Kapitel 19:Autofahrt
>> Bye Christian. << Maddi stellt sich neben mich, ihr Blick sagt mehr als tausend Worte. Christian ist hier nicht mehr erwünscht, falls er es überhaupt jemals war.
>> Was ich eigentlich fragen wollte, ob du vielleicht Interesse hättest dich mit mir zu treffen. << Fragend sieht er mich an, doch ich gluckse ihn gerade wahrscheinlich wie eine Kuh an. Fragt er mich gerade ernsthaft nach einem Date? Mein Blick huscht über seine schmale Statur. Klappergestell wäre zu hart, doch so ein Schrank wie Mason oder Noah ist er definitiv nicht. Aber so groß. Und er ist trotzdem niedlich.
Als ich nicht Antworte verfärben sich seine Wangen leicht rot. Sowas passt nicht zu ihm. Scham. Dafür wirkt er viel zu ungefühlvoll. Falls es sowas überhaupt gibt. Sein Gesicht ist einfach eins, das keinerlei Emotionen zu zeigen scheint, obwohl er anscheinend viel Emotionaler als Noah scheint, der auch so ein emotionsloses Gesicht hat. Okay, Noahs Gesicht schreit jetzt auch nicht gerade nach einer Umarmung, zumindest nicht wenn ich in der Nähe bin. Vielleicht liegt es an mir? Wer weiß, wenn er wirklich nur bei mir so unemotional ist, muss er mich echt unausstehlich finden. Ich frage mich wieso? Weil ich mich anderes Kleide? Keine Tattoos oder Piercings habe? Vielleicht liegt es auch daran das ich nett bin und er allergisch gegen Nettigkeit ist. Das würde wenigstens erklären, warum er sich noch nie bedankt, entschuldigt oder angeklopft hat.
>> Kein Interesse, also geh bevor Noah auftaucht. << Aus meinen Gedanken gerissen, betrachte ich wieder Christian. Dieser schaut mit einem genervten Blick zu Maddi, bevor er enttäuscht zu mir sieht. Verlegen kaue ich auf der Innenseite meiner Wange rum, halt seinem Blick aber stand. Auch das hat mir Mum beigebracht. Augenkontakt ist wichtig und gut für das Selbstvertrauen. Also an Selbstbewusstsein mangelt es mir nicht, zumindest nicht immer. Ihr war wichtig, das obwohl ich nach außen hin das brave, süße Töchterchen zeige, mich nicht unterdrücken lasse.
>> Matthews! << Noahs Stimme ertönt hinter uns, scheint Christian zu rufen, doch dieser hält weiter unseren Augenkontakt. In dem Moment in dem ich blinzel, wendet er seinen Blick von mir und sieht stattdessen hinter mich.
>> Fitzgerald. << Ich würde ja behaupten die zwei schauen sich grimmig an, aber die sehen immer grimmig aus. Zumindest kann ich behaupten das Noah mit seiner aufgerichteten Haltung und den Händen in der Jackentasche doch ziemlich bedrohlich wirkt. Nein Moment, das tut er auch so immer. Also wäre diese Situation eigentlich ziemlich normal, wenn da nicht diese Spannung in der Luft wäre.
>> Wir sehen uns dann morgen. << Meint er nach ein paar Sekunden des Anstarrwettbewerbs mit Noah.
>> Hoffentlich sieht man sich wieder. << Meint er an mich gewandt, dreht uns danach allen den Rücken zu und verschwindet im Verbindungshaus.
>> Das war merkwürdig. << Stelle ich ein wenig vorwurfsvoll an die beiden fest. Auch wenn die zwei ihn offensichtlich nicht ausstehen können, müssen sie ja nicht gleich so unhöflich sein.
>> Wieso wart ihr so gemein? << Frage ich daraufhin, überkreuze die Arme vor der Brust. Anstand besitzen die beiden wohl nicht. Noah verdreht genervt die Augen, dreht sich ohne ein Wort zu dem noch immer ohnmächtigen Typen. Das Auto aufgeschlossen, versucht er ihn nicht ganz so sanft reinzulegen.
>> Warte, ich helfe dir. << Meint Maddi, nimmt die Füße des Typen und versucht ihn so reinzuschieben. Mit verzehrtem Gesicht schaue ich den beiden dabei zu. Offensichtlicher könnte man einem Gespräch nicht aus dem Weg gehen. Als sie es endlich geschafft haben, schlägt sie die Tür zu, klatscht sich in die Hände.
>> Da hinten kein Platz ist, kann wohl nur eine mit und da ich sowieso noch dableiben wollte, gehst du einfach Aubrey. << Grinsend klopft sie am vorbeigehen auf meine Schulter und bevor ich irgendwie reagieren könnte, ist sie bereits verschwunden.
Perplex drehe ich mich zu Noah, der nur desinteressiert wartet. War ja klar, was habe ich erwartet?
>> Darf ich mal fahren? << Obwohl ich frage, kann ich mir seine Antwort bereits denken. Ein belustigtes schnaufen, mit einem sarkastischen „Ja klar." Deshalb überrascht es mich umso mehr, als er von der anderen Seite mir seine Schlüssel rüber wirft, die ich vor lauter Schusseligkeit und Überraschung natürlich nicht fange. Erneut verdreht er seine Augen, die Arme vor der Brust verschränkt, doch ich bin mir ziemlich sicher seine Mundwinkel haben sich ein Millimeter nach oben bewegt. Grinsend hebe ich die Schlüssel, laufe zur anderen Seite und setzte mich stolz auf den Fahrersitz. Schon klar, ich habe Maddi und Ali vorhin auch hergefahren, aber das war ja eher so ein gezwungenes Ding. Niemals hätte ich erwartet das er mich fahren lässt, wenn er auch im Auto sitz.
>> Die Ampel war rot. << Meint er, woraufhin ich verwundert meinen Kopf nach hinten drehe, nachschauen will ob sie wirklich rot war.
>> Guck gefälligst auf die Straße. << Ein kleines „Ups" entkommt meinen Lippen und ich muss ein wenig kichern. Genervt fährt er sich mit seiner Hand übers Gesicht.
>> Da war ein Stoppschild. << Nuschelt er erschöpft in seine Hand. Ich muss mir auf die Zunge beißen um den Drang, nach hinten zu schauen, widerstehen zu können.
>> Sag mal hast du getrunken? << Fragt er mich, als ich ein wenig auf die andere Fahrbahn weiche und uns ein Auto entgegen kommt. Natürlich weiche ich schnell genug wieder auf unsere Seite der Straße.
>> Nein, du? << Natürlich habe ich verstanden wie er das gemeint hat, aber ich lass mir von diesem Typen doch nicht sagen das ich eine schlechte Fahrerin bin. Das weiß ich auch so.
>> Wo ist das Krankenhaus eigentlich? << Frage ich dann, als ich versehentlich in eine Einbahnstraße gebogen bin, uns ein Auto entgegen kam und mich vorwurfsvoll an gehupt hat. Am liebsten hätte ich meinen Kopf aus dem Fenster gestreckt und ein „Entschuldigung" gerufen.
>> Wir fahren schon seit Zwanzig Minuten und du kommst erst jetzt darauf mich das zu fragen? << Er ist nicht wütend, eher belustigt. Unschuldig zucke ich mit den Schultern.
>> Ich liebe Autofahren. << Und das tue ich wirklich. Egal wie oft meine Eltern mir die Autoschlüssel abgenommen haben, irgendwie gab es immer eine Möglichkeit
>> Mhh. << Ist das einzige das seine Lippen verlässt, als ich scharf nach rechts biege ohne vorher abgebremst zu haben. Es ist eh mitten in der Nacht, da fahren nicht so viele Autos rum. Auf dem Highway angekommen, erhöhe ich das Tempo über dem Limit. Wie gesagt, hier fährt sowieso niemand rum.
>> Du kannst mich leiden. << Rutscht es mir raus, als er einen Blick auf die Anzeige wirft und ihm ein raues lachen entkommt. Ich werde ein wenig rot als ich seinen Blick von der Seite auf mir spüre, versuche mich aber so gut wie möglich zu beherrschen. Jetzt ist nicht der Zeitpunkt um einen auf Schüchtern zu machen.
>> Leugnen ist zwecklos, schließlich fahre ich dein Auto. << Hänge ich hinten dran, als er zuerst nicht Antwortet.
>> Eine Drohung? << Fragt er Interessiert. Einen Moment bin ich blaff, schaue zu ihm. Er schaut ebenfalls rüber und einer dieser Peinlichen Momente entsteht.
>> Eine Feststellung. << Gebe ich als Antwort, mein Blick wieder auf die Straße gerichtet.
>> Ich hasse dich nicht, am ertragen müsste man noch Pfeilen. <<
>> War das ein Angebot? << Ich ziehe meine Augenbrauen in die Höhe, frage mich seit wann ich bei Noah so keck sein kann. Vielleicht macht es die Gewohnheit.
>> Das finde ich noch heraus. <<
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A Way For Us
Teen Fiction...und seitdem ist mir klar, wie sehr man einer Person verfallen kann. ------ Alle Rechte dieser Geschichte, Charaktere und Inhalt, liegen bei mir. Kopien sind Gesetzeswidrig und somit Diebstahl geistigen Eigentums.