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Kapitel 61: du bist wunderschön

>> Glaubst du ihr? << Stellt mir Noah die Fragen aller fragen, hält vor der roten Ampel, sieht fragend zu mir. Ich erwidere seinen Blick, kann mir jedoch kein Lächeln verkneifen. Leicht lege ich den Kopf schief, bewundere den Menschen vor mir, bevor ich antworte.

>> Nein, ich gebe ihr noch die Nacht über Zeit, über alles nachzudenken, bevor sie mich panisch anruft und mich wie einen Hund zurückrufen will. << Bei dem Gedanken, entfährt mir ein leichtes Lachen, jedoch ohne jeden Witz darin.

>> Hast du vor, zu ihnen zurück zu gehen? << Auch wenn er vermutlich versucht hat, die Frage nur nebensächlich klingen zu lassen, weiß ich, dass sie ihn beschäftigt. Ob ich Phoenix wirklich verlassen würde.

Als er erneut an einer roten Ampel hält, rutsche ich den Sitz weiter nach vorne, beuge mich über den Schalter. Ich lehne mich an seiner Armlehne ab.

Mit meiner Nase berühre ich sein Haar, meine Lippen streicheln sein Ohr. Ich muss leicht grinsen, weil es mir doch leicht unangenehm ist, jedoch lasse ich mir nichts anmerken. Außerdem riecht er viel zu gut, um sich von ihm jetzt zu trennen.

>> Du magst mich. << Grinse ich, spiele damit auf die Nacht an, an der wir den Unbekannten ins Krankenhaus gefahren haben. Eine leichte Gänsehaut verrät Noah, was mich nur noch mehr grinsen lässt. Selbst als er seinen Kopf leicht in meine Richtung neigt, und unsere Nasen sich im Weg stehen- so nah sind wir uns- erstirbt mein Lächeln nicht.

>> Ertragen trifft es wohl eher. << Wispert er, wobei sein warmer Atem mein Gesicht streift, mich leicht aus der Fassung bringt. Schmunzelnd, lehne ich mich noch einige Zentimeter gegen ihn, drehe meinen Kopf weiter in seine Richtung, streife mit meinen Lippen seine vollen, jedoch trockenen. Und kurz bevor ich davor bin, meine eigene Beherrschung zu verlieren und ihn zu küssen, entferne ich mich.

>> Es ist grün. << Weise ich ihn darauf hin, sehe aus der Fensterscheibe, kann jedoch im spiegelnden Glas sehen, wie er noch einige Sekunden vor sich hinstarrt, das hupen der Autos hinter uns ignoriert, bevor er den Kopf schüttelt, sich nach vorne richtet und weiter fährt.

>> Kommst du nicht mehr mit rein? << Frage ich verwirrt, als ich die Beifahrertür öffne, heraustrete, eigentlich in der Erwartung er würde mir jeden Moment folgen, was er jedoch nicht macht.

>> Ich schreibe morgen meine Abschlussprüfung. << Erklärt er sich und ich könnte meinen Kopf gegen die Autotür schlagen.

Natürlich, dafür hat er die letzten Tage ja auch ständig gelernt. Seine Abschlussprüfung. Seine letzte, bevor er Offiziell Russisch, Englisch und griechische Mythologie Unterrichten darf. Wie konnte ich das vergessen?

>> Oh nein, stimmt. Tut mir leid, das habe ich völlig vergessen. << Die letzten Tage habe ich nur an mich gedacht. Habe komplett vergessen, dass auch die anderen ein Leben mit Sorgen und Pflichten haben.

Wie konnte ich nur so ignorant sein?

>> Du schaffst das. Und ruhe dich gut die Nacht über aus, das ist wichtig vor Prüfungen. << Verabschiede ich mich lächelnd. Will die Tür bereits schließen, jedoch halte ich in meiner Bewegung inne, als er noch meinen Namen ruft.

>> Ja? << Im inneren Keim eine kleine Sprosse auf, die hofft, er will die Nacht doch noch mit mir verbringen, obwohl er morgen eine Wichtige Prüfung schreibt, jedoch weiß ich, dass dieser Gedanke egoistisch ist. Er hat das Recht darauf, sich jetzt ausruhen zu dürfen.

>> Du siehst wunderschön aus in diesem Kleid. << Ein spitzbübisches Grinsen ziert sein Gesicht, woraufhin ich rot anlaufe, vor Scham beginne zu stottern.

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