Kapitel 11

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Pov. Tim

Was hatte ich nur getan? War es richtig gewesen Stegi meine Liebe zu gestehen? Ja genau. Liebe, denn dass ich etwas für Stegi empfand konnte ich wohl nicht mehr leugnen. Das hatte ich lange genug, erfolglos versucht. Aber letztendlich tat ich mir damit nur selbst weh, denn niemand sieht die Person, die man liebt gerne leiden. Und vorallem ist niemand gerne der Grund dafür.

Ich verkroch mich an Rafis, Tobis und meinen Geheimplatz und ließ meinen Tränen freien lauf. Mal wieder. In letzter Zeit kam es nicht selten vor, dass ich weinte. Ich Heulsuse. Und meistens hatten meine Tränen den gleichen Grund. Und der hieß Stegi.

Pov. Stegi

Als ich in meinem Zimmer ankam stellte ich mich ächzend unter die Dusche. Ich wusch mir das Blut von der Nase und ließ das warme Wasser über meine Schultern laufen. Danach fühlte ich mich gleich viel besser. Ich zog mir meine Boxershorts wieder an und betrachtete mich im Spiegel. Ich sah schrecklich aus. Als dass es nicht schon genug war, dass mein rechtes Auge angeschwollen war, hatte ich unter beiden Augen zusätzlich tiefe Ringe. Dann die blasse Haut. Die unzähligen blauen Flecken und Blutergüsse an meinem Oberkörper. Wie konnte man so jemanden wie mich überhaupt lieben?

Ich wandte mich vom Spiegel ab. Schnappte mir mein Handy und öffnete Whatsapp. Eine unbekannte Nummer hatte mir eine Nachricht geschrieben:

'Hey Stegi! Ich bins Mika. Danke nochmal für deine Nummer :)'

Mika. Den hatte ich ja total vergessen. Ich schrieb ihm schnell zurück, schaltete mein Handy ab und ging schlafen.



Pov. Tim

Die Woche verging recht schnell. Die zwei Arbeiten, die wir diese Woche geschrieben hatten setzte ich in den Sand. Meine Gedanken waren bei Stegi. Tagsüber und auch Nachts. So konnte ich mich nicht auf den Unterricht konzentrieren. Zumal er 2 Reihen vor mir saß und ich somit immer wieder in seinen Nacken starren konnte. Der einzige Ort, an dem ich abschalten konnte war die Sporthalle. Schon immer war Basketball entspannend für mich, auch wenn es anstrengend war. Ich brauchte den Sport als Ausgleich.

Am Samstag war Feiern angesagt. Ein Kumpel von mir wurde 18 und wir wollten in einen der Clubs in der Stadt Feiern gehen. Am Freitag davor musste ich dann aber wohl oder übel ersteinmal mit Jule Essen gehen. Sie hatte so lange gebettelt, bis ich dann letztendlich doch zugesagt hatte. Aus Mitleid? Keine Ahnung. Ich wusste, dass sie ein Auge auf mich geworfen hatte. Ich mochte sie ja auch, aber halt nur als eine Freundin.

Am Freitag Abend also betraten wir einen Italiener. Wir wurden zu unserem Tisch geführt, den wir bereits im Voraus reserviert hatten. Kurz bevor wir dort ankamen erstarrte ich. Da saß ein Junge, ungefähr in meinem Alter, schwarze Haare, zugegebenermaßen hübsch, an einem Tisch schräg gegenüber von unserem. Ihm gegenüger an dem Tisch saß ein weiterer Junge. Blonde verwuschelte Haare, hervorstehende Wangenknochen, kleine Nase und dann dieses Lachen, dass ich immer wiedererkennen konnte. Stegi. Mein Herz setzte für einen Moment lang aus. Der Abend war für mich gelaufen.

Stexpert - You Are The ReasonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt