Mommys Call

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Kapitel 11; Mommys Call

>> Ich würde sie ficken. << Seine Obszöne Bemerkung lässt mich rot anlaufen, woraufhin ich in die Kabine zurück flüchte, da sein Blick nicht von meinem Körper weichen wollte. In meinen Ohren rauscht wieder das Blut und ich bin einfach entsetzt über seine Ausdrucksweise.

>> Den nimmst du! << 

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>> Dieser dämliche Bastard! << Wie eine verrückte schlägt Ali in den Sandsack, benutzt dabei nicht freie Jugendwörter.

Ich schaue ihr dabei lediglich zu, während ich auf den Anruf meiner Mutter warte.

>> Wie kann er es wagen! << Noch einmal tritt sie in den unschuldigen Sandsack, bevor sie ihn mit ihren kleinen Händen umklammert und mehrmals hintereinander mit ihrem Knie misshandelt. Danach lässt sie von ihm ab.

Als sie vor mir steht, reiche ich ihr ihre Wasserflasche und ihr Handtuch. Sie hat rote Punkte im Gesicht, ihre Ohren sind rot angelaufen, aber der Rest des Körpers ist bleich wie eine Leiche. Ich mustere sie in ihrem Sportoutfit. Pinker Sport BH, kurze schwarze Shorts und die Haare zu einem Pferdeschwanz gebunden. Selbst in Sportsachen und durchgeschwitzt sieht sie toll aus. Manche Menschen haben es einfach in den Genen habe ich das Gefühl.

>> Warum bist du denn jetzt wütend auf ihn? << Frage ich die Frage, die ich ihr auch schon beim aufwachen hatte, als sie und Mason mal wieder bei einem Streit weckten. Seitdem ich hier lebe, scheint das zur Routine geworden zu sein. Auch unter der Woche wecken sie mich mindestens eine Stunde früher, als ich eigentlich Wach sein müsste. Heute ist wieder Freitag und ihr Streit weckte mich schon um 8 a.m. Ich hätte keine Seminare gehabt, weshalb ich hätte ausschlafen können.

Sie war aber viel zu wütend, um mir zu Antworten. Sie hat Mason aus dem Zimmer geworfen und mir befohlen meine Sportsachen anzuziehen. Da ich in dem Moment viel zu große Angst vor ihr hatte, habe ich einfach getan was sie gesagt hat und bin ihr dann ins Fitnesscenter des Colleges gefolgt. Kaum zu glauben das die ASU sein eigenes Fitnesscenter hat. Oder einen eigenen riesigen Pool. Dieses College kommt mir vor wie ein Hotel.

>> Wegen diesem Bastard habe ich jetzt Clamydien! << Zischt sie, dabei bemerke ich wie ihr ganzer Körper bebt. Verwirrt runzel ich die Stirn. Ich kenne Clamydien aus der Schule. Es ist eine Geschlechtskrankheit, die immer ein Beispiel für Saver Sex benutzt wurde. Es hieß dann immer „ Saver Sex ist dient nicht nur euch vor einer verfrühten Mutter-oder Vaterschaft zu schützen, sondern auch vor Geschlechtskrankheiten wie Clamydien." Ich war nie wirklich aufmerksam bei diesem Thema, da ich schon immer wusste, dass Sex vor der Ehe für mich nicht in Frage käme. Geschweige denn mit jemanden, den ich nicht kenne.

>> Wie konnte er Clamydien bekommen? << Frage ich sie, schließlich hätte er sich dann ja auch erst irgendwo anstecken müssen.

>> Von Emalia Johns. Ich hasse diese Schlampe und er schläft einfach mit ihr. << Knurrt sie, lässt dabei ihre Finger bedrohlich knacksen.

>> Er- er hat dich betrogen? << Ich spucke die Wörter förmlich raus, da ich Mason nicht als den Betrüger eingeschätzt hätte. Als ein Arschloch das mit anderen Flirte, ja, aber betrogen?

>> Was? Nein! << Alice runzelt verwirrt die Stirn, danach runzel ich verwirrt die Stirn. Sie hat doch gerade gesagt..?

>> Mason und ich sind bloß Freunde. Zugegeben, wir haben gewisse Vorzüge, sind aber nur Freunde. Als ob ich mit einem Idioten wie ihm zusammen sein könnte. << Sie schnauft verachtend, während ich sie ungläubig begutachte.

>> Freunde mit Gewissen Vorzügen? << Frage ich, schlucke dabei. Sowas ist neu.

>> Ja, aber das hat sich erledigt. Der Idiot kann sich hiervon << Sie demonstriert mit ihren Händen ihren bezaubernden Körper >> verabschieden. << Wütend wirft sie ihr Handtuch neben mich. Lässt ihre Aggressionen weiter am Sandsack aus. Kaum zu glauben. Seit Wochen lasse ich mich von Mason aus meinem Zimmer werfen, und dann ist er nicht mal mit Ali zusammen? Ist das sein ernst?

Gelangweilt sehe ich mich um, beobachte ein wenig die Mädchen auf den Laufbändern oder die Typen die Gewichte heben. Überall hört man Gestöhne und geächzte. Gerade als ich mich dazu entschließe auch ein wenig zu laufen, obwohl ich ziemlich unsportlich bin, ertönt der Gesang von Engeln. Ich nehme den Anruf entgegen, im Wissen dass es meine Mutter ist, der ich vor ca. 20 Minuten geschrieben habe, dass ich mit ihr reden will.

>> Mom? << Frage ich, obwohl ich eigentlich genau weiß das es sie ist. Einfach Gewohnheit schätze ich.

>> Aubrey mein Schatz. Wie geht es dir? << Die liebliche Stimme meiner Mutter ertönt, woraufhin mein Magen sofort Purzelbäume dreht. Ich vermisse sie so.

>> Hey Mom. Mir geht es gut, ich vermisse euch nur so. << Meine ich, mein Herz plötzlich Kilo schwerer als davor.

>> Och Spätzchen. Sei nicht traurig, schließlich bist du nie wirklich alleine. << Meint sie, hat wieder diese „Weise " Stimme aufgesetzt, die sie immer hat wenn sie mich belehren will, oder einfach keine Lust auf Gefühle hat.

Ich habe nie behauptet dass meine Mutter eine Herzallerliebste ist, die mich mit Liebe überhäuft. Diese muss man sich die meiste Zeit hart erarbeiten.

>> Ich weiß, aber ich wünschte du könntest mich in den Arm nehmen. <<

>> Genügen dir Gottes Umarmungen nicht Kind? << Es ist wirklich schmerzhaft von der eigenen Mutter so abgewiesen zu werden. Sogar noch nach 19 Jahren. Mein Glaube ist mir wichtig, doch ich würde ihn niemals vor meine Familie stellen. Das unterscheidet mich von meiner Mutter.

>> Ich hab einfach Heimweh. << Nuschel ich, verunsichert von ihrer kälte. Sie hat wohl einen schlechten Tag.

>> Ich weiß Spätzchen, wir vermissen dich auch schrecklich. << Sie klingt jetzt sanfter, beinahe liebevoll.

>> Wie geht es euch? << Frage ich, um das Gespräch irgendwie am Leben zu erhalten, da sie nichts mehr sagt.

>> Dein Dad arbeitet wieder ziemlich viel. Deine Schwester weigert sich immer noch dem Kirchenchor beizutreten und ich organisiere jetzt die Suppenküche mit Pfarrer Nielson. Er ist wirklich ein toller Mann Aubrey! Und sein Sohn ist so Wohlerzogen. << Nur beim Gedanken an diesen widerlichen, schleimigen Simon Nielson kommt mir mein Frühstück hoch. Wie kann jemand bloß so ein Idiot werden? Schließlich lebt er in einer guten Familie. Seine Mutter ist die netteste und Liebenswürdigste Frau die ich kenne, sein Vater großzügig und hat immer einen Rat parat. Also, wie kann es passieren dass aus zwei so guten Menschen, ein Satansbraten entsteht? Wie kann da Simon Nielson entstehen? Verstößt das nicht gegen irgendwelche Naturgesetzte?

>> Aubrey? Wie findest du die Idee? << Die zornige Stimme meiner Mutter holt mich aus meinen Gedanken.

>> Super. << Kommt es raus geschossen, bevor ich überhaupt nur daran denken kann, nachzufragen.

>> Gut, ich sage ihnen Bescheid. << Meint sie freudig.

Das Zufallen der Türen, lässt mich wieder meine Aufmerksamkeit auf etwas anderes lenken. Ich schaue hinüber, auf meinem Körper bildet sich eine Gänsehaut. 

A Way For UsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt