Kapitel 20; Again
>> Ich ziehe ihn aus dem Wagen. << Meine ich, ziehe den Schlüssel aus dem Zündschloss, schlage die Tür hinter mir zu und öffne stattdessen die hintere. Einen Moment betrachte ich den Typen. Sein Gesicht ist angeschwollen und getrocknetes Blut klebt unter seiner Nase. Maddi ist härter, als ich es jemals erwartet hätte. Jetzt weiß ich zumindest mit wem ich mich definitiv nicht anlegen werde. Oder wenn ich rufe, falls sich jemand mit mir anlegt. Pitbull in High-Heels, wäre wohl die passendste Beschreibung.
>> Aubrey warte. << Höre ich Noah rufen, doch da habe ich mich schon über den Typen gelehnt, bemerke das seine Augen sich geöffnet haben und er nicht ganz erfreut aussieht. Bevor ich zurückweichen kann, hebt er seine Faust und schlägt mir ins Gesicht.
Mit einem jämmerlichen Wimmern schrecke ich hoch, stoße mir meinen Kopf am Dach, bevor mich jemand an der Taille packt und aus dem Auto zieht. Mein Gesicht in meinen Händen vergraben, merke ich wie die Hände von meinem Körper genommen werden und stattdessen das zuschlagen einer Tür zu hören ist.
>> Verdammte Scheiße. << Höre ich eine vertraute Stimme Fluchen. Die Hände vom Gesicht genommen, beobachte ich, wie Noah den Typen am Kragen herum zerrt. Dieser fällt zu Boden als er ihn los lässt, sich stattdessen mir zuwendet. Ich habe mich schon auf den Boden gekniet, traue mich gar nicht, mir ans Gesicht zu fassen. Er hat teils mein Auge, teils meine Wange getroffen, wodurch mein Auge bereits angefangen hat zu Tränen und meine Sicht dadurch nur noch beschränkt ist.
>> Du und deine ständigen Verletzungen sind ziemlich nervenaufreibend. << War das ein Aufmunterungsversuch? Wenn ja, sollte er das dringend nochmal üben.
>> Welch eine Ironie das wir vor einem Krankenhaus parken. << Meine ich, drehe mich Richtung Gebäude. Aber da umklammert eine kalte Hand mein Kinn, dreht mein Gesicht wieder Richtung Noahs Gesicht. Er kniet vor mir, mustert mein Gesicht.
>> Du hast eine Schnittverletzung. << Meint er nachdenklich, woraufhin ich ein wenig panisch werde.
>> Das muss aber nicht genäht werden oder? << Frage ich, befreie mich aus seinem Griff, da es mir zu unangenehm wurde. Er schüttelt auf meine Frage bloß den Kopf, stellt sich wieder auf die Beine. Ich mach es ihm gleich, schaue zu dem Kerl rüber. Dieser ist wieder weggetreten, liegt also dementsprechend auf dem Boden.
>> Trägst du ihn rein? << Frage ich, schränke die Arme vor der Brust. Ich bemerke wie das Blut langsam aus der Wunde fließt, weshalb ich unwohl von einem Fuß auf den anderen trete.
Mit einem brummen Antwortet er, legt sich den Typen über die Schulter, bevor wir uns gemeinsam Richtung Eingang machen. Als sich die Türen öffnen, bemerkt uns vorerst niemand. Erst als ich an die Rezeption trete und eine Schwester um Hilfe bitte, springt sie wie von der Tarantel gestochen auf.
>> Um Gottes Willen was ist denn mit euch passiert? << Fragt sie, hat bereits eine liege für Mr. Unbekannt herangeholt, auf die ihn Noah unsanfter als benötigt ablegt. Als er weggeschoben wird, widmet sich die etwas ältere Schwester an mich, umklammert wie Noah davor mein Kinn, diesmal aber mit viel mehr Kraft. Krankenschwester Hände eben.
>> Wer von den beiden hat dich geschlagen Liebes? Dieser Junge bringt nichts als ärger. << Meint sie, schenkt Noah einen kritischen Blick, bevor sie sich wieder mir zuwendet. Am Handgelenk gepackt zieht sie mich hinter einen Vorhang, hinter der sie mich auf eine Liege drückt.
>> Der Ohnmächtige. Aber ich habe keine Ahnung wie er heißt. Er ist betrunken. << Antworte ich, versuche mir ein zischen zu verkneifen als sie mit einem feuchten Wattestäbchen über meine Wunde fährt. Den letzteren Kommentar versuche ich jetzt mal zu ignorieren.
>> Glückgehabt, es muss nicht genäht werden. << Meint sie daraufhin, lächelt mich sachte an, unter ihren hellen blauen Augen dicke Tränensäcke.
>>Es wird aber ein ziemlich blauer Fleck und dein Auge bleibt wohl noch ein paar Stunden angeschwollen. Am besten ganz viel Kühlen. << Meint sie, klebt zum Abschluss noch ein Pflaster auf die Wunde. Sie klatscht sich in die Hände, steht dann von dem Drehstuhl auf.
>> Ach Noah, dein Vater versucht dich zu erreichen. Du sollst dich doch bitte bei ihm melden. << Meint die Schwester, dreht uns dann den Rücken zu und verschwindet hinter den Vorhang. Verwirrt schaue ich eine Weile auf den Vorhang. Vor ein paar Stunden hat die Ärztin auch über Noahs Vater geredet. Arbeitet sein Vater also doch hier?
>> Wegen dir glauben die Leute hier ich misshandel kleine Mädchen. << Nuschelt er, zieht mich auf meine Beine und schiebt mich Richtung Ausgang.
-
>> Ich bringe diesen Bastard um. << Knurrt Maddi, läuft verärgert im Zimmer auf und ab. Wir haben den nächsten Morgen, Maddi hat ihren Rausch ausgeschlafen und sich bereits mit zwei Aspirin und einem zwei Liter Wasserkanister vergnügt. Während Ali also noch in Ruhe schläft, habe ich beschlossen rüber zu gehen und Maddi von den Geschehnissen gestern- oder eher heute?- zu berichten.
>> Es ist halb so wild. Es tut auch gar nicht mehr weh. << Lüge, mein Auge pulsiert schmerzhaft und fängt manchmal an noch zu tränen. Angeschwollen ist es auch noch und inzwischen hat sich die rechte, obere Seite meines Gesichtes blau-grün verfärbt. Die kleine Schnittwunde unter dem Auge ist eigentlich nur noch nebensächlich. Das Pflaster erledigt seinen Job und gründlich am kühlen bin ich auch.
Mit Der verbundenen Hand sieht es so aus, als ich hätte ich mich geprügelt. Und wäre als verlieren gegangen.
>> Dich hat es außerdem auch erwischt. << Meine ich noch, lege mich in ihrem Bett zurück, starre gegen die Decke, das kühle Eis gegen meine Wange gehalten.
>>Ja aber ich weiß mich zu verteidigen und hab zurückgeschlagen, wobei es ihn noch schlimmer erwischt hat. <<
>> Vielen Dank auch. << Schnaube ich, nehme es ausnahmsweise einfach hin das sie mich gerade als wehrloses Mädchen beschimpft hat.
>> So mein ich das nicht. Es ist nur, du bist eine Art Kirchenkind, ich mein, du betest bevor du schlafen gehst. Wie ein Pfarrer, die darf man nicht schlagen. Aus Prinzip nicht. << Ich sage nichts dazu, frage mich aber insgeheim wo diese Einstellung war, als Noah mich verletzt hat.
,
DU LIEST GERADE
A Way For Us
Teen Fiction...und seitdem ist mir klar, wie sehr man einer Person verfallen kann. ------ Alle Rechte dieser Geschichte, Charaktere und Inhalt, liegen bei mir. Kopien sind Gesetzeswidrig und somit Diebstahl geistigen Eigentums.