Kapitel 51

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Harry

Müde wandelte ich wie ein Geist durch unser Haus darauf bedacht meine Tochter nicht zu wecken. Ich hatte in der letzten Nacht nicht wirklich viel geschlafen denn immer wieder erscheinte ihr Gesicht vor mir wie sie gequält ihre Augen schloss und sie von diesem Zeitpunkt an nicht mehr öffnete. Ich glaube ich werde diese Bilder mein gesamtes Leben nicht mehr vergessen und als wäre das alles noch nicht genug führten sie auch direkt an Ort und Stelle den Notkeiserschnitt durch und ich hatte vollen Blick auf die Operation. Ich war an diese Träume gewöhnt denn sie verfolgten mich jedes Mal wenn ich schlief dennoch kam es des öfteren vor, dass ich Nachts schweißgebadet von Louis geweckt wurde der meine schreie bis in das Gästezimmer hörte in welchem er seit diesem Tag schlief.

Ich trottete langsam in die Küche und kochte mir als erstes eine Tasse schwarzen Kaffee um überhaupt einwenig Energie zu bekommen. Hunger hatte ich keinen. Ich hatte beschlossen an diesem Vormittag mit Ruby in die Stadt zu fahren um schon einmal ein Paar Weihnachtsgeschenke einzukaufen. Es waren nur noch knapp 2 Wochen bis Weihnachten jedoch wollte ich an feiern erst gar nicht denken.

Nach und nach kehrte Leben in mein Haus denn Nachdem Louis und Ruby wach geworden waren kam schließlich auch Niall durch die Terassentür und gesellte sich zu uns an den Esstisch. Als jedoch Liam durch die Tür spazierte verschluckte ich mich beinahe an meinem mittlerweile dritten Kaffee.

,,Was tust du hier? Warum bist du nicht im Krankenhaus? Wir haben abgemacht Maggie nicht allein zu lassen" giftete ich ihn an und sah sofort zu Ruby die sich durch mein Gebrülle erschrocken hatte.

,,Schon gut Prinzessin Daddy wollte nicht so rumschreien" sanft wiegte ich das kleine Wesen in meinen Armen hin und her bis sie sich schließlich beruhigt hatte und einschlief.

,,Beruhig dich Harry. El ist bei ihr damit ich mich umziehen kann" erleichtert Atmete ich aus und warf Liam ein leises ,,Sorry" entgegen.

,,Uhm Leute ich wollte noch mit euch reden wo wir gerade alle Zusammen sind." bemerkte Niall der nervös mit den Enden der Tischdecke spielte die meine Frau so liebte. Wir hörten ihm alle gespannt zu als er begann uns seine Idee mitzuteilen.

,,Naja ich hatte mir überlegt, da wir dieses Jahr Weihnachten unter uns Feiern wollten... Uhm was haltet ihr davon wenn wir einen kleinen Weihnachtsbaum kaufen und ihn bei Maggie aufstellen um dort Weihnachten zu feiern mir gefällt der Gedanke nicht, dass sie gerade an Weihnachten dort allein liegt" ich war sofort Feuer und Flamme von der Idee denn für mich stand sowie so fest, dass ich an Weihnachten bei ihr sein würde jedoch wäre ich so nicht allein.

,,Ich organisiere das alles wenn es okay ist" flüsterte ich heiser und alle nickten mir aufmunternd zu. Nachdem alle fertig gegessen hatten wickelte ich Ruby und zog sie um. Danach zog ich sie warm an und legte sie in ihren Autokindersitz wo sie aufgeregt die kleinen Figuren am Tragegriff bestaunte. Ich zog mich selbst an, verstaute den Kinderwagen in meinem Auto und lief zurück ins Haus und verabschiedete mich von den Jung die die kurze Zeit auf Ruby aufgepasst hatten. Ich schnallte sie im Auto fest und stieg selbst ein um dann in die Innenstadt zu fahren. Ich parkte den Wagen etwas Abseits und Band meine Haare zu einen Dutt und zog mir meine Wintermütze darüber. Ich zog meinen Schal weiter ins Gesicht und setzte meine Sonnenbrille auf.

Nach Gefühlten Jahren hatte ich endlich alle Weihnachtsgeschenke zusammen außer Eins. Maggie's.
Jedoch hatte ich mir für meine Frau etwas ganz besonderes überleg Und würde es auch erst machen wenn sie wieder Aufgewacht war. Als ich die restlichen Kleinigkeiten wie Geschenkpapier, Geschenktüten, Geschenkband etc. besorgt hatte verstaute ich das alles irgendwie in meinem Wagen und machte mich auf direkten Weg ins Krankenhaus. An Tagen wie diesem machten sich ziemliche Schulgefühle in mir breit. Ich hasste es am Nachmittag ins Krankenhaus zu fahren denn ich wollte sie nicht den ganzen Vormittag allein lassen.

,,Schau mal Ruby da ist Mum" flüsterte ich meiner Tochter zu die in meinem Arm lag, als ich durch die Tür des Krankenzimmer lief. Leise lief ich ans Bett und gab meiner Frau einen langen Kuss auf die Stirn. Ich lief auf die andere Seite des Bettes und nahm El zur Begrüßung in den Arm die mit Liam zusammen die Stellung hielt.

,,Naaaw gib mir den kleinen Schatz" schwärmte El und ich überreichte ihr Ruby die das alles kritisch beäugte. Geschafft ließ ich mich auf den mir allzu bekannten Stuhl fallen und griff nach Maggie's Hand und sah traurig in ihr blasses Gesicht. Es zerfraß dich wenn du jeden Tag den gleichen Anblick ertragen musstest. Deine Frau wie Tod im Krankenhaus liegen sahst und einfach machtlos warst. Denn genau, dass zerfraß mich jeden Tag ein bisschen mehr. Ich hasste den Gedanken, dass ich an der Situation nichts ändern bzw. sie davor nicht beschützen konnte. Wer auch immer für dieses Chaos in unserem Leben verantwortlich war : Karma fickt jeden !

Am Abend verabschiedete ich mich von El und Liam welcher Ruby über Nacht mit zu sich nahm. Ich wollte nicht, meine Tochter schon wieder eine Nacht auf meinem Arm schlafen musste. Liam erklärte sich sofort bereit sie mit zunehmen und ich denke es half ihm auch ein Stückweit damit klar zu kommen, dass er Melinda nur am Wochenende sah. Nachdem ich mich ausgiebig von meiner Tochter verabschiedete und alle gegangen waren saß ich allein neben meiner Frau und startte wie sooft abwesend auf den Herzmonitor und strich nebenbei langsam über Maggi's Bauch bis mich ein Klopfen aus meinen Gedanken riss.

,,Mr Styles wir müssen ihre Frau jetzt waschen" teilte mir die Krankenschwester, die mit ihrer Kollegin im Raum stand, mit.

,, Ich Mach das selbst. Vielen Dank trotzdem" zwang ich mir ein lächeln auf und die beiden baten mich ihnen ins Bad zu Folgen.

,,Hier sind Handtücher, Lappen und ein neues Krankenhaus Hemd. Und hier ist die Wasserschüssel, Shampoo und Creme. Klingeln sie bitte wenn sie fertig sind wir kommen dann zum Haare waschen und Verband wechseln." Ich nickte dankbar und lief wieder zurück ins Zimmer und stellte mir alles Bereit.

,,So Mr. Styles die Narben heilen sehr gut. Sollen wir ihnen noch ein Bett beziehen ich besorg ihnen gern noch Bettzeug."

,,Vielen Dank eine Decke und ein Kissen reichen" Mir ist es Gottseidank gelungen vom Krankenhaus die Erlaubnis zu bekommen Nachts hier zu bleiben. Geld macht eben alles möglich. Natürlich hätte ich Maggie jetzt auch lieber in einer Privatklinik ,wo ich solang bleiben konnte wie ich es wollte und wir wenigstens ein Familienzimmer hätten. Jedoch wollte das Krankenhaus sie nicht verlegen dafür war ihr Zustand zu labil. Nachdem die Krankenschwester mir eine Gute Nacht wünschte und mir Decke und Kopfkissen daließ, positionierte ich mich so auf meinem Stuhl wie ich es immer Tat wenn ich im Krankenhaus schlief.

Mitten in der Nacht wurde ich durch leises Babygeschrei wach welches mich sofort an Ruby erinnerte. Verschlafen rieb ich mir die Augen als plötzlich die Tür aufging.

,,Man Man Man die werden auch immer dreister. Ich musste gerade 1000£ bezahlen damit ich hier rein darf. Harry die kleine Schreit ununterbrochen sie beruhigt sich einfach nicht" außer Puste sah er mich mit der kleinen auf dem Arm an und ich sprang sofort auf und lief zu ihr hinüber und nahm sie in meine Arme. 5 Minuten später verstummte das Geschrei langsam und Ruby schlief Friedlich in meinen Armen ein. Erleichtert sah Liam auf seine schlafende Nichte und lächelte Leicht.

,,Es tut mir wirklich leid Liam wollte dich eigentlich gar nicht stören und dir die Zeit mit Maggie lassen aber ich hab getan was ich konnte" traurig sah er mich an und in diesem Moment sah er aus wie ein getretener Hund.

,,Schon gut Liam ich bin dir nicht böse. Lass sie hier und leg dich wieder hin danke nochmal Kumpel" ich versicherte ihm noch weitere 2 male, dass es okay ist wenn Ruby bei mir blieb bevor er sich breitschlagen ließ wieder Heim zu fahren.

,,Nicht dafür Schwager" mit einen letzten kleinen Lächeln verabschiedete ich mich von ihm und nahm meine Decke vom Boden auf und legte mich mit Ruby auf die Couch. Ich platzierte meinen Engel so, dass sie bequem auf meinem Bauch schlafen konnte und deckte uns zwei etwas zu. Ich sah aus dem Fenster in den Sternenhimmel und hing meinen Gedanken nach bis ich irgendwann in einen Traumlosen Schlaf viel.

Only Time Will Tell ~ h.s.-l.p.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt