6. Kapitel*

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Amanda! War ja auch irgendwie klar. Wir hatten bald Trainingsbeginn und sie ist leider in meiner Mannschaft. Ich habe jetzt überhaupt keinen Bock auf sie! Vor allem, weil wir noch vor dem Training den Captain wählen. Allein schon der Gedanke daran versetzte mich in schlechte Stimmung. Sie würde wieder alles versuchen, damit ich nicht Captain werde, dabei weiß sie eigentlich, dass sie keine Chance hat, da die Mehrheit hinter mir stand. Ich machte den Job schon ziemlich lange und habe bis jetzt noch keine Beschwerden erhalten, dass ich das nicht gut machen würde. Also warum sollte man jemand anders wählen.

Ich wandte mich zu Emi: „Fertig?"

Sie nickte und stellte sich neben mich. Mit unseren Taschen auf der Schulter, liefen wir aus der Umkleidekabine.

„Dieses Jahr gewinne ich.", zischte Amanda mir beim Vorbeigehen zu.

Ich tat so, als hätte ich es nicht gehört. Die Tür fiel hinter uns ins Schloss und wir liefen den langen Gang runter. Alle Umkleidekabinen waren nebeneinander. Von allen Mannschaften. Ganz hinten sind die Tennismannschaften, dann kommen die Basketballer und zum Schluss die Cheerleader und Footballer. Jungs und Mädchen sind immer direkt nebeneinander.

Als wir endlich das Ende erreichten, mussten wir gegen das helle Licht der Sonne kämpfen. Als wir einigermaßen wieder normal sehen konnten, standen Riley und Cesco vor uns. Als sie uns sahen, verstummten sie.

„Hei! Captainwahlen stehen an!", sagte Riley und grinste mich an. „Ich weiß, dass du es wieder schaffst und Cesco wird es auch wieder."

Zusammen liefen wir zwischen den Basketballplätzen und dem Footballplatz zu den Tennisplätzen, die sich im hinteren Bereich der Sportanlage befanden. Um die Anlage verlief eine riesige Laufbahn.

„Natürlich schafft meine kleine Schwester das.", sagte Cesco grinsend und legte den Arm um mich.

Riley lief auf meiner anderen Seite und neben ihm Emi. Meine Miene verdüsterte sich.

„Du weißt schon, dass du Amanda vergessen hast. Erst vorher hat sie mir gesagt, dass sie dieses Mal gewinnen wird."

Riley neben mir verdrehte die Augen. „Die wird niemals gegen dich ankommen. Du bist und bleibst Captain."

Er guckte mich aufmunternd an und legte von der anderen Seite den Arm um mich. Ich seufzte nur. Es musste von außen sicherlich komisch aussehen. Ich eingequetscht zwischen Riley und Cesco.

Wir liefen auf die sechs Tennisplätze zu. Vor dem ersten Platz standen unsere Coaches Mr. Jackson und Mrs. Miller. Als ich wir vor ihnen standen, bemerkte ich, dass sie sich mit jemanden unterhielten. Ich sah kurz braune Haare aufblitzen und kurze Zeit später drehte sich Mr. Jackson um und wir hatten freien Blick. Dort stand niemand anders als Lucas Blake. Sag jetzt nicht der spielt auch Tennis und will in die Mannschaft. Ich guckte nacheinander Cesco, Riley und Emi an. Sie guckten genauso verwirrt wie ich.

„Hi, Leute. Schön euch wiederzusehen. Darf ich euch Lucas Blake vorstellen. Er wird in unserer Mannschaft spielen, da wir letztes Jahr einen verloren haben, durch seinen Abschluss."

Mr. Jackson ist noch ziemlich jung und sieht auch ganz gut aus. Einige Mädchen, die bei ihm Sportunterricht hatten, schwärmten nur von ihm. Ich fand das total albern. Mrs. Miller hingegen war schon etwas älter, aber sie hielt sich gut. Jeder mag sie. Sie wusste genau was sie in jeder Situation sagen musste und das schätzten wir.

Ich setzte genauso wie die anderen drei mein gefaktes, einstudiertes Lächeln auf. Den konnte ich jetzt wirklich nicht gebrauchen! Muss er ausgerechnet das gleiche Hobby wie ich haben?

Cesco ging zu ihm hin: „Hi, ich bin Leonardo. Sag aber einfach Leo. Ich war der Captain oder bin es vielleicht auch bald wieder."

Lucas schaute mich erwartungsvoll an. „Ich bin Felicia. Kannst aber einfach Feli sagen."

„Schön, dass du auch normal reden kannst." Er grinste mich belustigt an.

So ein Depp! Ich mag ihn nicht!

„Riley."„Emily oder einfach Emi." Gaben Emi und Riley von sich.

Cesco nahm seinen Arm von mir und betrat den Platz. Die anderen folgten ihm. Jetzt standen nur noch Riley und ich draußen. Sein Arm lag immer noch auf meiner Schulter.

„Ich mag ihn nicht!", flüsterte er mir zu.

„Glaubst du ich?", flüsterte ich zurück.

Dann zog er mich mit sich auf den Platz.

Forbidden Or Fake Love?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt