42. Kapitel*

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Am nächsten Tag war Cesco sehr abweisend. Er sagte kein Wort. Er reagierte noch nicht einmal als unsere Eltern sich verabschiedeten. Ich glaube, dass er irgendetwas ausbrütet. Er wirkte sehr nachdenklich und in sich selbst versunken. Kurz bevor Riley kam, verschwand er. Wahrscheinlich geht er sich bei dieser Emma oder einer seiner anderen Bettgefährtinnen abregen, sowie immer, wenn er sauer war.

Um Punkt zwei stand Riley auf der Matte.

„Hi.", sagte er und umarmte mich.

Ich erwiderte diese und begrüßte ihn ebenfalls.

„Die sind für dich." Er hielt mir einen kleinen Strauß Blumen entgegen, den ich dankend annahm.

Er war echt total süß und gab sich soviel Mühe. Ein richtiger Gentleman eben. Ich ging schnell in die Küche um sie ins Wasser zu stellen und dann gingen wir los.

„Auf was hast du Lust?", fragte Riley, als wir vor dem Kino standen.

Ich schaute auf das Programm. Ein Film stach mir sofort ins Auge.

„The Huntsman & The Ice Queen. Den wollte ich unbedingt mal angucken.", sagte ich.

„Ok.", sagte Riley und holte uns die Karten.

Danach holten wir uns noch eine XXL-Tüte Popcorn. Riley bestand darauf alles zu bezahlen, da er mich ja eingeladen hatte. Er ist echt toll! Danach gingen wir in den Kinoraum. Wir bekamen nicht viel von dem Film mit und die um uns wahrscheinlich auch nicht. Wir redeten eigentlich die ganze Zeit und aßen unser Popcorn. Wir bekamen einige böse Blicke und irgendwann wurden wir rausgeschmissen. Lachend verließen Riley und ich das Kino.

„Das habe ich noch nie geschafft!", sagte ich lachend.

„Ich auch nicht!", meinte Riley ebenfalls lachend.

Als wir uns einigermaßen beruhigt hatten, fragte Riley: „Sollen wir was trinken gehen? Dann können wir ungestört reden und lachen und die Wahrscheinlichkeit rauszufliegen ist geringer!" Er grinste.

„Ja, können wir machen.", sagte ich ebenfalls grinsend.

Wir setzten uns in einem Café in der Nähe in eine Ecke nebeneinander auf die Bank. Riley war echt witzig und wir erzählten uns die peinlichsten und auch witzigsten Momente, die wir alle zusammen verbracht haben. Im Café störte es niemanden, wenn wir laut lachten, da viel los war und dementsprechend war es laut.

Auf einmal wurde Rileys Gesichtsausdruck ernst. Er nahm meine Hände und sah mir direkt in die Augen. „Fe, es gibt da etwas, dass ich dir sagen muss."

Ich sah ihn gespannt an, aber er wollte nicht weiterreden. Stattdessen kaute er auf seiner Unterlippe rum, was echt verdammt heiß aussah. Ich hatte Riley noch nie so nervös gesehen und das hat was zu heißen. Immerhin kannten wir uns schon unser ganzes Leben und sind die dicksten Freunden. Er hatte schon ein paar kurze Beziehung, ähnlich wie bei Cesco, doch seit einem halben Jahr hatte ich ihn nicht mehr mit irgendjemanden ausgehen sehen. Im Gegenteil er blockte alle Mädchen ab.

Er war auch der einzige der mich Fe nannte, ebenfalls seit einem halben Jahr. Ich glaube, ich wusste was los war und warum das nicht nur ein Treffen unter Freunden war, sondern ein Date, aber irgendwie wollte mein Unterbewusstsein mir diese Information nicht geben.

„Du kannst mir alles sagen!", sagte ich, um ihm Mut zu machen.

Kurz darauf beugte Riley sich vor und küsste mich ganz sanft. Ich spürte ein leichtes Kribbeln. Es dauerte aber nicht lange an, da er sich kaum zwei Sekunden später sich wieder von mir löste. Es war nicht diese Explosion, die ich bei Lucas verspürte, dennoch wusste ich, dass ich auch etwas für Riley empfand. Meine Gefühle für Lucas waren aber viel stärker. Ich sollte aufhören die beiden ständig zu vergleichen!

Stattdessen sollte ich mich voll und ganz auf Riley konzentrieren. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Unschlüssig blickte ich ihn an.

„Es tut mir Leid.", sagte Riley und stand auf.

„Nein! Warte!", sagte ich und zog ihn am Arm wieder zu mir.

Er ließ sich wieder direkt neben mir nieder. Wir waren uns näher als vorher. Ich legte meine Hand auf seine Wange und zog ihn zu mir. Dann küsste ich ihn und er erwiderte nach kurzem Zögern den Kuss. Ich spürte wieder dieses Kribbeln. Ich legte meine andere Hand in seinen Nacken und zog ihn noch näher zu mir. Riley legte seine Hände um meine Taille und zog mich auf seinen Schoß. Wir schafften das ohne uns zu lösen. Ich blendete alles um mich herum aus und konzentriert mich nur auf Riley. Mir war in diesem Moment egal, was die anderen Leute dachten. Dieser Augenblick gehörte nur Riley und mir.

Mittlerweile waren wir uns so nahe, dass kein Blatt mehr zwischen uns passte, aber da ich dringend Luft brauchte, löste ich mich langsam von ihm. Auch Riley atmete schnell. Ich konnte seinen Herzschlag spüren. Es schlug schneller, als nach einem Marathon und meines ebenfalls.

„Wow!", gab Riley von sich. „Du bist unglaublich!"

Ich rutschte von seinem Schoß, ließ aber meine Beine noch darauf und er legte seine Arme auf meine Beine.

„Du wolltest noch was sagen!", sagte ich und sah ihn auffordernd an.

„Stimmt!", sagte er und grinste übers ganze Gesicht. Ich musste ein ähnliches Grinsen im Gesicht haben.

„Es gibt da etwas, was ich dir schon lange sagen will.", fing er an. „Ich weiß nicht wie ich es dir sagen soll, geschweige den wo ich anfangen soll."

„Am besten von Anfang an.", antwortete ich ihm und lächelte ihn aufmunternd an.

„Wie vorher schon gesagt, ich finde dich unglaublich. Vor ungefähr einem halben Jahr hat das alles angefangen. Ich habe mich immer mehr gefreut dich zu sehen und irgendwie stachst du immer aus der Menge raus. Am Anfang habe ich das gar nicht so registriert, aber irgendwann habe ich erst gemerkt wie wunderschön du bist und was für einen tollen Charakter du hast. Ich wollte immer in deiner Nähe sein und wollte jeden Jungen von dir fern halten, der dich nur angeguckt hat. Ich habe mich unsterblich in dich verliebt Felicia Aurora Fontana. Deshalb will ich dich fragen, ob du meine Freundin sein willst."

Am Ende seiner Erzählung war ich echt gerührt. Mein Name klang in seinem Mund so schön. Ich wusste nicht was ich sagen sollte. Ich war sprachlos. Ich öffnete meinen Mund und schloss in wieder.

Riley grinste breit, als er das sah. „Ich wusste ja nicht, dass ich es jemals schaffen würde dir die Sprache zu verschlagen. Sonst hast du doch für alles eine Antwort."

Dafür kassierte er einen leichten Schlag gegen den Oberarm. „Ich kann noch reden.", sagte ich und war überrascht, dass ich was rausgebracht hatte.

„Also doch noch. Aber jetzt mal ernsthaft, was sagst du?" Rileys Gesichtsausdruck wurde wieder ernster.

„Ich wäre sehr gerne deine Freundin.", sagte ich lächelnd und Riley und ich küssten uns nochmal kurz und schlossen uns dann in die Arme.

Ich war eigentlich echt glücklich, aber irgendein kleiner Teil von mir nicht.

'Du willst auch eigentlich Lucas!'

Da meldete sich meine innere Stimme wieder. Kann sie nicht einmal die Klappe halten! Anscheinend nicht! Ich ignorierte sie einfach und redete weiter mit Riley, nur jetzt als seine Freundin. Rileys Freundin! Hört sich gut an!

'Lucas Freundin ist besser!'

Scheiß innere Stimme!

Forbidden Or Fake Love?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt