Pov. Tim
Im nächsten Moment entfernte ich mich von Stegi um ebenfalls meine Tasche zu packen. Stegi war bereits fertig und verließ den Raum. Mein Handy summte und ich öffnete Whatsapp. Tobi hatte geschrieben: 'Morgen wieder Strand?'
Na toll jetzt durfte ich auch noch erklären, woher der plötzliche Sinneswandel kam und ich, der Schläger, mit dem Opfer Stegi zu seiner Familie fuhr. Obwohl alle längst bemerkt hatten, dass ich Stegi schon länger in Frieden ließ und ein nach außen hin normal wirkendes Verhältnis zu ihm hatte, war die Machtposition die alte geblieben. Ich der Beliebte und er der unauffällige, ruhige Typ.
'Ich komm gleich und erklär dir was.', schrieb ich Tobi zurück. Danach legte ich mein Handy beiseite um die restlichen Klamotten in meine Tasche zu packen und das Zimmer zu verlassen. Ich ging rüber zu Tobi und Rafis Zimmer, klopfte an die alte Holztür und hoffte innig, das Rafi nicht da sein würde. Tobi würde mich wahrscheinlich noch verstehen, bei Rafi war die Chance weitaus geringer.
Die Tür wurde geöffnet und Tobi stand vor mir. Er ließ mich rein ohne ein Wort zu sagen und setzte sich wieder auf sein Bett. Ich ließ mich in das von Rafi nieder und beobachtete ihn stumm. Irgendwie sah er traurig aus. Seine Augen waren matt und Augenringe waren auch erkennbar. "Ist alles in Ordnung?", fragte ich verwundert. Erschrocken blickte er in mein Gesicht, so als hätte ich ihn ertappt. Schnell antwortete er: "Ja klar was soll sein? Aber jetzt schieß mal los was du mir erklären wolltest." Misstrauisch fing ich langsam an zu reden: "Ich fahr mit Stegi zu seiner Familie." Keine Reaktion. "Tobi hallo?!", sagte ich und fuchtelte mit meiner Hand vor seinem Gesicht herum. Er war mal wieder abwesend. "Ähh sorry. Was hast du gesagt?", fragte er und schaute nun in mein Gesicht.
Irgendetwas bedrückte ihn, doch er wollte ja nicht mit der Sprache rausrücken. "Ich fahr mit Stegi zu seiner Familie. Und bevor du jetzt fragst warum hör mir bitte zu und versuch mich zu verstehen.", wiederholte ich mich und bat ihn mir die Chance zu geben mein Vorhaben zu erklären. Doch er ließ es gar nicht so weit kommen und unterbrach mich direkt: "Ist schon gut Tim. Es ist sehr auffällig wie du ihn anschaust oder wie du Mika anschaust und sich deine Stirn in Falten legt."
Aufeinmal war ich baff und mir klappte der Mund auf. Tobi fing an zu grinsen. "Keine Sorge. Rafi ist nichts aufgefallen. Der merkt ja sowieso nichts." Zum Ende seines Satzes wurde er immer leiser.
Ich ignorierte das einfach, denn anscheinend wollte er nicht darüber reden und wenn doch hätte er das schon längst getan. Wir waren eben nicht umsonst beste Freunde.
"Wollen wir runter zu den Anderen gehen? Heute ist eine Party im Keller. Leider ohne Alkohol den hätte ich jetzt echt gut gebrauchen können.", fragte Tobi und zwang sich ein Lächeln auf.
Pov. Selina
Rafis weißen Zähne blitzten, als er mich anlächelte. Er sah schon extrem gut aus. Trotzdem durfte ich nicht vergessen, was er Stegi angetan hatte, denn ich war mit Stegi befreundet. Zumindestens hoffte ich, dass er mich auch als eine Freundin sah, denn ich wollte mit möglichst Allen ein gutes Verhältnis haben oder befreundet sein.
Rafi fuhr sich verlegen durch die Haare und im nächsten Moment lagen seine Lippen auf meinen. Als ich realisierte, was er da tat schreckte ich zurück. Obwohl das Gefühl fantastisch war und ich ihn am liebsten direkt ein weiteres mal geküsst hätte verpasste ich ihm eine Ohrfeige. Er rieb sich die Wange und guckte mich mit verwirrten Blick an. „Ich möchte nicht mit jemanden zusammensein, der Freunde von mir verprügelt." Danach stand ich auf und ging.
Pov. Tim
Tobi und Ich sahen Rafi genau in dem Moment, als er seine Lippen auf die des Mädchen mit den Lila Haaren drückte. Tobi neben mir erstarrte, drehte sich nach kurzer Zeit um und wollte mit einem "Ich hab keinen Bock mehr auf die Party." den Raum verlassen. Ich sagte: "Hey Tobi jetzt warte doch mal." Und wollte ihn am Arm festhalten, doch er riss sich mit einem Ruck los und murmelte: "Lass mich einfach."
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Stexpert - You Are The Reason
FanficWas ist wenn du Gefühle entwickelst, die dein Leben zerstören? Und wenn du anfängst die Person dafür zu hassen? Aber kann man jemanden hassen, den man eigentlich liebt? Auszug: Tim fing an sich nervös die Haare zu raufen. Er biss sich auf die Unterl...