50. Kapitel*

163 6 0
                                    


Ich wusste nicht was ich machen sollte. Ich lief ein paar mal im Raum beziehungsweise Kerker umher. Mir war langweilig. Ich wusste nicht wie viel Zeit vergangen war, geschweige denn, ob wir noch immer den gleichen Tag hatten. Mein Magen knurrte und meine Kehle war trocken. Ich brauchte dringend etwas.

Nach gefühlten Stunden ging die Tür erneut auf. Erleichtert stellte ich fest, dass es Lucas war. Er schloss die Tür hinter sich und kam auf mich zu.

„Hier das ist für dich.", sagte er und hielt mir eine Flasche Wasser und etwas Brot hin. „Es tut mir leid, aber mein Vater rückt nichts anderes raus. Ich werde versuchen was zu schmuggeln."

„Ist schon gut! Besser als nichts." Gierig trank ich einige Schlucke des Wassers und aß das ganze Brot innerhalb von wenigen Sekunden auf. Das restliche Wasser stellte ich neben das Bett. Wer weiß wann es wieder was gibt!

Ich setzte mich wieder auf das Bett. Lucas setzte sich zu mir.

„Ich werde versuchen deine Fragen zu beantworten, aber du musst versprechen, dass du nichts gegenüber meinem Vater erwähnst. Er wird mit Sicherheit bald hier auftauchen."

„Ich verspreche es.", antwortete ich.

„Gut! Wir müssen uns beeilen! Also was willst du wissen?"

„Welcher Tag ist heute?"

„Immer noch Dienstag. 23 Uhr."

Ich nickte. „Steckt dein Vater dahinter?"

„Ja! Er sucht seit Jahren schon nach eurer Gang. Er will dem ganzen ein Ende bereiten."

„Wieso?", fragte ich.

„Dein Vater hat meinen Onkel, also den Bruder meines Vaters umgebracht."

Ich versuchte nicht viel nachzudenken, sondern einfach Fragen zu stellen. „Warum wusste ich nichts von deinem Bruder?"

„Mein Vater meinte, dass besser ist, wenn er undercover arbeitet. Er hat sich nicht immer im Griff, wie du vorher vielleicht gemerkt hast."

„Was wollt ihr von mir?"

„Du bist ein gutes Druckmittel für deinen Vater."

„Warum bist du so nett zu mir?" Er schwieg kurz und sah mich eindringlich an.

Dann stand er auf und sagte: „Es tut mir leid, aber ich muss gehen, sonst wird es auffällig. Schlaf erst einmal. Morgen wird mein Vater vorbeikommen und das wird nicht witzig. Ich werde versuchen dich hier irgendwie rauszubekommen."

Mit diesen Worten verschwand er. Ich musste das alles erst einmal verarbeiten. Es war alles eigentlich logisch. Ich konnte verstehen, dass man Rache will. Obwohl ich noch nicht so genau verstand für was ich als Druckmittel dienen sollte. Einen Toten kann man damit sicherlich nicht wieder zum Leben erwecken. Mein Vater hatte allerdings schon viele umgebracht. Ich könnte nicht mal sagen, welcher davon Lucas Onkel ist. Es war eigentlich klar, dass irgendwann es jemand schaffen würde Rache für die ganzen Taten meiner Familie zu nehmen. Nur eines verstand ich nicht: Warum will Lucas ausgerechnet MIR helfen?

Forbidden Or Fake Love?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt