Tatendrang

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Kapitel 65: Tatendrang

>> Kannst du Hendrik bitte sagen, dass ich gehen musste? << Springe ich auf, voller Euphorie und Tatendrang in den Adern. Mit gerunzelter Stirn nickt sie.

>> Also bist du jetzt nicht sauer auf mich? << Fragt sie, doch ich ignoriere ihre Frage. Denn ich muss jetzt so schnell wie nur möglich zu Noah, bevor mich der Mut wieder verlässt. Ungeschickt ziehe ich mein Handy aus der Hosentasche, tippe auf meine Taxiapp und bestelle mir eines hierher. Die App gibt mir an, dass es drei Minuten dauern wird, bis das Taxi hier sein wird.

Vermutlich Grinse ich wie eine Irre vor mich hin, doch ich kann nicht anders.

Diese ganze Sache hier: Mit Emalia und Ali, Noah und mir. Eigentlich hätte ich Emalia um den Hals fallen müssen vor Dankbarkeit, denn nur wegen ihr sind Noah und heute überhaupt in einer Beziehung. Ihr war von Anfang klar gewesen, dass ich Noah gut leiden kann. Deswegen hat sie mich vermutlich auch immer ein wenig damit aufgezogen.

Und Ali lag mit ihren Worten einfach richtig. Ich darf mich nicht nur auf mich fokussieren.

Ich behaupte zwar immer ich sei nicht prüde und verklemmt, beschränke mich in sexuellen Dingen aber komplett und habe auch kein offenes Ohr für die Meinung der anderen.

Nichts spricht dagegen, mich Noah gegenüber noch einen weiteren Schritt zu öffnen. Ich habe ihm bereits gesagt, dass ich ihn Liebe .

Im Grunde habe ich mich ihm gegenüber bereits komplett geöffnet.

Ich liebe Noah Fitzgerald und obwohl diese Worte für mich sehr kräftig sind, will ich es ihm aber auch zeigen können. Ohne Scham. Ohne Einschränkungen.

Und selbst wenn Noah und ich nicht für den Rest unseres Lebens eine Beziehung führen werden, werde ich diesen Schritt niemals bereuen.

Gegenwart-

Ohje, ich bin so eine Idiotin.

Wie soll ich ihm das denn jetzt erklären?

>> Aubrey? << Verschlafen reibt Noah sich die Augen, steht nur in Boxershorts vor mir an der Tür. Mein Blick wandert ganz automatisch seinen entblößten Oberkörper, bis zur Beule seiner Shorts entlang.

Ich erschauere, hebe schnell meinen Blick wieder, jedoch hilft es nicht, da auch sein Gesicht verboten gut aussieht.

Plötzlich wird mir ganz heiß, und die Worte bleiben mir einfach im Hals stecken. Zwar öffnet sich mein Mund, doch ich bringe keinen Laut von mir.

>> Gut, komm erstmal rein. << Beschließt er, nachdem er mir einige Male dabei zugesehen hat, wie ich unbeholfen den Mund öffne und wieder schließe.

Er stößt sich vom Rahmen der Tür ab, tritt auf mich zu. Seine breite, warme Hand legt sich auf meinen unteren Rücken, schiebt mich Vorwärts, ins dunkle des Löwen Höhle.

Ich höre wie er die Tür schließt und somit das ganze Licht aus dem Raum nimmt.

Von tiefer Finsternis umgeben, starre ich zu Boden.

Vergebens versuche ich, mir meine anfängliche Motivation und Überzeugung zurückzuholen.

>> Was ist denn passiert? << Ertönt Noahs Stimme und ich denke er will viele licht eine Lampe anknipsen, jedoch lässt er uns weiterhin im Dunkeln stehen, tritt einfach einen Schritt näher an mich heran.

Mein Atem beschleunigt sich, als ich die Wärme seiner nackten Haut spüre, obwohl wir uns nicht einmal berühren.

>> Ich wollte dich sehen. << Gestehe ich, meine Stimme zittert verräterisch und ich könnte mir ins Gesicht schlagen. Sein kehliges, raues Lachen löst ein seltsames Prickeln in mir aus und am liebsten würde ich ihn jetzt Küssen.

A Way For UsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt