85. Kapitel - Lucas Sicht*

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Ich saß im Wartezimmer des Krankenhauses und wartete auf eine Erkenntnis vom Doktor. Ich wollte eigentlich nur mit ihr reden, aber aus irgendeinem Grund ist sie weggerannt. Sie hatte wohl nicht bemerkt, dass die Ampel sich schon umgeschaltet hatte und ist einfach weitergerannt, direkt in ein Auto.

Es hatte so schrecklich ausgesehen, wie sie die Motorhaube runtergerutscht ist. Ich konnte nichts tun, dafür war ich einfach zu weit weg. Dann ist sie in meinen Armen bewusstlos geworden und den ganzen Weg bis zum Krankenhaus hatte sie sich keinen Millimeter bewegt. Ich hatte so eine Angst um sie. Ich hoffte es war nichts schlimmes, aber dafür hatte sie das Auto viel zu stark erwischt.

Vielleicht ist sie ja wegen mir weggerannt. Das könnte ich mir nie verzeihen, wenn es meine Schuld wäre, wenn sie nicht mehr aufwacht. Die Tür des Wartezimmers wurde aufgemacht.

„Hat Felicia Angehörige die man anrufen kann?", fragte der Doktor mich.

„Nein. Sie hat keine Verwandten mehr."

„Und wer sind sie?"

Wenn ich jetzt sagte, dass ich nur ein Kumpel von ihr bin, wird er vielleicht nichts sagen.

„Ich bin ihr Freund. Können sie mir bitte sagen, was mit ihr ist?", bettelte ich.

„Eigentlich darf ich nur Verwandten eine Auskunft geben, aber ich denke im diesem Fall kann ich eine Ausnahme machen."

„Danke.", sagte ich und war erleichtert. Ich blieb nicht in Unwissenheit.

„Ich kann nicht viel über ihren Zustand sagen. Sie ist sehr stark mit dem Kopf aufgeprallt. Wir können von einem Schädel-Hirn-Trauma ausgehen. Es wurde, dass Sprachzentrum getroffen. Wie schwer die Folgen diesbezüglich sein werden, kann ich nicht genau sagen. Es wird darauf ankommen wie lang sie im künstlichen Koma bleibt. Gut ist, dass sie nicht selber ins Koma gefallen ist, das heißt die Chance ist höher, dass sie wieder aufwacht. Sie hat einige Rippenprellungen und an den Beinen ziemlich schwere Blutergüsse. Ansonsten scheint es ihr soweit gut zu gehen. Wir haben ziemlich große Hoffnungen, dass sie bald aufwachen wird. Wenn sie zu lange im Koma bleibt und vielleicht wieder aufwacht, kann es sein, dass sie nicht mehr sprechen kann. Wir können nichts ausschließen. Es könnte sein, dass es noch andere Verletzungen gibt, die wir in unserer Untersuchung nicht gefunden haben, aber ich denke nicht. Jetzt müssen sie mich leider entschuldigen, ich muss in die nächste OP."

Danach schloss sich die Tür wieder und er ließ mich total verdattert zurück. Einerseits waren es gute Neuigkeiten und andererseits konnte alles noch schlimm enden. Ich hatte noch nicht mal die Möglichkeit zu fragen, ob ich sie besuchen konnte.

Ich ging aus dem Wartezimmer und schaute auf den Flur hinaus. Zum Glück lief gerade eine Krankenschwester vorbei, die ich anhielt und nach Felicia fragte. Sie bat mich einen Moment zu warten und verschwand dann. Nach ein paar Minuten kam sie zurück und sagte, dass die Ärzte sich noch um sie kümmern und ich in einer Stunde zur Intensivstation kommen konnte. Eine Stunde ist viel Zeit und ich wollte hier nicht nur rumsitzen, also machte ich mich auf den Weg um ihre Freunde zu suchen. Jack wusste mit Sicherheit etwas. Also beschloss ich ihn anzurufen.


Forbidden Or Fake Love?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt