Kapitel 43; Fight Club
Jeweils ein Bein baumelt an den Seiten der Bank, mein Blick aufgerichtet, die Hände vor mir abgestützt, beobachte ich, wie irgendwelche pseudo Sanitäter Noahs Gesicht verarzten. Vorher haben sie sich noch um mein Gesicht und meinen Arm gekümmert, da Noah darauf bestand, das sie sich zuerst mir widmen.
Seine Fürsorge- er würde es zwar niemals zugeben, aber ich weiß dass es welche ist- ist rührend, aber ihn hat es um einiges schlimmer erwischt. Wirklich um einiges.
Dabei kann ich gar nicht verstehen, wie die Situation so ausarten konnte. Es ging einfach so schnell, dass ich am Anfang nicht wusste, wo vorne und hinten ist.
>> Darf ich ein Video davon machen, wie du verlierst? Ich wette Maddi würde ein Vermögen dafür zahlen. << Scherze ich, bleibe ein Stück von den Seilen des Ringes entfernt. Nicht das ich Angst hätte, aber unbedingt in nächster Nähe muss ich nicht davor stehen und von hier aus habe ich ebenfalls einen super Blick auf das Geschehen.
Anstatt mir zu Antworten, kam mir Noah einfach wieder näher, seine großen Hände umfassten mein Gesicht, bevor er mir einen rauen Kuss schenkte. Es überraschte mich, aber es hinderte mich nicht daran, ihn zurück zu küssen, und als er sich von mir entfernte, weil sein Name aufgerufen wurde, konnte ich mir kein enttäuschtes Seufzten unterdrücken. Er sah mich noch einen Moment an, bevor er sich umdrehte und in den Ring stieg.
Die Geste verwirrte mich. Noah verwirrte mich an diesem Tag allgemein. Plötzlich macht es ihn nichts aus, mich vor aller Öffentlichkeit zu Küssen. Allgemein küsst er mich heute sehr oft, und gut. Wirklich gut. Seine Blicke, seine Berührungen, den ganzen Tag laufe ich schon wie unter Storm, nur weil er plötzlich so, so.. normal ist.
Wenn er so weiter macht, verliere ich mich in der Vorstellung, er will auf eine Beziehung mit mir hinaus. Aber das wird er vermutlich niemals wollen. Noah scheint mir nicht wie der Beziehungsmensch. Deshalb sollte er diese ganzen Intimitäten zurückschrauben, denn sie lassen mein Herz so kräftig und unregelmäßig pumpen, dass ich befürchte, es wird bald den Geist aufgeben.
Ein Gong ertönt, woraufhin mein Blick hochschnellt. Der Kampf beginnt, und Noah sieht hochkonzentriert auf seinen Gegner.
Ich muss bei diesem Anblick schlucken. Nicht das ich glaube Noah sei schwach oder dergleichen. Nein, Noah ist groß und trainiert, aber sein Gegner, der sieht aus wie der Terminator. Eine verdammt unheimliche Version von dem Terminator.
Der erste Schlag wird von Noah geblockt, dafür sitzt der zweite umso besser. Die Menge heult auf, während ich bloß das Gesicht abwende. So vergeht die erste Runde ziemlich schnell. Noah ruht sich aus und obwohl er am Anfang ziemlich einstecken musste, sieht der Terminator umso schlimmer aus. Niemals hätte ich erwartet das Noah so austeilen könnte. Niemals hätte ich erwartet, dass die zweite Runde eine völlig andere Wendung nehmen würde.
>> Sie sollten es weiter kühlen, ansonsten sind wir fertig. << Noah nickt, anstatt zu Antworten, woraufhin die Typen ihren Erste Hilfe Kocher wieder zusammenpacken und die Kabine der Kämpfer verlassen. Wir sind alleine hier, der Veranstalter, ein Freund von Noah, hat dafür gesorgt, dass wir uns in Ruhe erholen können, bis wir nach Hause wollen.
>> Wie geht es deinem Gesicht? << Frage ich, ernsthaft in Sorge, trotzdem erwarte ich keinen Antwort, denn wir wissen beide das er verdammte schmerzen hat, es aber niemals gestehen würde.
>> Ich finde wir sollten uns noch etwas zu Essen holen. << Auf keine meiner Aussagen geht er ein. Am liebsten würde ich einen Bohrer nehmen um ihn die Schädeldecke aufschneiden, damit ich endlich erfahre, was durch seinen Kopf geht.
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A Way For Us
Teen Fiction...und seitdem ist mir klar, wie sehr man einer Person verfallen kann. ------ Alle Rechte dieser Geschichte, Charaktere und Inhalt, liegen bei mir. Kopien sind Gesetzeswidrig und somit Diebstahl geistigen Eigentums.