Kapitel 17: Alkoholisierte Version von Alice im Wunderland
>> Du suchst hier unten, ich gehe Oben nachsehen. << Er will sich an mir vorbei ins Haus schieben, doch mit einem gequälten „Noah", bringe ich ihn zum stehen. In Horrorfilmen trennen die sich auch immer und sterben so leichter, ich denke nicht, das sich trennen, die Richtige Lösung ist.
>> Ich finde nicht das wir uns trennen sollten. << Quicke ich, stelle mich bei Seite, da eine Gruppe von Typen raus wollen. Sie stinken nach Alkohol und Zigaretten. Verschmitzt lächeln sie mich an, einer von ihnen kneift mir sogar kurz in den Po.
Flehend schaue ich zu Noah, der genau gesehen hat, was die Typen gemacht haben, doch sein Blick ist Eisern.
>> Such einfach Maddi. << Mit diesen Worten dreht er mir den Rücken zu und läuft die Wendeltreppe hoch. Unsicher stehe ich noch da, schaue ihm nach, bis er in der Masse untergeht.
>> Okay, du schaffst das. Ist schließlich nicht deine erste Party. << Rede ich mir ein, schiebe mich an den Leuten vorbei. Es stinkt nach Schweiß, der Sauerstoff ist aufgebraucht und ich hatte zwar noch nie Anzeichen für Klaustrophobie, aber das scheint sich heute Nacht zu ändern. Beengend ist das falsche Wort, da sich das viel zu harmlos anhört. Fremde Hände tatschen meinen Körper an, Körper pressen sich gegen meinen und die langen Haare von tanzenden Mädchen werden mir ins Gesicht geschlagen. Das Grenzt an Misshandlung.
Ein Mädchen mit langen schwarzen Haaren stellt sich vor mich, ihr Gesicht zu einer Grimasse verzogen Miaut sie mich an, tätschelt meine Schulter und läuft weiter, in ihrer Hand eine Übergroße Version einer Taschenuhr. Mit offen stehendem Mund schaue ich ihr hinterher, sehe dass sie nur im Top und Unterhose hier rum läuft.
>> Entschuldige. << Noch immer verwirrt drehe ich mich um, nur um dann einem Typen im Häschen Kostüm ins Gesicht zu sehen. Er will sich an mir vorbeidrängeln, in seiner rosa Pfote ein Becher, wahrscheinlich Alkohol.
Das ist keine Party, sondern eine alkoholisierte Version von Alice im Wunderland. Die Leute hier haben doch einen Knall. Und ich soll die durch geknallte Kirchengängerin sein. Von wegen. Von dem wandelndem Kaninchen weggedreht, schaue ich mich in der Masse nach einer kleinen Blondine mit pinken Spitzen um. Positiv; die meisten Mädchen hier sind Brünette. Negativ; es sind trotzdem zu viele Blondinen. Außerdem ist dieses Verbindungshaus riesig. Es kann ewig dauern bis ich Maddi oder auch Ali finde.
>> Aubrey! Wir sind hier! << Ertönt es hinter, woraufhin ich mich umdrehe. Zu sehen ist eine mit Armen schwingende und hüpfende Ali. Mit dem Gedanken dass das Universum mich ganz offensichtlich veräppeln will, bin ich trotzdem unglaublich erleichtert als ich vor Ali stehe, die mich augenblicklich in die Arme nimmt.
>> Du kommst doch zum feiern! << Ruft sie, ihr Atem nach süßen Alkohol riechend. Zwar lallt sie nicht und scheint auch so noch gut bei Sinnen zu sein, aber ihr übertriebenes Grinsen ist doch ein wenig Angsteinflößend.
>> Wo ist Maddi? Geht es ihr gut? << Frage ich, schaue hinter sie, doch es ist bloß eine Gruppe von Leuten zu sehen, die Euphorisch rumjubeln. Noch immer mit diesem verstörendem Lächeln nickt sie wild, packt mich am Arm und zieht mich zur Gruppe. Unachtsam schupst sie ein paar Typen aus dem geschlossenen Kreis, die ich entschuldigend ansehe, bevor sich mein Blick nach vorne richtet. Was mich erwarte ist Maddi. Doch nicht wie ich es erwartet hätte. Anstatt zu weinen oder zumindest schmerzen zu haben, liegen ihre Hände am Rand einer Biertonne, falls man das so überhaupt nennen kann. Ihre Füße in der Luft, ihr Körper angespannt um nicht umzukippen. Das andere Ende des Schlauches, der aus der Tonne kommt hängt zwischen ihren Lippen. Mit Faszination und entsetzten zugleich beobachte ich das Schauspiel. Ihre Haare hängen wirr runter, ihr Kopf ist schon leicht rötlich. Begeistert klatschen die Leute in ihre Hände, als sie sich mehr oder weniger elegant wieder auf den Boden stellt. Grinsend macht sie einen altertümlichen Hofknicks, um sich danach die Hand auf den Brustkorb zu legen und laut zu Rülpsen. Ihre Blick gleitet durch die Masse bis sie uns entdeckt. Ein hoher Ton entfährt ihr als sie mich sieht, schließt mich wie Ali davor in eine Umarmung. Sprachlos, schaue ich sie an, versuche einen Ton rauszubringen, aber das gerade hat mich schlicht und ergreifend umgehauen. Immer wieder öffne und schließe ich wieder meinen Mund.
>> Hast du deine Zunge verschluckt? << Fragt sie lachend, als ich noch immer nichts zu Stande gebracht habe.
>> W-wie? Ich dachte du wurdest geschlagen, verletzt, am Boden. Ich dachte dir ging es schlecht. Deswegen sind Noah und ich hergefahren. Wir wollten dich abholen. Im Kopf habe ich mir schon ausgemalt wie ich dich unter der Woche im Krankenhaus besuchen gehe, ohne irgendwelche Kurse zu versäumen! << Am Ende meiner Rede stehe noch immer mit offenem Mund da. Blaff trifft meine Gefühlslage wohl am besten. Ich muster ihr Gesicht um zu erkennen ob sie tatsächlich geschlagen wurde, oder ob es nur eine gemeine Lüge war um mich herzulocken. Aber tatsächlich. Ihre rechte Wange ist angeschwollen und leicht blau verfärbt, während die andere ganz rot von der Wärme und des Alkohols wahrscheinlich ist. Ihr lautes Gelächter holt mich aus meinen Gedanken, bringt mich dazu, es zu bereuen hergekommen zu sein.
>> Das war doch nur ein kleiner Schlag. Ich hab euch wegen dem Typen angerufen. << Verständnislos schaue ich sie an, woraufhin sie meine Hand in ihre nimmt und mich mitzieht. Wir drängeln uns durch, versuchen niemanden anzurempeln und Getränken aus dem Weg zu gehen. Schlussendlich kommen wir in einem kleinen Hinterzimmer an, das zwischen Wohnzimmer und Eingangsbereich liegt. Vor uns eine Tür, für die Maddi einen Schlüssel aus ihrem BH zieht. Kurz grinst sie mich an, bevor sie den Schlüssel einsteckt und die Tür öffnet. Quietschend öffnend sie sich, wird von der Wand hinter ihr dann gestoppt. Garderobe, fällt mir sofort auf, als ich die ganzen Jacken sehe. Ganz gewöhnlich, wäre da nicht dieser Typ, der auf dem Boden liegt, zusammengekauert wie ein Häufchen Elend.
>> Als er mich geschlagen hat, hab ich reagiert und zurückgeschlagen. Das war aber so feste, das ich dem armen Typen aber die Nase Blutig geschlagen habe und sie jetzt vielleicht auch gebrochen ist. Der war kurz vorm Ausrasten, wollte auf mich los, aber da ist er einfach umgekippt. Einfach so. << Erzählt sie und bei jedem Wort das sie sagt, verspüre ich immer mehr in Gelächter auszubrechen.
>> Seine Freunde sind weg und ich hab niemand nüchterndes Gefunden um ihn ins Krankenhaus zu bringen, weshalb ich Noah angerufen habe. Und damit niemand auf dumme Ideen kommt hab ich ihn mit Ali hier her gezogen und abgeschlossen. So für den Fall das er aufwacht und noch wütend ist weißt du. << Sie grinst mich an, schaut dann aber zu dem Typen unter uns.
Das ist... die witzigste Geschichte die ich je in meinem Leben gehört habe.
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A Way For Us
Teen Fiction...und seitdem ist mir klar, wie sehr man einer Person verfallen kann. ------ Alle Rechte dieser Geschichte, Charaktere und Inhalt, liegen bei mir. Kopien sind Gesetzeswidrig und somit Diebstahl geistigen Eigentums.