2. Kapitel *

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Wenig später fuhren wir auf den Schulparkplatz. Cesco fuhr auf einen der Parkplätze, die Nähe an der Schule waren, auch bekannt als sein Stammparkplatz. Jeder wusste es und da niemand Stress haben wollte stellten sie ihre Autos lieber nach hinten.

Wir stiegen aus und holten unsere Taschen aus dem Kofferraum. Danach liefen wir auf unsere Clique zu, die schon an unserer Wand in einer Ecke des Schulhofes lehnte. Cesco legte einen Arm um mich. Wir wussten, dass jeder uns beobachtete. Man kann sich das ungefähr so wie in einem Film vorstellen, wenn die Beliebtesten der Schule in Zeitlupe den Gang entlang schreiten. So war das auch bei uns. Jeder schaute uns an, als wir an ihnen vorbeiliefen. Manche auffälliger als andere, aber es war immer das gleiche.

Als wir in unserer Ecke standen, begrüßte ich erst mal alle mit einer Umarmung. Die meisten erzählten sich wahrscheinlich von den Ferien, was bei uns ziemlich schwer war, da wir fast jeden Tag zusammen rumhingen oder irgendetwas für unsere Eltern erledigen mussten. Sprich, wir waren die ganzen Ferien zusammen.

Wir sind zu acht und unsere Familien sind alle eng befreundet. Niemand wird in diesen inneren Kreis reingelassen und keiner würde den anderen verraten. Lexi, Emi, Mati und ich waren gleich alt und gingen auch jahrelang in die gleiche Klasse. Cesco, Riley, Jacob und George waren ein Jahr älter und dementsprechend auch eine Stufe über uns. Jacob und George waren dazu auch noch Zwillinge.

„Ich habe euch so vermisst.", sagte ich mit gespielter ironischer Stimme. 

„Ich dich auch, Schatzi.", erwiderte Emi. Wir lachten. Ja, wir fanden das Getue von manch anderen sehr albern.

In diesem Moment klingelte es zur ersten Stunde. Wir gingen in Richtung Schulgebäude. Die breite Treppe bot genug Platz an, dass wir alle nebeneinander laufen konnten. Im Gebäude angekommen, trennten wir uns.

 „Wir treffen uns nachher in der Cafeteria.", sagte Cesco noch. 

Lexi, Emi, Mati und ich gingen in die Aula, wegen einer Versammlung der Kursstufe 1 (K1), während Riley, Cesco, Jacob und George ihre Klassenzimmer aufsuchten. In der Aula angekommen, ließen wir uns auf Plätze in der letzten Reihe fallen. 

Kurze Zeit später trat Mr. Edwards vor. „Guten Morgen, liebe neue K1. Ich hoffe, ihr hattet alle tolle Ferien, denn jetzt ist der Spaß vorbei. Aber bevor ich euch noch ein paar Sachen zur K1 sage und euch Tipps geben werde, möchte ich noch was loswerden. Es gibt wie immer dieses Jahr verschiedene Sportmannschaften. Ich möchte euch dazu animieren euch anzumelden. Es gibt die Basketballmannschaft und die Tennismannschaft für Damen und Herren. Dann haben wir noch eine Footballmannschaft und natürlich die Cheerleader. Training ist jeden Tag während der Schulwoche, außer die Cheerleader. Sie haben nur Montag, Mittwoch und Freitag Training. Ich empfehle euch Sport zu machen, als Ausgleich für die Schule, auch wenn ihr nur Joggen geht. Es fällt euch viel leichter zu lernen und wir haben super Angebote. Glaubt mir, ihr müsst jetzt viel mehr lernen." Darauf folgte ein langer Vortrag über die Erwartungen in der Kursstufe und so weiter und so fort.

Ich hörte nur mit halben Ohr zu. Ich fand solche Vorträge ätzend. Ich weiß, was ich tun muss, um gute Noten zu haben und daran wird sich nichts ändern. Eigentlich könnte es mir egal sein, da mein Vater mir eine Bank überlässt, aber er meint, dass die Noten und die Allgemeinbildung sehr wichtig ist. Wir und Allgemeinbildung? Ich glaube, die wird uns hier nicht geboten. Man muss so viel unnötiges Zeug lernen, was überhaupt nichts mit Allgemeinbildung zu tun hat, geschweige denn, dass wir das alles jemals brauchen werden.

Das läuten der Schulglocke riss mich aus meinen Gedanken. Endlich! „Ich wünsche euch viel Erfolg!", sagte Mr. Edwards noch, aber die Hälfte war schon aufgesprungen und aus der Aula geflohen. Wir holten noch unsere Stundenpläne und gingen dann Richtung Cafeteria.

Dort ließen wir uns an unserem Stammtisch in der Mitte der Cafeteria fallen. Die Jungs tauchten wenig später auch auf. Ich holte einen Apfel aus meiner Tasche und biss rein. 

„Wir hatten gerade Physik bei der Anderson. Sie hätte uns beinahe schon in der ersten Stunde rausgeworfen.", erzählte Jacob stöhnend.

 „Echt jetzt? Das war ja eigentlich schon klar.", sagte Emi.

Darf ich vorstellen Mrs. Anderson. Verhasste Lehrerin von uns allen, was auf Gegenseitigkeit beruht. Sie versucht uns immer eins reinzuwürgen. Egal wo! Aber bei den Noten ging das nicht so gut, denn wir hatten ja immer noch Mr. Edwards auf unserer Seite. Ich kann es nur wiederholen: Es hat Vorteile den Schuldirektor auf seiner Seite haben.

Emi riss mich aus meinen Gedanken. „Scheiße! Ich habe sie jetzt!"

 Ich guckte auf meinen Stundenplan und stellte stöhnend fest, dass ich sie auch hatte. 

„Du auch? Dann bin ich wenigstens nicht alleine." 

Lexi und Mati hatten jetzt Bio bei Mr. Carter. Sie haben es echt gut! Alle Lehrer mögen uns, bis auf die Anderson. Deshalb kann sie auch nichts gegen uns machen.

Diesmal riss George mich aus meinen Gedanken. „Guck mal da kommt unser neues Opfer!" 

Wir schauten alle zur Tür. Dort stand ein Junge, der sich an den Tisch hinter uns setzte. Er sah eigentlich ganz gut aus. Er hatte braune, verstrubbelte Haare und blaue glänzende Augen. 

„Diesmal schmeißen wir ihn nicht von der Schule! Sonst wird es irgendwann auffällig! Ich meine, die Letzte ist erst geflogen. Aber im Rektorat wird er nachher auf jeden Fall landen.", sagte ich. 

Ich musste grinsen. Alle nickten zustimmend. 

„Ich hab auch schon die perfekte Idee.", sagte Jacob und grinste fies.

Forbidden Or Fake Love?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt