10. Kapitel*

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Alle schauten meine Eltern gespannt an. Sie setzten sich auf eine freie Ecke der Sofas.

„Es gibt da etwas was ihr für mich rausfinden müsst." Mein Vater ließ seinen Blick von einem zum anderen gleiten.

Als er der Ansicht war, dass er unsere volle Aufmerksamkeit hatte, sprach er weiter. „Wir haben einen neuen Kollegen. Graham Blake!"

Cesco und ich guckten uns an.

„Er hat einen Sohn, den ihr wahrscheinlich schon kennt. Lucas!"

Über Jacobs Gesicht huschte ein Grinsen.

„Graham gibt vor stinkreich zu sein. Zumindest vermuten wir, dass er es vorgibt. Genau das sollt ihr herausfinden. Wie ihr das macht ist mir egal. Ich will am Ende nur einen Beweis, ob er wirklich reich ist oder ob das alles nur eine Fasade ist."

Mit diesen Worten erhoben er und meine Mutter sich und verschwanden in der Küche.

Ich schaute ihnen erschrocken hinterher. Wenn er wirklich nicht reich war, hatten Lucas und seine Familie ein großes Problem. Ich möchte das ganze nicht noch einmal erleben. Obwohl es wäre nicht genau das gleiche! Eigentlich sollte Lucas mir egal sein! Wieder strich ich mir über die Innenseite meines Handgelenkes.

„Am besten ist es wir freunden uns mit ihm an.", sagte Cesco.

Angewidert verzog ich mein Gesicht.

„Was ist?", fragte Cesco mich.

Gut, er hatte recht! Es war die einzige Möglichkeit.

„Spring einfach über deinen Schatten. Nach spätestens einen Monat ist das sowieso vorbei."

„Gut, du hast recht.", gab ich mich geschlagen. „Wir sollten sein Vertrauen gewinnen und in einem unbemerkten Moment sein Haus durchsuchen."

Alle nickten zustimmend.

„Dann wäre das geklärt. Wir sollten ihn morgen einfach mit zu unserem Tisch nehmen.", sagte Cesco.

„Und wie willst du das anstellen?", fragte Riley ihn.

Cesco macht nur eine abwertende Handbewegung. „Lass das mal meine Sorge sein."

Alle diskutierten noch eifrig weiter, aber meine Gedanken waren schon woanders. Ich hatte keinen Bock auf ihn! Er nervte mich und ich fand ihn abstoßend! 'Findest du nicht!' Meine innere Stimme meldete sich. Ich hörte sich nicht oft, aber jetzt konnte ich sie gar nicht gebrauchen. Vor allem was soll das? Natürlich fand ich ihn abstoßend! Im hintersten Teil meiner Gedanken wusste ich, dass es nicht so war, aber ich durfte das niemals zulassen. Ich habe es einmal zugelassen und litt danach. Wieder fuhren meine Finger über die Innenseite meines Handgelenks.

Ich wurde aus den Gedanken gerissen, als Riley sich neben mir erhob. „Ich glaube, ich sollte langsam gehen."

Die anderen murmeln auch irgendwas und innerhalb von fünf Minuten waren alle weg.

Ich ging hoch in mein Zimmer, um mich umzuziehen. Kurz bevor ich ins Bett steigen wollte, wurde meine Zimmertür geöffnet.

Cescos Kopf erschien hinter der Tür. „Darf ich kurz stören?"

Ich nickte und er trat ein. „Ich wollte nochmal kurz mit dir reden."

Er blieb direkt vor mir stehen. „Du hasst Lucas, oder?"

Ich nickte.

„Ich hoffe für dich, dass das so bleibt. Ich will nicht, dass du nochmal so leidest. Bitte tu dir das nicht nochmal an. Ich weiß sonst nicht was ich machen würde. Verspricht du das mir?"

„Ich verspreche es.", sagte ich mit kräftiger Stimme.

Er nahm mein Handgelenk und strich darüber.

„Gut, ich hoffe, dass das dich daran erinnern wird."

Er hielt mir mein Handgelenk vor die Augen. Dort sah man ein kleines Kreuz, dass ich mir tätowieren ließ. Mittlerweile war fast ein Jahr vergangen.

Ich nickte. Er ließ mein Handgelenk los.

„Gute Nacht."

Ich murmelte auch ein "gute Nacht", dann war Cesco verschwunden.

Ich ging schlafen und fand mich in meinen eigenen Erinnerungen wieder. Ich hatte fast ein halbes Jahr nicht mehr davon geträumt.

Forbidden Or Fake Love?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt