Kapitel 54

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Pov. Tim

Am nächsten Morgen standen Stegi und ich jeweils mit unseren Koffern in der riesigen Eingangshalle. Stegi fuhr sich andauernd durch die Haare und tippte nervös mit seinem Fuß auf dem Boden rum. "Hey.", sagte ich sanft und er schaute mich an,"mach dich locker. Solange mein Vater nicht mitbekommt, dass wir ein Paar sind wird er dich mögen." Ich war selbst etwas aufgeregt und vielleicht versuchte ich mich auch nur selbst zu beruhigen. Ich nahm sein Gesicht in meine Hände und küsste ihn vorsichtig. Zum letzten mal an diesem Tag, denn kurze Zeit später fuhr der Mercedes meiner Eltern die Auffahrt entlang.

Ich schaute Stegi aufmunternd an und öffnete dann die Glastür. Meine Eltern stiegen aus dem Auto aus und nahmen mich in den Arm. Mehr oder weniger freiwillig nahm ich ihre Begrüßung an. Meine kleine Schwester lächelte mir ebenfalls kurz zu, bevor sie den Jungen neben mir musterte. Ich stellte den dreien meinen Freund vor: "Achja das ist Stegi. Mein bester Freund.", log ich und Stegi reichte meinen Eltern höflich die Hand. Meiner Schwester nickte er kurz zu, woraufhin sie leicht rot wurde.

Wir luden unsere Koffer in den großen Kofferraum des Autos und setzten uns auf die Rückbank. Meine Eltern erzählten Stegi fast die gesamte Fahrt stolz etwas über unser Strandhaus und darüber, wie toll Kalifornien doch sei. Ich verdrehte die Augen und lehnte mich in den Sitz des Autos. Mir kam die Fahrt ewig vor und es war jetzt schon eine Herausforderung für mich zwei Stunden neben meinem Freund zu sitzen, ohne ihn zu küssen oder auffällig zu berühren. Ich musste mich wahnsinnig zurückhalten.

Als wir nach der Fahrt endlich am Flughafen ankamen holten wir unsere Flugtickets und gaben unser Gepäck ab. Stegi und meine Schwester unterhielten sich gerade. Die beiden hatten sich schnell gut verstanden und ich bemerkte, dass es meinen Eltern auch gefiel, wie sich die zwei miteinander umgingen. Einen Jungen wie Stegi wollten sie. Jedoch nicht für mich, sondern lieber für meine Schwester.

Eine ganze Stunde mussten wir in der Wartehalle sitzen und auf unseren Flug warten. Doch dann endlich saßen wir im Flieger und warteten darauf, dass die Maschiene startete. Langsam setzte sich das Flugzeug in Bewegung und kurze Zeit später waren wir über den Wolken. Stegi saß neben mir am Fenster und schaute mit flackernden Augen und zitternd auf die Erde herab. Erst jetzt bemerkte ich, wie Schweiß sein Gesicht hinunter lief und wie er sich krampfhaft an den Sitzlehnen festhielt. Ich legte eine Hand auf seinen Oberschenkel. Er schaute mich mit großen Augen an und blickte hektisch und kurz in die Richtung meiner Eltern. "Hey ganz ruhig. Hast du Flugangst?", fragte ich und er nickte langsam. "Ich bin bei dir. Es kann rein gar nichts passieren okay?" Ich fuhr langsam mit meiner Hand seinen Oberschenkel auf und ab und er nahm meine Hand und drückte sie einmal kurz. Langsam wurde sein Atem wieder ruhiger und gleichmäßiger.

Irgendwann musste ich eingeschlafen sein, denn ich wachte durch eine Durchsage auf, die uns sagte, dass wir jeden Moment landen würden und uns bereit machen sollen.

Das Flugzeug landete und als wir aus der Maschiene stiegen, kam uns direkt ein Schwall heißer stickiger Luft entgegen. Da waren wir nun. In Los Angeles. Unser Strandhaus war jedoch im eine Stunde entfernten Malibu, das heißt wir waren noch nicht angekommen. Zunächsteinmal gingen wir zur Kofferausgabe und nahmen unsere Koffer vom Fließband. Ich schaute durch die Runde. Alle hatten ihren Koffer - außer Stegi.

Nervös suchten seine hübschen Augen immer wieder das Fließband ab, aber anscheinend konnte er seinen Koffer nicht finden. "Was ist mit deinem Koffer?", fragte ich ihn. "Ich weiß es nicht. Ich kann den irgendwie nicht finden.", antwortete er und sah mich nervös an. "Lass uns mal fragen, wo der ist?", sagte ich und zog Stegi hinter mir her. Wir fragten das Personal höflich. Stegi erklärte wie der Koffer aussah und die Frau vor uns telefonierte kurz. Ein wenig später sah sie uns entschuldigend an und sagte, dass Stegis Koffer noch in Deutschland sein müsste. Wir könnten ihn in den nächsten Tagen aber abholen.

"Ist kein Problem Kleiner. Du ziehst einfach Sachen von mir an und wenn wir morgen oder übermorgen in die Stadt fahren holen wir deinen Koffer ab.", sagte ich und lächelte Stegi aufmunternd an. Er nickte stumm und fuhr sich durch seine Haare. Wir verließen den Flughafen und setzten uns in ein Taxi auf den Weg nach Malibu.

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Ich finde den Teil etwas lw und auch kacke geschrieben, aber egal. Achja danke übrigens für über 40k reads, für 4,3k votes und für 1k Kommentare. Das ist einfach nur krass! DANKE!

Stexpert - You Are The ReasonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt