Kapitel 16

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Pov. Stegi

"...3, 2, 1, Stopp!", riefen die Anderen. Tim machte jedoch keine Anstalten den Kuss abbrechen zu wollen, weshalb ich mich dann langsam von seinen Lippen entfernte und meine Hand von seiner nahm. Sofort fehlte irgendetwas, dass ich während des Kusses gefühlt hatte. Tim war - wenn das überhaupt noch möglich war - noch mehr errötet und vergrub sein Gesicht in seinen Armen, die er auf seine angezogenen Knie stützte.

Die Stimmung war etwas angespannt. Deswegen rief Mona: "Ich hab Durst. Wer kommt mit an die Bar?" Daraufhin standen alle auf und verließen den Raum. Naja alle außer Tim und mir. Er regte sich nicht und ich hatte das Gefühl irgendetwas sagen zu müssen. Da ich aber nicht die richtigen Worte fand legte ich meine rechte Hand auf seine Schulter und flüsterte leise: "Tim?" Ich hatte das Gefühl ihn schluchzen zu hören. "Geh einfach Stegi!", brachte Tim motzig hervor. Ich zog meine Hand weg. "Aber ...", versuchte ich es nochmal, jedoch wurde ich von ihm unterbrochen: "Jetzt geh verdammt!!" Er versuchte zu schreien, doch seine Stimme zitterte.

Ich stand also auf und ging zur Tür. Bevor ich den Raum endgültig verließ drehte ich mich nocheinmal zu Tim um und sah ihn an. Er saß zusammengekauert wie ein Häufchen Elend in dem leeren Raum, seinen Kopf vergrub er in seinen Armen.

Enttäuscht trat ich aus dem Raum und schloss die Tür hinter mir. Ich schlenderte herüber zu Mika an die Bar. Mona unterhielt sich gerade mit ihm. "Und wie war Flaschendrehen?", fragte Mika mich lächelnd. "Frag lieber nicht. Ich brauch jetzt erstmal ne Menge Alkohol.", antwortete ich ihm.

Während Mika mir Cola-Korn in einem Glas zusammenmixte, bedankte ich mich bei Mona, dass sie die unangenehme Situation vorhin gerettet hatte. "Ach klar das machen Freunde doch füreinander.", winkte sie ab und zwinkerte mir zu. "Und?", wollte sie daraufhin wissen. Ich verstand was sie meinte, denn so neugierig wie Mona eben war wollte sie unbedingt wissen ob Tim noch was gesagt hatte oder ob da noch was gelaufen war. "Stumm.", antwortete ich einfach, da ich nicht wollte, dass Mika, der sich wieder zu uns umdrehte, etwas bemerkte und womöglich noch genauer nachfragte, was bei dem Spiel denn so passiert sei. Mona verstand meine Antwort zum Glück direkt.

"Wie lange geht deine Schicht noch?", fragte ich Mika um mich von meinen Gedanken abzulenken. "Noch eine halbe Stunde. Also bis zwei.", sagte er und stellte mir das Glas vor die Nase. Ich exte es und bestellte ein weiteres.

Der Vorteil an diesen Mixgetränken war, dass man den Alkohol nicht schmeckt. Das Wiederum sorgt aber auch dafür, dass nicht gemerkt wird, wieviel man schon aufhat. Und so merkte ich auch nicht, wie mein Alkohol-pegel immer weiter stieg.

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