35. Kapitel*

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Am nächsten Morgen wurde ich wieder auf Cescos liebliche Art und Weise geweckt. Ich hatte überhaupt keine Lust aufzustehen. Es lag vor allem an Amanda und außerdem würde ich heute Mrs. Anderson wiedersehen und auf die hatte ich keine Lust.

„Kann ich nicht einfach auf krank tun?", fragte ich Cesco.

„Irgendwann wirst du wieder in die Schule müssen und außerdem ist es nicht die beste Idee in der Kursstufe absichtlich Stunden zu verpassen. Du kannst immer noch krank werden und glaub mir, es ist nicht witzig alles nachzuholen, vor allem bei schwierigen Themen.", antwortete  er mit ernster Miene.

„Na gut! Hast mich überzeugt!" Stöhnend hievte ich mich aus meinem Bett und tapste in Richtung Küche.

Marta hatte heute frei und hat uns somit alles vorbereitet. Das Abendessen stand auch schon da, sodass wir es später nur in die Mikrowelle schieben mussten. Als ich mit frühstücken fertig war, ging ich mich fertig machen. Danach lief ich wieder runter mit meiner Tasche, schlüpfte in meine Jacke und in meine Schuhe und dann fuhren wir zur Schule.

Die ersten beiden Stunden überlebte ich problemlos. In der Pause beschwerten sich Cesco, Riley, George, Jacob und auch Lucas über die Anderson und meinten, dass sie heute besonders mies drauf wäre und George und Cesco soll sie heute schon rausgeworfen haben. Na das konnte lustig werden!

Stöhnend schoben Emi und ich uns in den Physikraum. Wir ließen uns auf unsere Plätze fallen und dann kam auch schon Amanda. Auf die hatte ich jetzt noch weniger Lust! Ich konnte mir schon vorstellen, wie das Gespräch gleich ablaufen wird. Wie nicht anders zu erwarten blieb Amanda vor mir stehen. Direkt hinter ihr stand Anna.

„Du kleine Schlampe! Du wirst alles noch bereuen! Du willst dein Leben bald nicht mehr Leben wollen!", zischte sie mir zu.

Dann setzte sie sich auf ihren Platz und Anna folgte ihr wie ein Schoßhündchen. Wie konnte man nur mit ihr befreundet sein wollen? Ich verstand sie nicht, aber ist ja ihr Problem nicht meins! Ich konnte nur die Augen verdrehen über ihr Getue.

„Ihr ist nicht mehr zu helfen!", flüsterte Emi neben mir.

Ich zuckte mit den Schultern. „Diese Bitch kann mich mal!", flüsterte ich zurück.

Plötzlich wurde die Tür aufgerissen und Mrs. Anderson rauschte herein. Die Tür fiel hinter ihr krachend ins Schloss.

„Emily und Felicia! Ich würde euch raten euch heute zu benehmen oder ihr fliegt raus!", schnauzte sie uns an.

Was ist bei ihr schief gelaufen? Das ist echt nett so begrüßt zu werden.

„Wir.." Weiter kam ich nicht.

„Ich will nichts hören!"

Amandas Arm schoss in die Luft und Mrs. Andersons Stimme wurde etwas weicher. Klar, Lieblingsschülerin! „Ja, Amanda? Was gibt's?"

„ Felicia und Emily wollen nicht aufhören mich zu beleidigen!", sagte sie und schniefte leicht.

Was? Das hat sie jetzt nicht ernsthaft gesagt!

„Das tut mir sehr leid, Amanda! Felicia! Emily! Raus! Ich will euch heute nicht mehr sehen!"

Den letzten Teil brüllt sie und alle zucken zusammen. Emi und ich sahen uns an und zuckten nur mit den Schultern. Dann nahmen wir unsere Sachen und gingen auf den Schulhof. Es ist immerhin nicht das erste Mal, dass wir bei ihr rausgeflogen sind. Das erste Mal hat sie probiert uns zum Rektor zuschicken. Das hatte aber nicht funktioniert und seitdem schmeißt sie uns nur aus dem Unterricht.

Dieses Mal hatte sie nur nicht mit Mr. Edwards gerechnet, der auf einmal vor uns stand, als wir uns gerade köstlich über die Anderson amüsierten.

„Müsstet ihr nicht im Unterricht sein? Er hat vor einer halben Stunde angefangen." Er sagte es freundlich, aber dennoch bestimmend.

„Es tut uns leid, Mr. Edwards, aber wir wurden rausgeworfen.", antwortete ich.

„Das kenn ja gar nicht von dir. Warum, wenn ich fragen darf?"

„Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Eine Mitschülerin hat behauptet wir hätten sie beleidigt und dann sind wir rausgeflogen."

„Bei wem hattet ihr und wer war die Mitschülerin?", fragte Mr. Edwards weiter.

„Mrs. Anderson und Amanda."

„Hätte ich mir ja denken können.", murmelte er kaum hörbar. „Danke. Ich werde nachher ein Wörtchen mir ihnen reden."

Damit drehte er sich um und verschwand. Wir wussten, dass es eigentlich wirklich nicht normal war wie unser Rektor sich verhielt, aber uns konnte es recht sein.

Wie sich später rausstellte bekam Amanda die Aufgabe die ganze Woche dem Hausmeister nach der Schule zu helfen und Mrs. Anderson musste versprechen uns nie wieder rauszuschmeißen. Die Anderen lachten darüber und von Amanda bekam ich nur böse Blicke während des Trainings.

Forbidden Or Fake Love?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt