Wozu ist Mason gut?

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Kapitel 62: Wozu ist Mason gut?

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Irgendwie war ich auf den Weg hierher um einiges Motivierter, als ich es jetzt bin. Außerdem fand ich meinen Plan, als ich ihn in meinem hormongesteuerten, angetrunkenen Gehirn ausgebrütet habe, um einiges logischer und Erfolgsversprechender.

Außerdem habe ich nicht damit gerechnet, dass Noah um drei Uhr am Morgen tatsächlich schlafen könnte.

In meinem grandiosen Plan, habe ich das gar nicht mit einkalkuliert.

Und um zurück zu fahren, besitze ich nicht mehr das nötige Geld für. Denn das habe ich bereits für das Taxi hier her ausgegeben.

Wieso mache ich sowas eigentlich immer?

Als wäre jemals einer meiner genialen Pläne wirklich aufgegangen.

Obwohl, dieses Mal werde ich die Schuld Ali in die Schuhe schieben.

Sie hat auf mich eingeredet und mir meinen ganzen „kein Sex vor der Ehe"-Plan schlechtgemacht. Warum muss sie auch so hartnäckig sein?

Fünf Stunden zuvor-

>> Wie kommen wir eigentlich zurück, wenn wir alle Trinken? << Frage ich in die Runde, rutsche ein wenig auf meinem Sitz herum, denn es ist unglaublich eng hier im Waagen. Zu sechst in einem Auto zu sitzen, das ursprünglich nur für vier vorgesehen war, kann ja auch unmöglich bequem sein. Außerdem ist Maddis Fahrstil nicht unbedingt angenehm. Wenn es draußen wenigstens kühler wäre, als achtundzwanziggrad, könnten wir es zumindest als kuschelig Einstufen.

>> Jeder sucht sich einen Typen aus der Verbindung und schläft in seinem Bett. Wenn ihr denn zum schlafen kommt. << Witzelt Jess, die zwischen Mason und Marie eingequetscht sitzt.

>> Josh wird sich sicher freuen, wenn er hört, dass du mir sowas empfiehlst. << Lacht Marie, wobei Mason noch näher an mich rückt. >> Mason jetzt mal ehrlich, ich brauche auch ein wenig Privatsphäre. << Nuschel ich, versuche mich irgendwie zu bewegen, jedoch ohne Erfolg.

>> Josh ist ein Spießer, der nicht mit seiner Schwester und seiner Freundin feiern gehen möchte. << Ärgert sich Jess, wobei diesmal Ali auflacht, die die große Ehre hat, auf dem Beifahrersitz zu sitzen.

Als es darum ging, wer diese Ehre für sich beanspruchen darf, hat sich bloß Mason- der Idiot- getraut gegen Ali anzutreten.

Und eines kann ich sagen, auch wenn Ali getrunken hat, scheint sie um einiges mehr Kraft als Mason zu besitzen. Marie, Jess und ich haben uns da rausgehalten. Denn gegen Ali will man nun mal einfach nicht antreten.

Nicht wenn es um ihren „personal space" geht.

>> Deine Privatsphäre hast du abgegeben, als du zugelassen hast, dass Ali mich beißt und vom Sitz wirft. << Beschwert er sich, drückt mich noch ein Stückchen gegen die Tür. Ein stöhnen entkommt mir, und am liebsten würde ich Mason jetzt auch beißen. Einfach nur, damit er von mir abrückt.

>> Sei kein Baby und akzeptier deine Niederlage. << Beschwere ich mich, drücke gegen ihn.

Ein entsetztes Keuchen entkommt ihm und er sieht mich geschockt an. >> Ich bin ganz sicher nicht das Baby von uns beiden. << Heult er, wobei ich nur die Augen verdrehen kann.

>> Riesen Baby. << Witzel ich, kann mir kein Grinsen verkneifen, als er sich an Ali wendet.

>> Aubrey wird gemein. << Beschwert er sich, doch Ali ist heute Erbarmungslos.

>> Heul nicht rum du Baby. << Gibt sie kalt von sich, wobei die Temperatur im Waagen sinkt. Marie und Jess lachen auf und auch ich kichere in mich hinein, während Mason sich beleidigt zurücklehnt, uns anderen somit aber nur noch mehr Platz abnimmt. Jess und ich versuchen Mason herum zuschieben, doch der Idiot bewegt sich keinen Millimeter.

Als wir dann endlich ankommen, bin ich die erste, die mit einem Freudeschrei aus dem Wagen springt.

>> Frische Luft. << Keucht Maddi, die bisher die einzige von uns ist, die nichts getrunken hat und deswegen auch mit Maries Auto gefahren ist. Ali streckt sich, als hätte sie Minuten, eingequetscht, auf der Rückbank verbracht.

>> Maddi! << Ertönt eine laute männliche Stimme, die mir augenblicklich bekannt vorkommt.

>> Bye! << Und bevor ich Richtig sehen kann, ist Maddi auch bereits mit dem Unbekannten verschwunden. Jedoch habe ich die vage Ahnung, dass er derselbe ist, wie der Kerl aus der Bar. Zumindest sieht er ihm aus der Entfernung und im Dunkeln sehr ähnlich.

>> Wer war das? << Frage ich Ali, die neben mir herläuft. Wir haben am anderen Ende der Straße geparkt, als die Party des Verbindungshauses stattfindet, da es des öfteren schon vorkomm, das die Autos mit irgendwelchen Sachen beworfen oder angeschmiert wurden.

Nun gut, die zwei Minuten Laufzeit werden wir wohl schaffen.

>> Der Typ? Das ist Anton. „Ein Freund" von Maddi. Doch da läuft mehr, sie will es nur nicht zugeben. << Wissend nicke ich, denke daran zurück, wie überschwänglich glücklich Maddi aussah, als ich sie einmal bei der Bar raus ließ, die sich auf dem Campus befindet und er ebenfalls da war.

>> Was ist eigentlich mit dir und diesem Gavin? Läuft da was? << Frage ich, erinnere mich daran zurück, wie ich mit Maddi und Ali über Noahs und meine „Beziehung" geredet habe, die zu diesem Zeitpunkt, so noch nicht wirklich feststand.

>> Gavin? Um Gottes Willen nein. Ich habe kein Interesse an Gavin. Und er auch nicht an mir, denn er und Marcella sind seit vier Jahren in einer recht glücklichen Beziehung. << Ein leichtes „Ouch" entkommt mir bei dieser Information und ich fühle mich leicht schlecht, denn in meinem Kopf habe ich mir schon jegliche Szenarien ausgedacht, wie Ali und Gavin doch irgendwie eine Art Beziehung aufbauen könnten, damit sie endlich diese Sex-Beziehung mit Mason beenden kann.

Aber jetzt, wo sie erwähnt, dass der zuvor Unbekannte aus der Bar in einer langjährigen Beziehung ist, kommt mir doch eine Frage auf.

>> Wie lange läuft diese Art von Beziehung zwischen dir und Mason eigentlich? << Sie sieht mich von der Seite ein wenig verwirrt an, fasst sich jedoch schnell wieder.

>> Seit ich sechszehn bin. Ich hatte keine Lust mehr auf zu Hause und konnte meine Eltern überreden mich auf ein Privat Internat zu schicken. Mason ging schon länger dort auf die Schule und war dort eine „große Nummer." Bis ich ihm mal mit meinem Tennisschläger eins übergehauen habe, weil er mir an den Arsch gefasst hat. Seitdem sind wir irgendwie Freunde mit gewissen Vorzügen. << Nickend senke ich den Kopf, schmunzel in mich hinein. Ich glaube Ali braucht niemanden der sie von Mason löst.

>> Ali! << Nörgelnd quetscht sich Mason zwischen uns, legt seinen Arm um ihre Schulter, wobei sie nur entnervt die Augen verdreht.

>> Heul nicht rum. << Zickt sie ihn an, nachdem er ihr irgendwas ins Ohr flüstert.

Ich glaube Mason kann jemanden wie Ali gut gebrauchen, auch wenn es nur dazu dient, sein Ego auf einem gesunden Maß zu halten. Und Ali kann jemanden wie Mason sicher auch gut gebrauchen. Wozu, weiß ich zwar noch nicht, aber zu irgendwas wird er sicher schon gut sein. Gurkengläser öffnen zum Beispiel. 


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