22. Kapitel*

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Die nächsten zwei Tage verliefen ereignislos, aber ich hatte ständig das Gefühl beobachtet zu werden. Vielleicht lag das auch an Lucas, der ständig in meiner Nähe war. Jetzt war Freitag und wir hatten gerade Trainigsschluss. Lucas und ich hatten verabredet, dass wir heute spielen würden, da es ja am Mittwoch ausgefallen ist. Also blieben wir noch auf dem Platz.

„Soll ich dich später holen?", fragte Riley und Lucas antwortete: „Ich kann sie auch mitnehmen."

Und zu mir gewandt sagte er: „Wenn du willst!"

Ich nickte und rief zu Riley, der skeptisch guckte, dass er mich nicht zu holen brauchte. Es war ja auch echt nett von ihm, dass er extra nochmal gekommen wäre. Für mich!

„Ok, dann bis später!"

„Bis später!", rief ich noch, dann war er auch schon weg.

„Ich habe Bälle.", sagte Lucas und zog eine Balldose aus der Tasche. Er machte sie auf und gab mir zwei.

„Was wollen wir machen?"

„Ich glaube, wir haben schon genug Rhythmus gemacht. Wie wäre es mit einem kleinen Match?", fragte ich ihn. Er nickte.

„Ok ich fange an." Ich nahm die Bälle und stellte mich hin zum Aufschlagen.

Nach zwei Stunden stand es 6:7 7:6, das heißt es gab ein Unentschieden.

„Ich glaube das reicht mir für heute. Ich kann nicht mehr.", sagte Lucas.

„Angst zu verlieren?", fragte ich grinsend.

„Ne, aber wenn wir noch auf die Party wollen, sollten wir langsam nach Hause."

Ich schaute auf die Uhr. Es war schon 18 Uhr. „Du hast Recht!"

„Wir können das ja irgendwann nachholen, wenn wir mehr Zeit haben. Nächste Woche fahren wir ja schon ins Trainingslager." Ich nickte.

„Ja können wir machen.", sagte ich.

Wir gingen zusammen zu den Umkleidekabinen. Eigentlich war Lucas ja ganz nett und man konnte sich gut mit ihm unterhalten, aber ich durfte nicht zu lassen, dass ich Symapathie für ihn empfand. Wer weiß was dann passiert und wenn er wirklich in diese Sache verstrickt ist, wird das sehr problematisch. Vor den Umkleiden trennten wir uns. Niemand war mehr da. Ist zwar etwas ungewohnt, aber dennoch toll. Ich schaltete mein Handy an und ließ mein Lieblingslied "Faded" von Alan Walker laufen. Ich zog mich um und sang leise mit. Mit Musik konnte ich abschalten. So dachte ich auch nicht daran, dass Lucas und ich alleine hier waren oder dass die Leute von Mittwochmorgen hier auftauchen könnten. Ich dachte an nichts mehr, sondern hörte nur die Musik.

Wenig später war ich fertig und ging raus. Vor der Umkleidekabine wartete Lucas schon. Er stand da lässig an die Wand gelehnt. Seine Haare waren noch nass und standen in alle Richtungen ab. Ich musste mich zusammenreißen, um nicht mit der Hand dadurch zu fahren. Ich mochte verstrubbelte Haare. Er grinste mich an. Selbst sein Grinsen war heiß. Sein ganzer Anblick war gerade echt heiß.

Jetzt reiß dich aber mal zusammen! Du magst ihn nicht! Ich versuchte zumindest es mir einzuschärfen, was nicht gerade leicht ist.

„Na, genug gestarrt? Oder soll ich mich noch einmal um mich selbst drehen, damit du alles siehst?", fragte er lachend.

„Ne, danke. Das reicht mir.", trotz dem ironischen Unterton in meiner Stimme, konnte ich nicht verhindern, dass mir eine leichte Röte in die Wangen schoss. Er musste noch mehr lachen.

Na super! Du verstehst dich gerade zu gut mit ihm!

„Lass mich einfach!", sagte ich zickig und ging zum Schulparkplatz in Richtung seines Autos.

Er holte mich kurz vorher ein. „Hab ich was falsch gemacht?", fragte er aufrichtig.

„Lass es einfach!" Ich verschränkte die Arme vor meiner Brust und wartete bis er den Kofferraum aufgemacht hatte. Dann schmiss ich meine Tasche rein und stieg auf die Beifahrerseite.

Die ganze Fahrt über sprachen wir kein Wort, doch ab- und zumal spürte ich seinen Blick auf mir. Als wir da waren, wollte ich aussteigen, doch Lucas hielt mich am Handgelenk fest.

„Ich verstehe dich nicht. Manchmal bist du total nett zu mir und andere Male hingegen ignorierst du mich oder fährst mich an. Ist irgendwas?", fragte er.

Ich schaute ihn nicht an, sondern riss mich los und holte meine Tasche aus dem Kofferraum. Dann lief ich zur Haustür. Die ganze Zeit über spürte ich seinen Blick in meinem Rücken. Ich darf ihn niemals zu nah rankommen lassen!

Forbidden Or Fake Love?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt