Kleine Geschichte

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Barış und ich schauten uns erschrocken an, wir wussten nicht, was wir sagen oder tun sollten.
Mit so einer Situation hatten wir beide nicht gerechnet, ich richtete meine Blicke wieder auf die Frau vor mir.

„N-ne olur yardım edin bana", sagte sie erneut mit einer weinerlichen Stimme, ihre Lippen zitterten, genauso wie ihr Körper.

Ich trat ein Schritt hervor und streckte ihr meine Hand aus.
„Gel, gir içeri.. ne oldu sana?", fragte ich so besorgt, sie nahm meine Hand und ich legte mein Arm um sie, um sie zu stützen.
Zusammen gingen wir rein, Barış machte die Tür hinter uns zu.

Mit ihr zusammen ging ich zu eins der Gästezimmer unten, da sie mir immer noch nicht geantwortet hatte, fragte ich sie erneut etwas.
„Polisi arayalım mı? Yada başka birini?", ich ließ sie los.

Barış kam uns hinterher, blieb aber draußen vor der Tür stehen.
Sie schaute mich panisch an, ihre Augen wurden ganz groß.
„Olmaz! Polis olmaz, lütfen polisi aramayın", sie war den Tränen nahe, sie sah so fertig aus.

„Tamam, sen nasıl istersen. Aramam polisi. Ama bana ne olduğunu anlat, ve adın ne?", ich sprach behutsam auf sie ein.
Sie hatte offensichtlich Angst vor jemanden und ich wollte ihr helfen, so gut ich kann.

„Adım Hazan, i-ich wurde entführt.. Ich habe es irgendwie geschafft zu entkommen aber er ist mir gefolgt. Ich weiß nicht ob ich ihn abhängen konnte", die Tränen rollten über ihre Wangen.

„Kennst du denjenigen, der dich entführt hat? Hat er dir etwas angetan Hazan? Hataneye gidelim istersen?", sanft legte ich meine Hand auf ihren Arm und streichelte es, um sie zu beruhigen.

Hazan schüttelte den Kopf.
„So lange war ich zum Glück nicht in seiner Hand, ich kenne ihn auch nicht", in ihrer Stimme war die Angst deutlich herauszuhören.

„Tamam, schau mal, du kannst hier duschen, zu dir kommen und ich bringe dir frische Sachen zum Anziehen, olur mu? Hast du Hunger?", sie nickte leicht und lächelte mich sanft an.

„Dankeschön..", sie wischte sich ihre Tränen weg.

„Benim adım Asena", ich deutete auf Barış der immer noch vor der Tür stand und uns beobachtete.
„Buda eşim Barış, bir şey olursa seslen bize."

Erneut nickte sie.
„Sağ ol Asena, gerçekten cok teşekkür ederim", ihre Stimme bebte leicht.

„Nicht dafür..", ich schenkt eine ein ermutigendes Lächeln und ließ sie dann allein, schloss die Tür hinter mir zu.

Barış wollte was sagen aber ich nahm seine Hand und zog ihn mit mir, sie sollte es nicht hören, was immer er auch sagen wollte.

„Meinst du nicht, es ist ein wenig komisch, dass sie die Polizei nicht möchte?", fragte er skeptisch.

„Vielleicht hat sie Angst? Wir warten erstmal ab bis sie sich beruhigt, vielleicht möchte sie später zur Polizei. Yazık kız nasıl titriyordu..", sagte ich besorgt, ich konnte ihre Gefühle nachvollziehen.

„Olabilir.. sie soll erstmal runterkommen dann reden wir weiter", wir gingen zusammen in die Küche und bereiteten ihr etwas zum Essen vor.

In der Zeit hatte ich frische Klamotten ins Zimmer gebracht.
Meine Gedanken kreisten um Hazan, ich verstand, dass sie Angst hatte, aber es war komisch, dass sie Angst vor der Polizei hatte.

Ich spürte eine sanfte Hand an meinem Rücken und zuckte leicht zusammen.
„Benim, güzelim", flüsterte Barış.

Den Kochlöffel in meiner Hand setzte ich auf der Theke ab und schaut ihn an.
Er deutete zur Tür, meine Blicke schweiften zu der Gestalt, die dort stand.

Benim evim || Barış Alper YılmazWo Geschichten leben. Entdecke jetzt