Herzloses Arschloch

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Kapitel 29: Herzloses Arschloch


Beleidigt habe ich die Arme vor der Brust verschränkt, schaue stur aus dem Fenster, beobachte wie die Autos an uns vorbeiziehen.

Noah fährt mich und Skylla zurück zum College. Obwohl ich sie ja am liebsten auf dem Parkplatz zurück gelassen hätte. Aber dann hätte Christian sie wahrscheinlich aufgesammelt.

Der Gedanke an ihn betrübt mich. Noah war gerade zu Siegessicher auf ihn zugegangen, hat ihm Mitgeteilt das er uns nach Hause bringe, und er gehen darf, ohne sich je wieder Blicken zu lassen. Natürlich habe ich ihm gesagt dass es mir unendlich leid täte und habe vorgeschlagen, Morgen noch einmal an den Pool zu gehen, doch er hat mit einem trüben Lächeln abgelehnt. Ich fühle mich mies, und das verdientermaßen. Sowas hat Christian nicht verdient und trotzdem konnte ich nichts dagegen sagen, als Noah ihm, so böswillig wie er nun mal ist, sagen musste, dass er nicht mehr erwünscht sei.

Idiotin, idiotin, Idiotin.

Es ist so Grund auf dämlich, Noah an der Tür noch eine Szene zu machen, er sei das größte Arschloch, nur um dann widersprüchlich mir und meiner gesagten Worte, doch von ihm nach Hause fahren zu lasen.

Eine blöde, gemeine Zicke bin ich, die es verdient hat von Christian von nun an die kalte Schulter serviert zu bekommen. Jesus wird mich in die Schlampen-Hölle schicken. Verdammt.

>> Hör auf dir solche Gedanken über den Typen zu machen, als wäre er es Wert. << Noahs kühne Stimme holt mich aus meinen Gedanken. Im Hintergrund läuft ungewöhnlich still seine Rock Musik.

>> Du hast doch keine Ahnung. << Erwidere ich, lehne meinen Kopf auf meiner Handfläche ab, betrachte ihn von der Seite.

>> Oh ja, weil ich ja ein so herzloses Arschloch bin, dass nur das Schlechte für die Menschen will. << Und obwohl ich die Ironie aus seinen Worten herausgehört habe, Antworte ich prompt mit >> Du hast es erfasst. << Keine Ahnung wieso, aber ich denke an das eine Mal zurück, als wir nach der Party den Betrunkenen ins Krankenhaus fuhren. Er hat mich seinen Wagen fahren lassen und die Autofahrt mit ihm war sogar ganz... angenehm. Er war nicht unfreundlicher als sonst, hat sogar auf irgendeine Art zugegeben mich zu mögen.

Vielleicht irre ich mich ja, wenn ich einfach so behaupte Noah Fitzgerald wäre ein herzloses Arschloch, aber im Grunde müsste er diese Beschuldigungen inzwischen gewöhnt sein, schließlich ist er ja zu jedem unfreundlich und ist nicht gerade zimperlich darin, seine Desinteresse Menschen gegenüber zu äußern.

Aber ist das nicht ungerecht? Wir kennen ihn nicht und verurteilen ihn. Gut, ich hatte wahrscheinlich mehr Gründe ihn nicht zu mögen als so manch anderer, schließlich hat er mich mehr als nur einmal Blutig geschlagen, aber er hat mir ja auch geholfen. Als meine Hand zerquetscht war, fuhr er mich ins Krankenhaus, zugegeben es war auch seine Schuld, und als der Typ mir ins Gesicht schlug, hat er ebenfalls gewartet. Er nahm Skylla zu sich, obwohl er sie nicht kannte, nur in dem nicht bestätigten Wissen, sie sei meine Schwester. Und er fährt uns jetzt nach Hause, auch wenn ihn niemand darum gebeten hat und er mir wahrscheinlich mehr Probleme damit bereitet, als die Geste zu lösen vermag.

>> Auch wenn du manchmal nicht so übel bist. << Füge ich dann also noch Hinzu, betrachte ihn weiter von der Seite. Sein Gesicht regt sich nicht bei meinem Kommentar. Gut, was habe ich auch erwartet? Das er anfängt zu Strahlen, wie ein Sonnenschein, nur weil ich behaupte, er wäre doch ganz erträglich? Das wäre dann wohl eher meine Reaktion, wenn er sowas behaupten würde. Aber das heißt natürlich nichts. Ich brauche Noahs Bestätigung nicht.

>> Von einer Talentlosen wie dir kann man sowas leider nicht behaupten. << Augenblicklich verfällt mein leichtes Lächeln und ich verdrehe genervt die Augen. War ja klar. Einmal will man ihm Menschlich gegenüber stehen und er macht alles zu Nichte.

>> Nur weil du nicht so übel bist, heißt es trotzdem nicht, das ich meine Meinung über dein Pädophiles, sadistisch-masochistisches, Opfer Wahlverfahren geändert habe. << Und dass ist der Moment in dem sich ein Grübchen auf seiner Wange Offenbart. 

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