Kapitel 3

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Pov. Stegi

Nach der letzten Stunde wartete ich vor dem Eingang des Speisesaals auf Mona, die noch ein Gespräch mit einer Leherin hatte. Gelangweilt schaute ich den Flur entlang und danach eine Zeit auf meine Schuhe. Deshalb bemerkte ich auch nicht, dass sich mir jemand näherte und mich an die Wand drückte. Als ich meine Augen, die ich aus Schreck geschlossen hatte, wieder öffnete, blickte ich in das Gesicht, welches ich schon erahnt hatte. In Tims. Sein Unterarm lag auf meiner Brust und er drückte mich damit gegen die Wand. Er holte schon mit seinem Arm und geballter Faust aus und ich zog aus Erfahrung den Kopf ein und hielt mir meine Hände vors Gesicht. Jedoch passierte nichts. Langsam ließ ich meine Arme sinken. Verwirrt guckte ich Tim an, der wie gebannt in meine Augen starrte. "Tim?", fragte ich leise und vorsichtig. Damit hatte ich ihn aus seiner Starre geholt und er wich erschrocken zurück. Er schüttelte seinen Kopf und lief davon.

Endlich kam Mona von ihrem Gespräch wieder. Ich hörte nur mit halbem Ohr zu als sie sich über ihre Leherin beschwerte, denn meine Gedanken hingen immernoch bei der mehr als komischen Situation zwischen mir und Tim vorhin. Wir setzten uns, nachdem wir uns Essen geholt hatten an einen Tisch zu den Anderen. Ein paar meiner Freunde erzählten von irgendeiner Party auf die sie heute Abend gehen wollten. Ich jedoch hatte keine Lust. Ich war kein Partymensch. Es gab für mich keinen Sinn darin sich zu betrinken, nur um dann etwa peinlich tanzend auf einem Tisch zu stehen. Da Mona auch keine Lust hatte, hatten wir am Abend einen Filmmarathon geplant.

Am Nachmittag ging ich dann aber erstmal mit den anderen zum See. Ich hatte mich letztendlich doch noch überreden lassen. Eigentlich wollte ich nicht mit und als wir am See ankamen sah ich auch schon die Gründe vor mir Oberkörper frei auf einem Handtuch liegen. Tobi, Rafi und natürlich Tim. Ich wollte nicht, dass die drei meinen durch ihre Schläge blauen Bauch und die ebenso blauen Seiten und Rippen sahen.

Wir breiteten unsere Handtücher etwas weiter oben und rechts von ihnen aus. Die anderen hatten schon ihre Sachen ausgezogen und liefen in den See. "Komm schon Stegi!", rief Sebastian mir zu. "Jaja ich komme gleich!", antwortete ich ihm genervt. Ich hatte jetzt schon keine Lust mehr. Ich schaute rüber zu Tims Clique. Einige von ihnen waren im Wasser. Darunter Tobi und Rafi. Der Rest ihrer Gruppe lag oder saß auf den ausgebreiteten Handtüchern. Ebenso Tim. Er trug eine Sonnenbrille, die ihm sehr gut stand. Außerdem war er braun gebrannt, seine Haare verwuschelt und sein six pack deutlich erkennbar. Ich musste zugeben, dass er ziemlich heiß aussah. Er war der typische Schwarm aller Mädchen. Ich im Gegensatzt zu ihm war zwar nicht total unmuskulös aber ich hatte lange nicht so breite Schultern und so ausgeprägte Bauchmuskeln wie Tim. Außerdem war meine Haut blass wie die eines Vampiers, wenn sie denn existieren würden. Was aber auch kein Wunder war wenn man es mied Oberkörper frei in der Sonne herumzulaufen. Zusehr schämte ich mich jedoch für die blauen Flecken und Blutergüsse, die meinen Oberkörper zierten.

Ich beobachtete die Gruppe weiter. Jule gab Tim gerade eine Flasche Cola und er trank. Hatte Tim wohl eine Freundin? Vielleicht ging sie nicht auf dieses Internat? Ich konnte mir nicht vorstellen, dass Tim single war. Ihm müssten die Mädchen doch eigentlich nur so zu Füßen liegen.

Was denk ich eigentlich so viel über ihn nach? Konnte es mir nicht egal sein ob Tim nun single war oder nicht?

Genau in diesem Augenblick schaute er in meine Richtung. Durch seine Sonnenbrille konnte ich nicht klar entziffern ob er nun mich anschaute, oder ob seine Augen etwas oder jemanden hinter mir fixierten. Sicherheitshalber wandte ich meinen Blick von ihm ab. Leider war es wohl doch sehr offensichtlich, wie ich ihn angestarrt hatte."Ich weiß, dass ich heiß aussehe, aber glotz mich bitte nicht so an. Wir wollen ja nicht, dass du noch anfängst zu sabbern, richtig?", rief er im nächsten Moment in meine Richtung mit einem so überheblichem Lächeln, als würde er einen Preis für den Spruch bekommen. Seine Freunde, die um ihn herum saßen lachten. 'Arrogantes Arschloch', klang es in meinem Kopf wieder. Ich riskierte es erst gar nicht in seine Richtung zu schauen oder gar etwas zu antworten, da ich bereits merkte wie ich rot wurde.

Genervt stand ich auf, nahm meine Sachen und Verschwand. Ich hatte keine Lust mehr auf Baden und Sonne und erst Recht nicht auf Tim.

Stexpert - You Are The ReasonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt