Pov. Stegi
Die Aufgaben waren verteilt. Tim machte sich auf in den Keller um sämtliche alkoholreiche Getränke ins obere Geschoss zu schleppen, während Marie und ich dabei waren den Partyraum auf Vordermann zu bringen. Dieser Raum war ausgestattet mit einer Bar, einem riesigem gemütlich aussehendem Sofa, einem Tisch mit Stühlen und noch weiteren einzelnen Stehtischen. Zudem stand in der Ecke ein Fußballkicker, ein Billiardtisch war auch nicht weit entfernt und eine Dartscheibe hing an der Wand. Der Partyraum war mindestens drei mal so groß wie mein Zimmer zuhause und bestimmt auch drei mal cooler. Jedoch bedeutete das mehr Fläche zum putzen. Wiederwillig machte ich mich an die Arbeit die Tische und Stühle vom Staub zu befreien. Um ehrlich zu sein hatte ich null bock auf die Party. Ich mochte Partys im allgemeinen ja nicht besonders, vorallem nicht mit Menschen, die ich nicht so gut kannte.
Aufeinmal hörte ich es scheppern und drehte mich sekundenschnell um. Hinter mir sah ich Marie, die vor einem Haufen Scherben stand und blass wurde. "Alles okay?", fragte ich sie. Sie schüttelte langsam den Kopf und schaute stumm auf den Haufen Scherben, der wohl vor wenigen Sekunden noch eine Vase war. "Das war Mamas Lieblingsvase.", klärte sie mich auf. Schon liefen ihr einzelne Tränen über die Wange. Ich legte meinen Putzlappen weg und ergriff einen leeren Eimer. "Sie wird mega enttäuscht sein. Ich werde sowas von ärger bekommen.", meinte Marie schluchzend, während sie mit ihren Fingern die Scherben in den Eimer beförderte. "Ist halb so wild. Das kann man ersetzen, glaub mir. Und zur Not sage ich, dass es meine Schuld war. Mir gegenüber wird sie ihre Wut zurückhalten.", meinte ich und lächelte Marie aufmunternd an. Sie lächelte zurück und strich mit ihren Fingern die Tränen von ihrer Wange. Unsere Köpfe waren sich gefährlich nah. Plötzlich ergriff Marie mit beiden Händen mein Gesicht und legte ihr Lippen auf meine. Ich brauchte einen Moment, bis ich realisierte, was sie da tat. Schnell drückte ich sie von mir weg und schaute sie entsetzt an. "Marie was sollte das?", fragte ich sie geschockt. Marie wurde rot wie eine Tomate. "Ich... es tut mir leid." Sie stand auf und verließ den Raum. Ich starrte ihr hinterher. Naja mittlerweile starrte ich durch den Spalt der offenen Tür ins Leere. Ich schüttelte verwirrt den Kopf und sammelte die Scherben weiter ein. Danach machte ich den Rest der Arbeit im Raum alleine fertig. Von Marie war weit und breit keine Spur zu sehen. Die ganze Zeit musste ich an den Kuss denken. Er fühlte sich nach nichts an, was auch nicht anders zu erwarten war, jedoch schwirrte mir die Frage um Kopf herum, warum sie das getan hatte. Entweder war es, weil sie A Tim eins auswischen wollte oder B weil sie auf mich stand. Und auch wenn ich mir sicher war, dass B die wahrscheinlichere Antwort war, hoffte ich insgeheim, dass doch A der Wahrheit entsprach.
Seufzend lies ich mich im
Wohnzimmer neben Tim auf das Sofa nieder. Er schaute gelangweilt auf den Fernseher und skippte durch die Sender, bis er einen gefunden hatte, bei dem er innehielt. Ich beobachtete ihn von der Seite. Er hatte mich, seitdem ich den Raum betreten hatte noch kein einziges mal angeschaut und auch noch kein einziges Wort mit mir gesprochen. Seine Stirn lag in Falten. Ich spielte mit dem Gedanken Tim von dem Kuss mit Marie zu erzählen, entschied mich aber letztendlich dagegen. Ich wollte nicht, dass die beiden sich wegen mir streiteten, da ich wusste, wie sehr sie eigentlich aneinander hingen. Also blieb auch ich stumm und starrte weiterhin auf den Bildschirm."Wo ist meine Schwester?", fragte Tim mit einem kühlen unterton. "Ich weiß es nicht. Ihr ist eine Vase eurer Mutter kaputt gegangen und deswegen hat sie sich Vorwürfe gemacht und war mega fertig. Wahrscheinlich ist sie auf ihrem Zimmer." Das war immerhin die halbe Wahrheit. Tim brummte nur als Reaktion darauf. Wieder entstand Stille zwischen uns. Tim starrte weiter auf den Fernseher und ich ihn von der Seite an. Irgendwie war die Stilleanders als sonst, beklemmend, deswegen wollte ich sie brechen. "Sollten wir nicht mal bald Jake und den Anderen von nebenan Bescheid sagen.", wollte ich ein Gespräch aufbauen. Tim nickte, schaltete den Fernseher aus und stand auf. Er ging an mir vorbei richtung Tür. "Ich komme mit.", meinte ich entschlossen und stand ebenfalls vom Sofa auf. Doch Tim schien nicht gerade begeistert. "Ich schaffe das schon alleine.", meinte er ohne sich umzudrehen und setzte seinen Weg fort. Ich blieb verwirrt stehen. Tim war ziemlich schlecht gelaunt, dafür, dass er in wenigen Stunden eine Party schmeißen wollte.
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Freut euch auf das nächste Kapitel. Ich würds euch am liebsten jetzt schon zeigen, da ich es wirklich gelungen finde und ich bin selten mit meinen Kapiteln zufrieden 😉
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Stexpert - You Are The Reason
Fiksi PenggemarWas ist wenn du Gefühle entwickelst, die dein Leben zerstören? Und wenn du anfängst die Person dafür zu hassen? Aber kann man jemanden hassen, den man eigentlich liebt? Auszug: Tim fing an sich nervös die Haare zu raufen. Er biss sich auf die Unterl...