Kapitel 14: Zwei Versionen
>> Maddi? << Ich öffne ihre Zimmertür, linse rein, kann aber niemanden entdecken. Sie hat mir eine Nachricht geschrieben ich soll zu ihr ins Zimmer kommen, ich bin da, doch wo ist sie?
>> Ach da bist du ja! << Ertönt hinter mir ihre Samte Stimme. Ich drehe mich zu ihr um, und entdecke eine nur im Handtuch gewickelte und mit nassen Haaren, lächelnde Maddi, die mich in ihre Arme schließt.
>> Ich habe Noah gerade bei den Duschen getroffen und er hat mir von deiner, ich zitiere „Unfähigkeit" erzählt. << Meint sie beim drücken. Als sie von mir ablässt, kickt sie ihre Tür auf. Hinter mir schließe ich sie wieder und setzte mich auf ihr Bett.
>> Er ist schuld. Wenn er sich nicht eingemischt hätte, wäre das nie passiert! << Meine ich demonstrative. Maddi lacht kurz auf, bevor sie ihr Handtuch fallen lässt. Beschämt gucke ich auf den Boden während sie sich anzieht.
>> Ich hab mir schon gedacht das es zwei Versionen der Geschichte gibt. << Lacht sie. Sie tippt mir auf die Schulter, um mir zu zeigen dass ich wieder gucken kann. Im beigen engen Kleidchen steht sie vor mir.
>> Und? << Mit einem Daumen nach Oben zeige ich ihr das es gut aussieht. Zufrieden hüpft sie auf ihre Kommode zu, klickt auf ihrem IPod rum, bis schließlich der Bass von einer Band ertönt. Ich verziehe das Gesicht. In Sachen Musik werden wir uns wohl nicht einigen können.
Ich schaue auf ihren Wecker neben dem IPod. 08:23 p.m. .
>> Wieso machst du dich schon so früh fertig? << Frage ich sie, da sie sich normalerweise erst gegen halb zehn aus dem Bett gekrochen kommt.
>> Wir wollten doch noch in eine Bar. << Meint sie, einen schwarzen Stift am unteren Wimpernkranz positioniert. Über den Spiegel lächelt sie mich an.
>> Ich nehme an du hast keine Lust mitzukommen? << Sie sieht mich hoffnungsvoll an, obwohl sie bereits die Antwort kennt.
>> Sobald es meiner Hand besser geht. << Sage ich und meine es auch so. Ich würde gerne mit, aber ich glaube es ist unvorteilhaft mit einer verletzen Hand auf eine Party zu gehen. Maddi dreht sich zu mir um, ihre Lippen zu einem Schmollmund verzogen. Wir umarmen uns noch gegenseitig, bevor ich aus ihrem Zimmer, in mein Zimmer laufe. Dort erwartet mich eine fast fertige Ali.
>> Wo warst du? << Fragt sie, während sie sich einen dicken Eyeliner Strich zieht. Ich lasse mich auf mein Bett fallen, überprüfe die Nachrichten auf meinem Handy. Bloß eine von Skylla, doch die werde ich später lesen.
>> Drüben bei Maddi. Die Frage ist wohl eher, wo du warst. Wie bist du wieder hergekommen? << Schließlich ist sie mit Noah und mir in die Stadt, aber alleine wieder zurück. Sie hatte kein Geld um den Bus zu benutzen. Per Anhalter würde ich ihr auch nicht zutrauen.
>> Ich hatte noch einen Termin beim Frauenarzt. Die hatten mir so Tabletten verschrieben. Zurück bin ich dann mit ner Freundin die ich zufällig gesehen habe. <<Erzählt sie, läuft in meine Richtung. Sie hockt sich vor meine Schublade neben dem Bett und öffnet sie, ohne vorher gefragt zu haben.
>> Aber natürlich Alice darfst du dir etwas aus meiner Schublade nehmen. << Meine ich Sarkastisch. Eine Eigenschaft, die ich ausarbeiten konnte während ich hier bei Ali wohne. Ohne Sarkasmus kommst du bei ihr nämlich nicht weit.
>> Ach da ist es! << Rufst sie, in ihren langen krallen mein Handyladekabel. Sie läuft wieder auf ihre Seite, steckt es in die Steckdose und lässt ihr Handy laden.
>> Du bist ein Schatz! << Ruft sie mir zu, als sie sich wieder vor ihren Spiegel hockt um sich weiter zu schminken. Währenddessen schnappe ich mir das Buch, welches wir für englische Literatur lesen sollen. Ich müsste mich dann auch mal an meine Zeichnungen für Kunst machen. Doch leider fehlen mir bislang jegliche Ideen zum Thema. Unsere Professoren sagte uns, wir sollen etwas zeichnen das für uns wahre Kunst und Inspiration ist. Leider habe ich dazu keinen Anhaltspunkt.
Ich weiß nicht, was ich mit dieser Fragestellung anfangen soll. Wir haben noch zwei Wochen Zeit für das Projekt und es macht ein Drittel unserer Gesamtnote aus. Ich hatte vor meine Mutter zu fragen, was sie davon hält, aber sie hält nicht viel davon, dass ich Kunst studiere. Es würden ja nur Hippies und Bettler Malen als Beruf ansehen. Nur dank meines Vaters habe ich die Chance bekommen. Er sagte, solange ich Literatur nicht vernachlässige und ein Praktika bekomme, kann ich noch dazu Studieren, was ich möchte. Ich bin ihm dankbar für diese Chance, denn Kunst ist etwas, dass mir sehr am Herzen liegt.
>> Aalice! << Freudig stürmt Maddi in unser Zimmer, wirft die Tür hinter sich zu und wirft sich zu mir ins Bett. Ich werfe ihr einen „dein ernst" Blick zu, bevor ich mich wieder dem Buch widme.
>> Wir können uns Noahs Auto nehmen, wir sollen uns nur die Schlüssel holen. << Meint sie, wippt mit ihren Beinen hin und her, während sie ihr Kinn auf ihren Handflächen abgestützt hat und mich beim Lesen beobachtet. Da ich mich nicht konzentrieren kann, wenn mich jemand anstarrt, lege ich seufzend das Buch zur Seite.
>> Was ist? << Frage ich, sehe sie genervt an.
>> Warum fährt Noah nicht mit? << Fragt Ali, die gerade dabei ist, sich die Haare zu glätten. Schade, ich mag ihre Naturwellen.
>> Ne, er meint er hat keinen Bock nach der Aktion heute mehr. << Sie sieht mir in die Augen, zieht dabei eine perfekt gezupfte Augenbraue hoch. Standfest gucke ich zurück, ohne das kleinste Anzeichen von Scharm.
>> Was ist? << Frage ich pampig, da sie nicht aufhört zu starren. Sie grinst, als wäre es das lustigste überhaupt.
>> Da du Noah verschreckt hast und Ali bestimmt nicht Nüchtern bleiben will um mich dann wieder her zu fahren, musst du uns abholen. << In ihrer Stimme liegt so ein ernst, das ich mich nicht traue zu widersprechen. Dennoch habe ich wenig Lust bis früh in den Morgen wach zu bleiben um die zwei abzuholen, weshalb ich demonstrativ die verbundende Hand hoch halte.
>> Ach stell dich nicht an. Die ist nur ein wenig zerquetscht, nicht abgefallen! << Ruft sie, wirft mich dann mit Alis Kissen ab. Es landet in meinem Gesicht, weshalb ich sie empört anstarre.
>> Ich stell mich nicht an! << Rufe ich, werfe sie nun auch mit einem Kissen ab.
>> Ich hab nur keine Lust in einem Auto zu sitzen das nach Noah riecht, aussieht und seine Ausstrahlung hat. << Füge ich in Gedanken dazu.
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A Way For Us
Teen Fiction...und seitdem ist mir klar, wie sehr man einer Person verfallen kann. ------ Alle Rechte dieser Geschichte, Charaktere und Inhalt, liegen bei mir. Kopien sind Gesetzeswidrig und somit Diebstahl geistigen Eigentums.