The Roommate

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Kapitel 2: The Roommate

Auf den Weg in mein Zimmer bin ich einer Gruppe von Leuten entgegen gelaufen. Sie waren teilweise ziemlich angetrunken und einer von ihnen hat versucht mich mit einem billigen Anmachspruch rumzukriegen.

>> Du bist also der wahre Grund für die Globale Erderwärmung. << Meinte er, hickste am Ende des Satzes auch noch. Sein Blick war trübe und er hatte ein dümmliches Grinsen aufgesetzt, dass ich ihm am liebsten mit der Faust aus dem Gesicht schlagen wollte. Seine Kumpels lachten hinter ihm und die Mädchen kicherten auch teilweise vor sich hin, oder verdrehten genervt die Augen. Ich habe nicht geantwortet, war mir einfach zu blöd mit einem Betrunkenen darüber zu diskutieren, dass sowas nie funktionieren würde. Er aber hat mir seinen Arm um die Schulter gelegt und irgendwas von einer Party gefaselt. Er lallte so sehr, dass ich ihn kaum verstanden habe. Als ich meinte ich hätte einen Freund, gelogen, aber das war mir in dem Moment egal, und kein Interesse an einer Party hätte, hickste er nur weiter, grinste dümmlich weiter und redete weiter von dieser Party, die diese super tolle Verbindung veranstaltet.

Er ignorierte mich vollkommen, bis mir das alles zu blöd wurde und ich einfach gehen wollte. Sollte er ruhig sehen wo er mit seiner Party hinkommt. Das einzige, dass ich wollte war einfach zurück in mein Zimmer und endlich nach diesem anstrengenden Tag schlafen zu gehen.

Als ich endlich davor stehe seufzte ich erleichtert aus.

Ich will den Zimmerschlüssel ins Schloss stecken, da fällt mir aber auf das die Tür nicht abgeschlossen ist, obwohl ich mir ziemlich sicher bin sie vorher abgeschlossen zu haben. Mit einem seltsamen Gefühl im Bauch öffne ich die Tür. Was mache ich, wenn meine Mutter recht hat und das Mädchen einen total an der klatsche hat? Das Zimmer wechseln? Riskieren in ein viel Kleineres und Schäbigeres zu kommen? Erzähle ich ihr überhaupt, wie meine Mitbewohnerin so ist?

Ich stehe im Zimmer, doch die einzige Person die ich sehe ist ein nackter Typ. Wir starren uns beide entsetzt an, ich eher schockiert und er wütend.

>> Ey Mädchen falsche Zimmer verpiss dich! << Brüllt er mich an. Ich spüre wie mir die röte ins Gesicht steigt und stotternd aus dem Zimmer stolper. Als ich die Tür zu geschlagen habe, lehne ich mich erstmal dagegen. Nach ein paar Minuten des Gedanken Sammelns stoße ich mich von ihr ab und überprüfe die Zimmernummer mit der meines Schlüssels.

122.

Es ist dieselbe. Verstört starre ich auf die Tür. Ist das der Freund meiner Mitbewohnerin? Aber wenn er da drinnen ist, wo ist sie dann? Ich sehe mich im Korridor um und kann tatsächlich ein Mädchen erkennen, das so aussieht als würde sie herkommen. Je näher sie kommt, umso nervöser werde ich aber. Was ist, wenn es eine dieser Zicken ist. Sie mich oder ich sie nicht leiden kann?

>> Kann ich dir irgendwie helfen? << Ich habe gar nicht bemerkt wie sie inzwischen vor mir steht, die Augenbrauen nachdenklich zusammen gezogen.

>> Aubrey Lilie. Das ist mein Zimmer. << Meine ich, versuche mir ein Lächeln abzugewinnen. Ihre grauen Augen erhellen sich freudig und ich glaube für einen Moment sogar, sie würde mich in den Arm nehmen.

>> Alice Pirs, aber du kannst mich Ali nennen. Dann sind du und ich wohl Mitbewohnerinnen. << Sie quickt freudig auf, springt kurz auf der Stelle, dabei hüpfen ihre dunkeln Locken auf und ab. Ehrlich gesagt hätte ich sie mir nicht so freudig vorgestellt.

>> Wieso gehst du nicht rein, hast du deinen Schlüssel vergessen? << Fragt sie, schiebt mich zur Seite um die Tür aufzuschließen, doch bevor ich sagen kann, das ihr Freund da nackt im Zimmer steht, hat sie die Tür schon aufgerissen und ist rein.

>> Oh man. Wieso hast du nichts an? << Höre ich sie fragen. Unbeholfen stehe ich vor der Tür, sehe zu wie Ali im Zimmer steht.

>> Weil ich Sex will? << Antwortet der Typ wie selbstverständlich. Die Kleiderschränke stehen neben der Tür, weshalb ich Alis Freund nicht sehen kann. Das erste Mal das ich einen Mann nackt sehe und dann ist es der Freund meiner College Mitbewohnerin. Super.

>> Steht Aubrey deshalb vor der Zimmertür? << Fragt sie ihn, anstatt mich.

>> Wer ist Aubrey? <<

>> Meine Zimmergenossen. Sie steht da. << Mit ihrem Zeigefinger zeigt in meine Richtung.

>> Kann sein das ich sie gerade aus dem Zimmer geworfen habe. << Wie er das so locker sagen kann. Dieser Idiot.

>> Du bist ein Arsch und jetzt verschwinde. Ich hab keinen Bock mehr auf dich. << Wow, das sie so mit ihrem Freund redet. Eigentlich habe ich immer erwartet das Pärchen sich dämliche Kosenamen geben, immer und überall auf verliebt machen und nicht die Finger voneinander lassen können. Außerdem wirkt sie jetzt viel taffer als zuvor, nicht mehr so Mädchenhaft.

Als er angezogen an mir vorbeihuscht, atme ich erleichtert aus. Gott sei Dank ist er weg. Ich bin nicht prüde oder verklemmt, aber einen fremden Typen nackt zu sehen, sprengt meine Grenzen. Als ich ins Zimmer gehe, schließe ich die Tür hinter mir.

>> Sorry das Mason sich wie ein Arsch benommen hat, aber er wird immer ein wenig gereizt wenn es ein wenig her ist, das wir Sex hatten. << Erzählt sie mir so locker, als würden wir uns darüber unterhalten, wie das Wetter morgen wird. Deshalb nicke ich einfach nur.

Meine Freunde in Denver haben nie so offen über diese Sache mit mir geredet. Ein unangenehmes Thema, finde ich.

>> Schon okay, glaub ich. << Ich lächel sie an, versuche sie dabei unauffällig zu mustern. Sie hat wunderschönes langes, lockiges braunes Haar, reine blasse Haut und ist sehr Schlank. Sie könnte aus einen dieser Modemagazine entnommen worden sein.

>> Also, du bist ein Erstsemester? Was studierst du? << Sie lässt sich auf ihr Bett fallen, das verdächtig dabei quietscht.

>> Englische Literatur und Kunst. << Meine ich, hole aus der Kommode neben meinem Bett ein Kulturbeutel, damit ich mich fertig zum schlafen machen kann.

>> Mhh, wäre nichts für mich. Ich studiere lieber Chemie, ist Interessanter. << Ich werfe ihr einen kurzen verwunderten Blick zu. Sie sieht nicht aus, wie eines der Mädchen das Chemiestudieren würde. Ich hätte eher sowas wie Design, Kunst oder der Gleichen erwartet.

>> Ich gehe mir mal die Zähne putzen. << Meine ich lächelnd, bevor ich mit Kulturbeutel und Plan bewaffnet das Zimmer verlasse.

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