Feelings

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Kapitel 36; Feelings

Seine Lippen sind rau, ein wenig spröde sogar und trotzdem kann ich nicht bestreiten, dass dieses Gefühl, das mich in diesem Moment durchströmt, das Beste ist, das ich seit langem verspürt habe

Unschlüssig lasse ich meine Arme neben mir hängen, unsicher wohin ich sie tun soll, bewege ich genauso unsicher meine Lippen auf seinen. Doch umso länger dieser Kuss dauert und er ihn unerwidert lässt, desto unsicherer werde ich. Aber er drückt mich auch nicht von sich. Seine Reaktion ist mir unschlüssig, und da meine Gedanken nur darum kreisen, wieso er mich nicht zurück küsst, lässt mich diesen Moment nicht genießen. Diesen überaus seltenen Moment, für den ich mir wahrscheinlich eine Menge Ärger einbrocke.

Schlussendlich gebe ich auf, löse langsam meine Lippen von seinen, stelle mich langsam wieder normal auf meine Füße, da ich mich zuvor auf die Zehenspitzen stellen musste.

Peinlich berührt schaue ich zu ihm hoch, doch er regt sich nicht.

Er starrt einfach gerade aus.

Am liebsten würde ich mit meiner Hand vor seinen Augen herum wedeln um ihn auf mich aufmerksam zu machen, aber ich bezweifle, dass es die Situation angenehmer machen würde. Und je länger er da so steht ohne eine Regung zu zeigen, desto mehr kommt mir die Erkenntnis.

Ich bin so eine blöde Kuh. Wieso um Himmels Willen habe ich ihn geküsst? Oh mein Gott! Ich habe Noah Fitzgerald geküsst!

Am liebsten würde ich meinen Kopf gegen die Wand schlagen, bis auch die letzte Erinnerung an den Kuss weg ist.

Ich habe einen Mann geküsst, von dem ich weiß, dass er mich nicht leiden kann. Ich habe mich blamiert. Absolut blamiert.

Ich sehe es genau vor mir. Wie er sich mit seinen Freunden über meine Naivität lustig macht. Wie er dem ganzen Campus von meiner Peinlichen Aktion erzählen wird. Das ist so erbärmlich. Ich bin so erbärmlich.

Mein Gesicht brennt geradezu vor Scham. Mir ist unglaublich heiß und kalt zur selben Zeit. Ich zittere, obwohl mein gesamter Körper angefangen hat zu beben, als würde ich jeden Moment in Tränen ausbrechen. Was ich vermutlich auch gleich tue, wenn Noah sich nicht gleich irgendeine Regung abbringt. Sogar sein spöttisches Lachen wäre mir jetzt lieber, als diese Stille zwischen uns.

Unsicher trete ich zwei Schritte zurück, wobei er endlich den Blick von der Wand hinter mir nimmt und mich endlich ansieht. Er runzelt die Stirn, legt den Kopf schief, als müsste er angestrengt über etwas nachdenken.

>> Entschuldige, ich wollte nicht, also ich... << Keine Ahnung wie ich mich für diesen Kuss entschuldigen will. Eigentlich will ich mich gar nicht entschuldigen. Ich bereue diesen Kuss nicht, aber ich bereue seine Reaktion, die mir ein schmerzhaftes ziehen in der Magengegend bereitet.

>> Also irgendwie... << Nach den passenden Worten suchend, verstumme ich wieder. Deswegen und der Tatsache, dass ein Blick sich in meine Haut brennt.

>> Hast du irgendetwas bei diesem Kuss gespürt? << Seine Frage überrumpelt mich. Gewaltig, und damit das Ganze für mich nicht noch peinlicher wird, entscheide ich mich für eine Lüge.

>> Nein. << Seine Stirn legt sich in Falten, bevor er die zwei Schritte zwischen uns überquert, die ich zwischen uns gebracht habe. Seine Hände legen sich um meinen Nacken, bevor er mein Gesicht hochzieht und seine Lippen auf meine drückt.

Im ersten Moment bin ich dermaßen überrumpelt, das ich nicht weiß wie ich reagieren soll. Mein erster Gedanke war ihn von mir zu drücken, doch dann entscheide ich mich lieber dazu, den Kuss einfach zu erwidern.

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