Vorstellung & Realität

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Kapitel 47; Vorstellung & Realität

>> Was hat dir die Tür getan? << Frage ich, weil mir schlicht und ergreifend nichts anderes einfällt und die Tür wirklich nur unschuldig da steht.

Er öffnet den Mund, doch im ersten Moment kommt nichts aus ihm heraus. Erst als er sich durch das wirre Haar fährt, scheint er sich zusammen zu reißen.

>> Maddi ist nicht zufällig bei dir? << Fragt er, doch ich schüttel nur den Kopf. Ein Seufzend entfährt ihm und nur zu gerne wüsste ich, was in ihm vorgeht.

>> Na gut Lillie, man sieht sich. << Verabschiedet er sich, dreht mir den Rücken zu, will einfach gehen. Ich will nicht dass er geht. Er soll bleiben. Es sind zwar nur zwei Tage seit unserem Date vergangen, aber es waren zwei verdammt lange Tage. Mist, jemand soll ihn aufhalten.

>> Vielleicht kann ich dir ja behilflich sein. << Rufe ich, bevor ich mein vorlautes Mundwerk kontrollieren kann. Trotzdem schaue ich ihm gespannt hinterher, beobachte ihn und seine Reaktion.

Er bleibt stehen, mit dem Rücken noch immer zu mir.

>> Also ich meine, nur wenn du magst. Zusammen finden wir sie bestimmt viel schneller. <<

Als ich mir Vorgestellt habe, wie Noah und ich zusammen Maddi suchen, befanden er und ich uns in seinem Wagen. Ich habe die Stille zwischen uns genossen, den Duft in seinem Wagen inhaliert und mir einfach Vorgestellt, wie wir auf ewig zusammen in diesem Wagen sitzen könnten.

In meiner Fantasie kam Josh nicht vor. Nicht ein einziges Mal. Und das er anstatt mir vorne neben Noah sitzen darf, kam ebenfalls nichts vor. Oder das er lautstark zu Radio Musik mitsingt.

Kaum zu glauben, wie sehr uns die Realität enttäuschen kann.

Aber soll ja bekanntlich nehmen, was das Leben einem gibt.

Deshalb versuche ich die Situation zu akzeptieren, wie sie nun mal ist. Hustend realisiere ich die knallharte Wahrheit.

Noah als Fahrer, Josh als Beifahrer und allein Unterhalter, ich auf der Rückbank, das Handy in der Hand, um Maddi zum fünften Mal während dieser Fahrt anzurufen.

>> Ich fahr jetzt zu mir, soll ich dich irgendwo absetzen  Josh? << Fragt Noah seinen Beifahrer, nachdem er die Musik leiser geschaltet und somit auch Josh zum Schweigen gebracht hat.

>> Nein, schon in Ordnung. << Meint dieser, und durch den Spiegel kann ich sein breites Lächeln erkennen.

Einen Moment überlege ich, ob ich sagen soll dass er mich an der nächsten Bus Haltestelle absetzen soll, damit ich zurückfahren kann.

Aber da fällt mir schon sein Blick im Rückspiegel auf.

Ein Lächeln schleicht sich auf meine Lippen und ich nehme mir vor, doch nichts zu sagen.

Ein Niesen entfährt mir, und ich schaffe es noch gerade so mir die Hand vor den Mund zu halten. Mein Kopf brummt und mir ist unglaublich heiß.

>> Gesundheit. << Grinst mich Josh an, sein Lächeln reicht von einem Ohr zum anderen, während er mich mustert.

Ich schniefe, schüttele leicht den Kopf, was ich augenblicklich bereue. Diese Kopfschmerzen zwingen mich wahrhaftig auf die Knie.

>> Dankeschön. << Bringe ich mir ab, ein gequältes Lächeln im Gesicht. Ich hätte nicht mit Noah fahren sollen. Ich hätte in meinem Zimmer bleiben sollen, Josh dazu gezwungen, mir Tee und Schokolade zu bringen.

>> Wir sehen uns Josh. << Verabschiedet sich Noah, nachdem wir alle ausgestiegen sind und Josh sich davon macht, ebenso Noah. Mein Herz bleibt einen Augenblick entsetzt stehen, als ich beobachte, wie er uns den Rücken zudreht und den Anschein macht, davon zu laufen.

Mit geöffnetem Mund starre ich ihm hinterher, doch da diese Pose das Pulsieren meiner Schläfen nur verstärkt, schließe ich ihn nur wieder.

>> Lillie, kommst du, oder sind deine Beine aus Blei? << 

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