Grenzen

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Kapitel 30: Grenzen sprengen

>> Keine Ahnung ob du seit neuestem ein Problem mit unserer Sprache hast, aber ich will nicht das du uns auf mein Zimmer begleitest. << Wiederhole ich mich zum tausenden Mal, doch anstatt kehrt zu machen und mich in Ruhe zu lassen, verdreht er genervt die Augen und läuft an mir vorbei.

Wieso verdreht er die Augen? Als hätte er ein Recht dazu! Er nervt mich! Nichts anderes rum!

>> Jetzt bilde dir nichts ein Lilie, ich will zu Ali, an dir habe ich kein Interesse. << Neben mir kichert Skylla auf, während ich vor schäm im Boden versinken könnte.

>> Achso. << Nuschel ich peinlich berührt, laufe mit gesenktem Kopf weiter den Korridor entlang. Also ich tue jetzt Mal so, als hätte ich mir wirklich nichts darauf eingebildet, obwohl ich innerlich beinah ausgeflippt bin, weil ich dachte er wäre ein Gentleman und begleitet uns bis aufs Zimmer. Naiv und dumm, ich weiß.

Ohne noch ein weiteres Wort verschwindet Noah hinter Maddis Zimmertür, ohne vorher angeklopft zu haben.

>> Charmant. << Murmelt Skylla, auf ihren Lippen ein verdächtiges Grinsen.

>> Hör auf damit. << Murre ich sie an, stoße die Tür für Alis und meinem Zimmer auf.

>> Jesus. << Entweicht es mir, drehe mich von dem Szenario vor mir ab.

>> Ach du scheiße. << Lacht Skylla, schaut an mir vorbei ins Zimmer.

>> Guck da nicht hin. << Zische ich, drehe sie weg, während ich hinter mir gepolter höre.

>> Oh Gott Aubrey es tut mir so leid. << Ruft Alice hinter mir. Die Augen geschlossen, versuche ich die Bilder vor meinem inneren Auge zu verdrängen, versuche das Bild, dass sich gerade vor mir abgespielt hat in eine tiefe, tiefe Ecke in meinem Gedächtnis zu verbannen.

>> Ich dachte ihr kommt erst später, ich wusste nicht... << Ali stellt sich vor mich, ihr Blick reuevoll und dennoch kann sie sich ein kleines Lächeln nicht verkneifen.

>> Wirklich es tut mir so leid. << Ihre Entschuldigung wird von dem Gekicher am Ende zu nichte gemacht.

>> Reden wir nicht darüber, am besten niemals. << Zögernd laufe ich ins Zimmer hinein, stelle fest das er weg ist. Erschöpft lasse ich mich auf mein Bett fallen, sehe mir das schwarze Ding an, das vor nicht mal einer Minute noch an der Decke hing. Es schüttelt mich, als mir wieder das Bild von Ali in den Kopf steigt.

>> Aubrey.. <<

>> Ernsthaft Alison, nein. << Skylla stützt sich lachend an der Tür ab, wischt sich die Lachtränen von den Augen ab.

>> Ich fasse es nicht. << Lacht sich, hält sich den Bauch.

>> Ihr habt, ihr habt... << Sie hält inne, hält einmal tief Luft an, bevor sie noch in lauteres Gelächter verfällt.

>> Gut, dann reden wir nicht darüber. Reden wir über heute Abend. Party bei Alpha Phi? << Anzüglich wackelt sie mit ihren Augenbrauen und obwohl ich noch immer dieses Trauma versuche zu verarbeiten, denke ich tatsächlich darüber nach. Ich meine, warum nicht?

>> Eine Party? << Ach stimmt, deswegen nicht.

>> Ich kann Skylla nicht alleine lassen. << Genervtes Gestöhne beiderseits.

>> Sei kein Spießer Aubrey. << Meckert meine herzallerliebste Schwester. War natürlich klar dass die sofort dabei ist. Obwohl ich ja auch dabei war. Also wo ist das Problem Aubrey?

>> Okay. <<

>> Ach komm schon Aubrey- was? was? Ja? << Verwirrt sehen mich beide an, als könnten sie nicht glauben was ich gerade gesagt habe.

>> Ja, warum nicht, solange du dich benimmst Skylla. << Noch immer sehen mich beide ungläubig an.

Lächelnd verdrehe ich die Augen. Wieso muss ich denn immer die Spaßbremse sein, die nie auf etwas Lust hat? Niemand schreibt mir etwas mehr vor, niemand kann mir sagen das Alkohol schlecht ist. Also kann ich auch ein paar Erfahrungen sammeln, die haben schließlich noch nie jemanden geschadet.

Außerdem kann man mit mir auch Spaß haben, wirklich, kann man.

>> Aubrey! << Maddis Stimme erklingt, meinen Namen singend tritt sie ins Zimmer.

>> Madison! << Trällere ich zurück, irgendwie voller Vorfreude auf heute Abend. Natürlich ist es nicht meine erste Party- das eine Mal, als ich Maddi abgeholt habe, zähle ich dazu- aber irgendwie bin ich trotzdem ziemlich angespannt. Zwar habe ich nicht vor, gleich alle meine Grenzen zu sprengen, aber ein wenig Alkohol und Spaß haben wird wohl drinnen sein.

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