Little Sister

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Kapitel 25: Little Sister 

>> Hast... << Einen Moment halte ich inne, überlege ob ich ihn wirklich fragen soll ob Emalia ihm meine Nummer gegeben hat oder ob es nicht doch zu aufdringlich klingt.

>> Hat dir Emalia meine Nummer gegeben? << Und in dem Augenblick in dem ich diese Worte ausgesprochen habe bereue ich sie, werde rot vor Scham. Ich schaue auf den Boden, weshalb ich Christians Reaktion nicht mitbekomme, doch seine nächsten Worte erleichtern mich aus irgendeinem Grund. >> Ja hat sie. Tut mir Leid das ich nicht selber danach gefragt habe, aber irgendwie habe ich mich nicht wirklich getraut. << Erleichtert hebe ich den Blick, nur um mit anzusehen wie Christian beschämt zu Boden sieht. Und da wird mir klar, wie ähnlich er und ich uns eigentlich sind. Dass ich nicht die einzige Person bin, der solche Dinge schwerfallen.

>> Das ist okay, schließlich habe ich mich auch nicht getraut. << Jetzt ist er es der verwundert auf schaut.

>> Du wolltest also auch meine Nummer? << Ein Grinsen schleicht sich auf seine Lippen, bevor mir nur annähernd klar wird was für einen Blödsinn ich hier von mir gebe.

Wieso sage ich sowas? Laut? Wieso bin ich nur so schwerfällig?

>> Naja ich ähm. << Plötzlich wird mir ganz heiß und ich spüre quasi den Rauch aus meinen Ohren steigen.

Sein leises Lachen holt mich aus meinen Gedanken und lässt mich für einen Moment vergessen wie Peinlich mir das ganze eigentlich ist.

>> Ich.. << Das Klingeln meines Handys erlöst mich davon noch peinlichere Dinge zu sagen. Innerlich Erleichert und Gott dankend, nehme ich den Anruf entgegen.

>> Hol mich bitte mal ab Schwesterherz. << Noch bevor ich anfangen kann zu reden, ertönt die Stimme meiner Schwester. Im ersten Augenblick weiß ich nicht ganz was ich sagen soll, so sehr fühle ich mich überrumpelt von ihr und ihren Worten.

>> Von zu Hause oder was? Skylla ich wohne in einem anderen Staat. << Erinnere ich sie, frage mich, ob sie vielleicht Alkohol getrunken hat. Wie könnte sie sonst auf die Idee kommen mich anzurufen und zu verlangen sie abzuholen.

>> Ne ich bin hier. In Phoenix. Ein Freund von dir hat mich zu sich nach Hause mitgenommen. << Mit klappt der Mund auf als ich die schwere ihrer Worte realisiere. Nicht nur, dass sie während der Schulzeit nach Phoenix reist, wahrscheinlich auch noch ohne die Erlaubnis meiner Eltern, sie ist auch noch mit einem Fremden weg genagen.

>> Jetzt hör mir genau zu. Ich habe keine Freunde die außerhalb des Campus Leben. Keine Ahnung mit wem du da mitgegangen bist Skylla, aber sieh bloß zu das du da so schnell wie möglich verschwindest! << Zum Ende hin werde ich immer hysterischer und meine Stimme schriller. Meine kleine, Fünfzehnjährige Schwester, wurde von einem wahrscheinlich alten, widerlichen Kerl entführt.

>> Nein ist okay es ist... <<

>> Renn aus der Wohnung und sobald du da draußen bist ruf die Polizei. Nein warte, zuerst musst du mir die Andresse schicken. Und wenn die Tür verschlossen ist klettere aus einem Fenster oder schließ dich in irgendeinem Zimmer ein! << Unterbreche ich sie, bin inzwischen aufgesprungen, versuche mich wieder anzuziehen, ohne das Handy vom Ohr zu nehmen, aus Angst der Typ könnte auftauchen und ihr das Handy abnehmen. Christian der mich besorgt ansieht und fragt was los sei ignoriere ich.

>> Aubrey höre doch zu. <<

>> Keine Angst Süße ich hole dich so schnell ich kann! << Irritiert drehe ich mich um meine eigene Achse, weiß nicht wohin, womit ich anfangen soll.

>> Lilie jetzt beruhig dich doch mal! Ich hab deine Schwester mitgenommen. << Augenblicklich erstarre ich, habe das Gefühl mein Herz setzt eine Sekunde aus, bevor mich eine Woge der Erleichterung überkommt. Dieses Gefühl hält aber nur eine Sekunde, bis mir klar wird das meine kleine Schwester zwar bei keinen Pädophilen ist, dafür aber bei Noah Fitzgerald. Welcher der beiden mir jetzt doch lieber wäre, weiß ich nicht.

>>Nervige Schrulle. << Höre ich ihn gedämpft sagen, bevor sich Skylla wieder meldet.

>> Hättest du mich mal ausreden lassen, hätte ich dir gesagt wer mich mitgenommen hätte. <<

>> Ich bin keine nervige Schrulle, du geistloser Troll! << Gifte ich zurück, ignoriere die Worte meiner Schwester. Kaum zu glauben dass ich schon so weit gesunken bin, dass ich jemanden als Troll beleidigen muss.

>> Mehr hast du nicht auf Lager Lilie? << Höre ich ihn rufen, doch es klingt als wäre er in einem anderen Raum.

>> Du hast ja keine Ahnung. << Meine ich beleidigt, würde am liebsten wie ein trotziges Kind die Arme vor der Brust verschränken.

>> Dann zeig mir mal was du drauf hast verwöhntes Prinzeschen. <<

>> Du Inkompetenter, egoistischer, Affenarsch der die Spitze der Analraupen Anarchie bildet mit seinem eingebildetem, egozentrischem Verhalten und der rücksichtlosen Art bist du König der Allseits bekannten Arschlöcher, ich bin vieles aber sicher kein verwöhntes Prinzeschen du Geistlich beschränkter Idiot! << beende ich meine Rede völlig außer Atem, fühle mich als hätte ich aus einem Schimpfwörter Duden vorgelesen. Einen Augenblick der Stille schließe ich die Augen, versuche mich wieder zu sammeln, denn irgendwie hat mich unser „Gespräch" vollkommen durcheinander gebracht.

>> Placa One Hotel Suite 423. << Und in der nächsten Sekunde hat er aufgelegt.

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