aber bestimmt. Die Gedanken an all das, was uns bevorstand, ließen sich nicht ewig verdrängen. Der Arzt hatte gesagt, dass es wichtig ist, in den nächsten Tagen wieder zur Kontrolle zu kommen. Es wird eine Herausforderung, das wusste ich und dennoch fühlte ich mich stärker, weil er bei mir war.

Er öffnete schließlich die Augen, blinzelte verschlafen ins Licht und schaute mich dann an. Ein sanftes Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus, als er meine Hand nahm und sie zärtlich drückte.
„Und? Wie fühlst du dich heute?", fragte er leise, seine Stimme noch rau vom Schlaf.

Ich hielt kurz inne, überlegte. „Ich weiß es nicht..", antwortete ich ehrlich. „Es ist alles noch so neu. Ich bin immer noch ein bisschen- überwältigt, denke ich."

Barış nickte verständnisvoll und setzte sich leicht auf, stützte sich mit einem Arm ab, während er mich weiterhin ansah. „Das kann ich verstehen. Ich glaube, ich bin es auch. Aber wir haben Zeit. Wir werden das in unserem eigenen Tempo angehen."

Ich lächelte schwach. „Ja, Schritt für Schritt."
Ich spürte seine Hand wieder auf meinem Bauch, sanft und fürsorglich. Es war, als würde er mich beruhigen wollen, ohne Worte, nur durch diese einfache Geste.

„Es wird nicht immer einfach sein, oder?", fragte ich, meine Gedanken laut aussprechend. „Was, wenn... was, wenn etwas schiefgeht?"

Für einen Moment schwieg er, als würde er über seine Antwort nachdenken. Dann schaute er mich mit dieser ruhigen Entschlossenheit an, die ich an ihm so sehr liebte.
„Egal, was passiert, wir werden es zusammen durchstehen. Es wird Tage geben, an denen wir Angst haben, aber es wird auch Momente geben, die wunderschön sind. Wir müssen uns darauf konzentrieren. Und wenn wir uns haben, dann schaffen wir alles."

Benim evim || Barış Alper YılmazWo Geschichten leben. Entdecke jetzt