Er ist Satan

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>> Wann soll ich euch abholen? << Frage ich genervt, als beide aus dem Wagen steigen. Maddi, die auf dem Beifahrersitz saß, sieht mich schockiert an.

>> Wie um Gottes willen bist du an dein Führerschein gekommen? Ebay? Himmel her Gott, ich bin froh noch am Leben zu sein, nein danke, ich rufe Noah an, er soll uns holen. << Sie gestikuliert wild mit ihren Händen während sie redet, schlägt am Ende ihrer Rede mit den Handflächen auf das Autodach.

>> Mir solls recht sein. << Ist der einzige Kommentar, der mir Sinnvoll erscheint. Wir wollen sie ja nicht glauben lassen das ich zu traurig darüber bin, aber auch nicht das ich mich übermäßig darüber freue.

>> Oh das stalkerische Kirchenmäuschen.Wie geht es deiner Hand? << Emalia Johns lehnt an der Fensterscheibe der Fahrerseite, das heißt an meiner Seite.

>> Kommst du nicht mit rein? << Fragt sie, als ich gerade ansetzte den Motor wieder zu starten, nachdem ich mit einem knappen „gut" und angestrengten lächeln geantwortet habe.

>> Nein, ich glaube es ist besser wenn ich heute mal nicht mitkomme. << Meine ich, formuliere es mit Absicht so, als wäre es heute die große Ausnahme.

>> Ist das nicht Noahs Auto? Hast du es geklaut? << Sie grinst mich schelmisch an, während ich ein wenig überrumpelt von ihrem Gedankengang bin.

>> Nein, nein! Natürlich nicht! << Rufe ich entsetzt aus, schalte den Motor aus.

>> Er hat es uns geliehen, damit ich die zwei herfahren kann. << Mit dem Daumen zeige ich auf Madds und Ali, die sich gerade mit ein paar Typen unterhalten. Ali hat wohl noch nicht bemerkt das Emalia hier ist.

>> Ich wette du stehst auf den Geruch im Wagen, riecht sicher nach ihm. << Sie beugt sich zu mir ins Auto, ihr Gesicht nah vor meinem.

>> Wie kommst du darauf? << Die plötzliche Nähe ist mir unangenehm, doch ich weiche nicht zurück. Aus Prinzip.

>> Du Atmest nur durch die Nase, außerdem hast du das Lenkrad fester umklammert als ich damit angefangen habe. << Sie grinst mich an, schaut zu meinen Händen, die sich Tatsächlich ums Lenkrad geklammert haben, ohne dass ich es bemerkt habe. Auf der Stelle lass ich es locker, drehe meinen Kopf und knackse mit meinen Fingerknöcheln zur Beruhigung.

Das ist Unangenehm, diese Frau ist unangenehm.

>> Wie gesagt, ich würde dir nie etwas Vorwerfen. Noah ist heiß, das weiß ich genauso gut wie du. Er ist sexy, mysteriös und bestimmt verrucht. << Bestimmt. Sie vermutet es, ist sich also nicht sicher. Das heißt sie hatte noch keinen Sex mit ihm. Das finde ich wiederum mysteriös.

Sie rückt noch ein Stück näher, ihre Nasenspitze berührt meine und ihr nach Zimt riechender Atem streift meine Lippen.

>> Leider steht Noah nicht auf Kirchenmäuse. << Mit diesen Satz hat sie sich von mir entfernt. Sie winkt mir noch, bevor sie stolzierend in die Bar verschwindet.

>> Was wollte die denn? << Knurrt Ali, die sich jetzt übers runter geschobene Fenster lehnt.

>> Sie wollte nur wissen wie es meiner Hand geht. << Nicht gelogen, nur die halbe Wahrheit.

>> Also dann, bring den Wagen bitte wieder auf den Parkplatz und schreib Noah er soll die Schlüssel bei dir abholen. << Jetzt lehnt sich auch Maddi in den Wagen, ihr Gesicht ist gerötet. Sie sieht aus, als hätte sie bereits getrunken und der Alkohol stiege ihr bereits zu Kopf.

>> Ich kann den Schlüssel doch auch einfach vorbeibringen. << Es ist nicht so dass ich Noah heute unbedingt noch ein zweites Mal begegnen muss, das wahrscheinlich sowieso nur wieder in einem Unfall enden würde, aber ich finde es ist eine Sache des Anstandes. Schließlich hat er uns den Wagen zur Verfügung gestellt. Da wäre es ja auch angebracht ihm wenigstens seine Schlüssel zu bringen.

>> Du weißt aber nicht wo er wohnt und dir das jetzt zu erklären wäre zu kompliziert. << Das verwirrt mich. Sie brauchen mir doch bloß seine Zimmernummer zu sagen.

>> Er Wohnt nicht auf dem Campus. Er hat seine eigene Wohnung in einem schikimiki Hotel. << Stöhnt Ali, als ich den Mund öffne um meine unausgesprochene Frage zu stellen.

>> Wie kann er nicht auf dem Campus wohnen? Ich sehe ihn andauernd dort. Er duscht ja sogar dort. << Verständnislos schüttel ich den Kopf. Mir wurde das Vergnügen zu teil, ihm im Handtuch im Gemeinschaftsbad zu betrachten. Dass er hier nicht wohnt, fällt mir dann natürlich dementsprechend schwer.

>> Seine ganzen Freunde leben ja auch auf dem Campus. Entweder schläft er bei Kumpels im Zimmer, die gerade ein Bett haben oder auch ganz oft bei mir, wenn Caya ihm wieder zu sehr nachstellt. Er ist selten im Hotel. << Erklärt Maddi halbherzig, während sie noch schnell eine Nachricht tippt.

>> Ich hab ihm gerade deine Nummer geschickt damit er sich die Schlüssel holen kann. << Meint sie, lächelt mich an. Doch mir ist gerade die Lust zum Lächeln vergangen.

>> Wieso machst du sowas? Der Typ hat mich mehr als einmal zum Bluten gebracht. Er ist Satan. Und jetzt hat er meine Nummer. << Seufzte ich auf. Super. Ich wollte so viel Abstand zu ihm halten wie nur möglich, und es endete damit dass er meine Nummer bekommt.

>> Beruhig dich Wilde. Er wird dich schon nicht mit Nachrichten Terrorisieren. <<

>> Madds jetzt komm endlich her! << Ein Typ, ungefähr 24, ruft nach meiner Freundin, auf deren Gesicht sofort ein Lächeln erscheint. Er ist Strohblond, ziemlich schlank und groß. Wirklich groß. Und hat selbstverständlich eine Menge Tattoos. Durch sein kurzes T-Shirt erkenne ich Schlangen und Drachen an Armen bis zum Hals. Seine Hände haben Knochen tätowiert, wodurch er durch seine Magere Statur nur noch viel mehr einem Skelett ähnelt.

>>Okay, wir müssen los. << Ihre Augen glänzen, ich bin nur noch Nebensache.

>> Alles klar, wir sehen uns Morgen. << Verabschiede ich mich, winke allen noch zum Abschied, bevor ich vom Parkplatz der Bar fahre.

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