Kapitel 26

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Pov. Stegi

"...Hey, wach auf.", holte mich Tims beruhigende, tiefe Stimme aus meinem unruhigen Schlaf. Er rüttelte sanft an mir bis ich meine Augen langsam öffnete. Ich lag fest umschlossen in seinen Armen und hatte meinen Kopf auf seine Brust gelegt. Tim lößte sich von mir und wollte aufstehen, doch ich hielt ihn zurück. "Stegi es ist schon 12 Uhr. Wir sollten langsam mal aufstehen und was Essen gehen. Die Anderen warten sicher schon lange.", sagte Tim daraufhin. Ich blickte zur Uhr. Wieso war es denn bitte schon so spät? Trotzdem wollte ich nicht aufstehen. Die Anderen waren mir egal. Die Erinnerungen an den gestrige Abend stiegen mir in den Kopf und direkt hätte ich wieder anfangen können zu weinen. Ich wollte den Anderen nicht begegnen, die mich mit ihren mitleidigen Blicken durchbohren würden. Ich wollte nicht von Allen behandelt werden als wäre ich schwach und zerbrechlich. Und vor allem wollte ich nicht darüber reden. Alles was ich wollte war in Tims Armen zu liegen, zu schlafen und am liebsten nie wieder aufzuwachen. Er redete nicht, sondern half mir nur, indem er einfach da war.

Da es aber alles nichts half musste ich wohl oder übel aufstehen, sonst hätte mich Tim womöglich dazu gezwungen. Ich ging ebenfalls ins Bad, stellte mich neben ihn und fing an auch meine Zähne zu putzen. Dabei musterte ich uns im Spiegelbild. Wir waren das komplette Gegenteil voneinander. Er war groß, muskulös, braun gebrannt, hatte die schönsten Augen, die ich jemals gesehen hatte und eine tiefe beruhigende Stimme. Seine dunkelbraunen Haare waren vom Schlaf völlig verwuschelt, aber auch das stand ihm. Insgesamt war er die Definition von perfekt, auch wenn man eigentlich sagt, dass niemand perfekt ist, fand ich rein optisch an ihm keine Fehler. Egal wie sehr ich auch suchte. Im Gegensatzt zu mir.

Ich spross nur so von Mängeln. Meine unnatürlich blasse Haut, dann die strohblonden Haare, die wirr in alle Richtungen von meinem Kopf abstanden und diese trostlosen, leeren grünen Augen. Meine Stimme konnte man mit der eines Delfins vergleichen und meiner Körpergröße nach hätte ich genauso gut ein Zwerg sein können.

Eines hatten wir an diesem einen Morgen jedoch gemeinsam. Und zwar die geröteten Augen und die tiefen Augenränder.

Stumm betraten wir gemeinsam die Cafeteria, wo die Anderen bereits gemeinsam zu Mittag aßen. Mona winkte fröhlich lächelnd in meine Richtung. Als sie meinen Gesichtsausdruck jedoch sah nahm sie ihre Hand wieder herunter und ihre glückliche Mimik verschwand schlagartig. Ich kam auf sie zu, an ihrem Tisch saßen ebenfalls Selina, Mika, Felix, Sebastian und ein mir fremdes Mädchen.

Während ich auf dem Weg zu ihrem Tisch war rempelte ich ausversehen Rafi an. Er drehte sich zu mir und sagte laut und deutlich: "Was soll das du schwules Stück Scheiße?! Haben dir deine Eltern keine Manieren beigebracht?"

Da war er wieder. Der Schmerz trat aufeinmal in doppelter Form auf als Rafi meine Eltern erwähnte. Ich bemerkte, wie meine Sicht verschwamm. "Fängst du jetzt ernsthaft an zu heulen?", setzte Rafi noch einen drauf. Ich vergrub mein Gesicht in meinen Händen. Plötzlich hörte ich ein lautes klatschen. Ich schaute auf und sah Tim, wie er sich vor Rafi aufgebaut hatte, dessen Wange knall rot war. Tim hatte seinem Kumpel eine gescheuert? Wegen mir? Erst jetzt bemerkte ich, dass Tims Gesicht rot vor Wut war. "Entschuldige dich gefälligst!", befahl er Rafi wütend. "Tim... was ? Wieso?", stammelte dieser verdutzt. "Tu es einfach. Du weißt nicht was passiert ist."

Als Mona bemerkte, dass ich weinte kam sie auf mich zu gestürmt und nahm mich in den Arm. "Stegi was ist los? Ich möchte dich nicht weinen zu sehen.", sagte sie leise. "Mein Va- Vater...", schluchzte ich. "Was ist mit deinem Vater Stegi?", fragte Mona, die bereits auch den Tränen nah war. "Er ... er wi- wird wahrscheinlich ster- ben. Er hatte einen Herzinfarkt.", schluchzte ich verheult und vergrub meinen Kopf in ihrer Halsbeuge.

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Drama Baby, Drama...

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