5. Kapitel*

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„Ich muss noch schnell zu meinen Schließfach. Geh schon mal vor.", sagte ich zu Emi.

Sie nickte und ging in Richtung Cafeteria. Ich lief zu meinen Schließfach und öffnete es. Gleichzeitig fielen mir meine Bücher, die ich zum Einschließen in der Hand hielt, runter.

„Scheiße!", fluchte ich und wollte mich gerade bücken, als mir jemand die Bücher hinhielt.

Ich schaute auf und blickte in ein blaues Augenpaar. Der Neue! Lucas oder so ähnlich.

Ich riss ihn die Bücher aus der Hand fuhr ihn an: „Finger weg von meinen Sachen!"

Ich beachtete ihn nicht weiter, sondern schob den Stapel ins Schließfach, warf die Tür zu und schloss ab.

„Ein einfaches Danke hätte gereicht.", erwiderte er, aber nicht beleidigt, sondern eher belustigt.

Was will er? Hat er nicht verstanden, dass ich nichts mit ihm zu tun haben will? Er kotzt mich jetzt schon an!

Ich drehte mich um und lief mit aufrechter Haltung in Richtung Cafeteria, ohne ihn noch eines Blickes zu würdigen. Ich spürte seine Blicke in meinem Rücken. Der kann mich mal!

In der Cafeteria angekommen, holte ich mir mein Mittagessen und setzte mich an meinen gewohnten Platz zu meiner Clique.

„Du hast aber lange gebraucht.", sagte Cesco und boxte mir spielerisch in den Oberarm.

Ich war gerade gar nicht in der Ich-bin-lustig-Laune.

„Lass das, Leonardo Francesco!", fauchte ich ihn an.

Ich wusste, dass er es hasste, wenn man seinen ganzen Namen aussprach. Alle nannten in Leo. Nur ich nannte ihn Cesco, als Spitzname von seinem zweiten Namen. Er fand es nicht schlimm, sondern eher toll.

„Ist Felicia Aurora heute nicht in Stimmung?"

Er wusste, dass auch ich meinen zweiten Namen hasste. Als Antwort brummte ich nur.

„Was ist passiert? War die Anderson so schlimm?", fragte Riley mich besorgt.

„Ging. Schlimmer ist der Neue! Lucas, oder?"

Alle nickten und schauten mich gespannt an.

„Auf jeden Fall meinte er mir meine Bücher aufheben zu müssen und dann auch noch erwarten, dass ich danke sage! Pff! Der kann mich mal!"

Alle lachten.

„Was?", fauchte ich sie an.

„Du kannst ihn wirklich nicht leiden! Was hast du zu ihm gesagt?", fragte Riley lachend.

„Finger weg von meinen Sachen. Daraufhin meinte er, dass ein einfaches danke gereicht hätte. Ich bin einfach gegangen."

Wieder lachten alle und Cesco sagte: „Passt zu dir."

Ich grummelte nur vor mich hin. Tolle Freunde hatte ich!

~•~

Meine Laune wurde auch in den letzten beiden Stunden nicht viel besser, aber die bekam ich auch irgendwie rum. Ich verließ das Schulgebäude und ging in Richtung der Parkplätze. Ich lehnte mich an den Kofferraum von Cescos Auto, zog mein Handy aus der Tasche, um zu sehen ob es was neues gab und wartete auf ihn. Bald darauf kam er auch schon angerannt.

„Sorry, aber ich wurde aufgehalten."

Ich nickte nur. Das war ja normal. Wahrscheinlich wieder irgendein Mädchen, dass sich an ihn ranschmiss. Gewissermaßen ist er der Frauenheld der Schule. Er genoss es ziemlich und nutzte diese Mädchen auch gerne aus. Wenn sie dann genug für ihn erledigt hatten ließ er sie wieder fallen. Die Meisten wussten das auch, aber trotzdem fühlten sich immer noch so viele zu ihm hingezogen, dass er bis jetzt noch nie ohne eine Unterwegs war. Ich hab schon vergessen, wie die Jetztige hieß.

Wir legten unsere Schultaschen in den Kofferraum und zogen unsere Tennistaschen raus. Cesco machte den Kofferraum wieder zu und schloss das Auto ab. Dann liefen wir Richtung Umkleidekabinen. Dort trennten wir uns dann. Als ich die Frauenumkleide betrat, wartete Emi dort schon auf mich. Als ich gerade fertig umgezogen war, ging die Tür erneute auf.

Forbidden Or Fake Love?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt