56. Kapitel*

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Ich öffnete meine Augen einen Spaltbreit und blickte in ein mir unbekanntes Zimmer. Wo war ich? Plötzlich wurde die Tür geöffnet und jemand trat ein.

„Schon wach?" Kylie! Jetzt erinnerte ich mich auch wieder.

„Ja, jetzt schon.", brummte ich.

„Oh! Entschuldige! Ich dachte du wärst schon wach!" Erschrocken hielt sie sich die Hand vor den Mund.

„Ist schon gut! Bin sowieso gerade aufgewacht!", gab ich immer noch brummend zurück.

„Ok. Ich wollte eigentlich nur sagen, dass das Frühstück fast fertig ist, also wenn du duschen gehen willst, kannst du das jetzt machen. Du kannst etwas von mir ausleihen. Ich habe es dir schon ins Bad gelegt."

„Danke!"

Dann verschwand sie wieder. Jetzt war ich hellwach! Damit bringt weiterschlafen nichts. Langsam kroch ich aus meinem Bett und tapste ins Bad. Kylie hatte mir eine Jeanshose und einen schlichten schwarzen Pullover hingelegt. Hier in New York war es jetzt kalt, während es in L.A. total heiß war. Eigentlich mochte ich viel lieber den Sommer, aber es war mir jetzt nicht möglich diesen zu genießen. Ich ging schnell duschen und zog mir die Sachen an. Dann lief ich in die Küche/ Wohnzimmer, wo es auch schon lecker roch.

„Das riecht gut!", sagte ich.

„Ja, muss es. Immerhin haben wir hier unseren fünf Sternekoch Justin.", sagte Jason.

„Justin kann wirklich richtig gut kochen und er macht das auch eigentlich immer für uns.", fügte Kylie hinzu.

„Ich bin schon fertig.", sagte Justin und stellte einen riesigen Teller voll mit Pancakes auf den Tisch und wir setzten uns.

„Na dann lasst mal die Kritikerin ran.", sagte ich und fischte einen Pancake auf meinen Teller.

Ich nahm mir den Ahornsirup  und verteilte davon ein wenig auf meinen Pancake. Alle drei sahen mich gespannt an, während ich ein Stückchen abschnitt und mir in den Mund steckte. Langsam kaute ich, um die drei noch ein wenig auf die Folter zu spannen.

„Jetzt sag schon!", forderte mich Justin ungeduldig auf.

Ich schluckte und sagte schließlich:„Die sind echt der Hammer!"

Justin sprang auf und rannte jubelnd eine Runde um den Tisch, bevor er sich wieder setzte. Es sah so witzig aus, wie er seine Arme in der Luft hin und her schwenkte und dabei noch komisch mit den Beinen wackelte. Kylie, Jason und ich konnten uns nicht mehr halten vor lachen. Auch Justin stimmte ein. Das war das erste Mal seit Tagen, dass ich wieder ausgiebig lachen konnte. Nachdem wir uns einigermaßen beruhigt hatten, aßen wir.

„Wo wohnst du eigentlich?", fragte Justin irgendwann.

„In irgendeinem Hotel. Weiß nicht genau wo.", antwortete ich.

„Alles klar und wie willst du das dann wiederfinden?", fragte Jason.

„Stecknadel?"

Jason grinste. „Das ist clever!"

„So bin ich halt.", sagte ich eingebildet und warf mein Haar nach hinten.

Kylie grinste. „Schauspielern kannst du auch. Wie lange willst du eigentlich hier bleiben? Also in New York."

„Weiß noch nicht so genau. Vielleicht ein Jahr oder auch mehr.", antwortete ich.

„Willst du dir dann keine Wohnung suchen?", fragte Justin.

„Ich werde als minderjährige wohl keine bekommen.", antwortete ich schulterzuckend.

„Du bist noch nicht volljährig?", fragte Jason und alle drei sahen mich ungläubig an.

„Ja! Ich bin erst 16, bald 17."

„Wow, das hätte ich jetzt nicht gedacht!", warf Kylie ein.

„Und deine Eltern erlauben dir das?", fragte Justin.

„Keine Ahnung! Hab sie nicht gefragt!", antwortete ich.

Meine Eltern! Ich wurde wieder daran erinnert. Ich sah wieder meinen Dad mit weit aufgerissenen Augen zu Boden gehen. Ich musste mich zusammenreißen nicht loszuheulen.

„Du musst nicht über sie sprechen, wenn du nicht willst!", sagte Kylie mitfühlend.

„Unsere Eltern haben uns diese Wohnung besorgt und überweisen uns regelmäßig Geld. Nur damit sie uns nicht an der Backe haben.", fügte Justin hinzu.

„Themenwechsel. Wenn du willst kannst du hier einziehen? Wir haben sowieso noch ein Zimmer frei, wie du gemerkt hast.", sagte Jason und die anderen nickten zustimmend.

„Du musst auch nichts zahlen.", fügte Kylie hinzu.

„Danke. Ihr seid echt nett und dabei kenne ich echt nicht lange, aber ich möchte euch trotzdem nicht zur Last fallen. Lasst mich wenigstens Miete bezahlen.", erwiderte ich.

"Ach Quatsch! Unsere Eltern zahlen das und sie wird das nicht interessiern. Vor allem werden sie hier nicht auftauchen.", sagte Kylie und ich konnte nur nicken.

„Außerdem haben wir Jasons Menschengespür. Ihm vertrauen wir da und er sagt du bist ein liebes Mädchen, das unsere Hilfe braucht.", sagte Justin, wobei beim letzten Teil seine Stimme einen witzigen Unterton annahm.

Ich lachte. „Ok. Ich denke, ihr könnt ihm da glauben."

Forbidden Or Fake Love?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt