Evil Boy

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Kapitel 27: Evil Boy

Meine Knöchel berühren das Teure Holz, klopfen gegen, zart und unsicher. Christian und ich haben das Hotel erreicht, auch wenn es Märchenschloss wohl eher treffen würde. Es ist riesig. Die Decken sind Hoch, die Möbel in der Eingangshalle aus dunklem Holz, der Boden glänzte, wie ein Spiegel. Die Tatsache das Christian und ich also nicht in dieses Bild gepasst haben, war wohl offensichtlich, denn die Augen der Anwesenden klebten förmlich an uns. Manche fragend, andere als wären wir Ungeziefer. Doch während wir diesen Unendlich langen Saal entlang gelaufen sind, Richtung Aufzüge, ließ mich der Gedanke nicht los, das Noah perfekt in diese Gesellschaft passt. Er hat nämlich denselben Abwertenden Blick wie die drauf. 

>> Passwort bitte. << Ertönt die Stimme meiner Schwester auf der anderen Seite der Tür. Sie klingt merkwürdig verstellt und Förmlich.

>> Lustig Skylla. << Meine ich bitter, laut genug das sie mich hören sollte. Ein unterdrücktes Kichern ist zu hören und keine Sekunde später wird die Tür aufgezogen. Und wie ich es erwartet habe steht Noah da, am Türrahmen gelehnt, denselben verspottenden und niedermachenden Blick, mit diesem arroganten Lächeln wie immer drauf. Ein entnervtes Stöhnen unterdrücke ich mir, doch das Augenkullern kann ich mir beim besten Willen nicht verkneifen.

>> Ich wusste irgendwann würdest du bettelnd vor meiner Tür stehen. << Meint er, seine Stimme ungewöhnlich kratzig, nicht unbedingt angenehm, als wäre er Krank.

>> Und ich wusste schon immer das du ein Pädophiler bist. << Necke ich zurück, unsicher was ich jetzt tun soll. Einfach an ihm vorbei in seine Wohnung?

>> Wir alle haben unsere Makel. << Er zuckt lediglich mit den Schultern, den Blick nicht von mir genommen. Die Augen zu schlitzen verengt, mustere ich ihn argwöhnisch. Irgendwie ist er anderes.

>> Gib mir meine Schwester wieder. << Ich traue ihm nicht, zu Recht, wie ich denke. Noah scheint eine ziemlich unberechenbare Person zu sein. Und er mag es mich zu provozieren. Das macht ihn nochmal um einiges unvorhersehbarer. Und unsympathisch.

>> Was kriege ich dafür? <<

>> Nicht die Polizei wegen Kindesentführung an den Hals. <<

>> Sie ist freiwillig mit. <<

>> Wer wird dir das schon glauben? <<

>> Der Polizeichef, der ein Freund der Familie ist. << Augenblicklich verstumme ich. Okay, dann gewinnt der Bastard diese Runde halt, aber meine Schwester bekomme ich trotzdem wieder.

>> Skylla Lillie! Komm wir gehen! << Rufe ich, versuche durch Noah's Gestallt irgendetwas zu erkennen, doch er versperrt mir die Sicht. Niemand Antwortet, dass mir ein ungutes Gefühl in der Magengegend beschafft. Ich weiß Noah würde ihr nichts antun, auch er hat seine Grenzen und ich bin mir Sicher, die Liegen bei der Körperlichen Verletzung von Minderjährigen. Am besten noch, bei allgemeiner Verletzung von Schmerzempfindlichen Lebewesen.

>> Noah jetzt lass Skylla einfach gehen. << Christian mischt sich ein, was mir aus irgendeinem Grund nicht passt. Er sollte mich lediglich herfahren. Ihn geht diese Sache nichts an.

Diese Meinung scheint auch Noah zu haben, denn seine nächsten Worte sind hart. >> Metthews, auch wenn dein Geistiger zustand es nicht immer zulässt, solltest du Realisieren, dass dich diese Angelegenheit nichts angeht und du uns allen einen Gefallen tun würdest, wenn du deine Visage aus diesem Hotel schaffst und aufhören würdest Aubrey mit deiner Anwesenheit zu belästigen, obwohl sie ganz offensichtlich nicht an dir Interessiert ist, denn sonst wäre sie jetzt vor deiner Wohnungstür, nicht vor meiner. << Komplett blaff, wirklich entsetzt und schockiert, starre ich Noah an, dessen Gesicht nichts als absolute Gleichgültigkeit preisgibt. Mir ist wortwörtlich die Spucke im Hals stecken geblieben, denn mir fällt kein einziges Wort ein, das diese Situation entschärfen könnte. Keines, mit dem ich Christians verletzten Gesichtsausdruck erhellen könnte, keines das ihm den innerlichen schmerz nehmen könnte. Ich stehe einfach da, keine Ahnung was ich sagen oder tun könnte, denn alles fühlt sich falsch an. Selbst Atmen kommt mir in diesem Moment nicht richtig vor.Kaum zu glauben wie schnell die Stimmung kippen konnte.

Die eingehende Stille ist einfach nur erdrückend. Beinahe quälend schmerzlich. Und Christians Blick, der mich von der Seite durchbohrt, macht es nicht wirklich besser. Keine Ahnung was er von mir jetzt hören will. Ich sollte ihn verteidigen, auf jeden Fall. Er ist schließlich ein guter Freund und ich mag ihn, aber ich weiß nicht wie, was soll ich sagen, ohne auch gleich Noah mit tausend Beleidigungen zu bombardieren.

>> Okay, ich hab verstanden. << Mein Kopf schnellt zu Christian, dessen Gesicht rot gesprenkelt ist, als müsste er mit den Tränen kämpfen. In mir zieht sich alles zusammen und ich habe nichts weiter als Mitleid für ihn übrig.

>> Du bist ein Ekelhafter Mensch Noah Fitzgerald. << Ich rede ohne zu wissen welche Bedeutung die Worte haben, ich handel, ohne zu wissen welche Auswirkungen sie haben. Und in diesem Moment ist mir auch egal, denn selbst wenn ich nicht an Christian Interessiert bin, wie er es an mir ist, und egal welche Differenzen zwischen Christian und Noah herrschen, hat er nicht das Recht mit einer Person so zu Reden. Das ist grausam und verletzend.

Deshalb nehme ich Christian bei der Hand, schaue Noah ein letztes Mal mit Standhaften Blick an, bevor ich ihm den Rücken zu drehe und Richtung Fahrstuhl laufe. Doch umso mehr ich darüber nachdenke, umso wütender macht es mich. Mein Herzschlag beschleunigt sich und Tränen der Wut versperren mir die Sicht.

Wieso ist er so ein Ekelhafter Mensch? Was hat er davon?

>> Geh du schon einmal vor, ich komme gleich nach. Fahr nicht weg! << Ohne auf seine Antwort zu warten schiebe ich ihn in den Fahrstuhl und renne zurück. Vor der Tür angekommen, schlage ich mit der Faust gegen sie. Immer lauter und fester, während sich in meinem Kopf geradezu die Gedanken überschlagen. Es macht mich einfach so unglaublich wütend. Die Tür wird geöffnet und ohne Erklärung schubse ich den Tätowierten vor mir. Durch den Überraschungseffekt taumelt er ein-zwei Schritte zurück, fängt sich jedoch schnell wieder. Als ich ihn nochmal schubsen will, packt er meine Handgelenkt, verdreht mir die Arme auf den Rücken und drückt meinen Oberkörper gegen eine Tischplatte.

Verdammter Mist. 

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