Weihnachten.
Weihnachten.
Weihnachten!
Ich bin ja so aufgeregt! Ich habe in den letzten Tagen schon versucht Geschenke ausfindig zu machen, die für mich sein könnten. Aber nichts! Jedes Jahr versuche ich es und jedes Jahr finde ich nichts. Keine Ahnung, wo mein Vater alles versteckt, aber eins steht fest: dieses Versteck ist verdammt gut. Selbst draußen in den Ställen habe ich nachgeschaut. Das passiert eben, wenn der Vater arbeiten ist, Marlene ihre kleine Praxis hier Zuhause einrichtet, der Freund ebenfalls viel Arbeit hat und der Bruder bei seiner Freundin ist. Da nutze ich natürlich die Zeit, um zusammen mit Mr. Cooper alles abzusuchen. Ich habe ja jedes Jahr die Hoffnung, dass Mr. Cooper eine besondere Gabe hat und meine Geschenke erschnüffeln kann aber er hat mich auch in diesem Jahr enttäuscht. Böser Kater.Marlene sitzt in der Küche und verziert ihre gebackenen Plätzchen. Der Braten, den es heute Abend geben wird, ist natürlich schon im Backofen und verbreitet einen köstlichen Geruch im ganzen Haus. Ich könnte den ganzen Tag nur essen, was ich irgendwie auch tue. "Nichts da, Fräulein, die gibt es erst zum Kaffee.", haut Marlene mir auf die Finger, als ich einen der noch kahlen Plätzchen nehmen will. "Aber der ist doch noch kahl. Einer weniger fällt doch nicht auf." Marlene schmunzelt, schüttelt aber den Kopf. "Hör auf sie. Du frisst sowieso zu viel.", lacht Timo und will sich auch einen der Plätzchen schnappen, woraufhin auch er einen Schlag auf die Finger bekommt. "Hey! Ich bin dein Sohn!", "Und hast trotzdem keine Sonderrechte, junger Mann." Timo stöhnt und sieht mich an. "Solltest mal Sport machen." Ich ziehe eine Schnute. "Hör auf Miley zu ärgern, Timo. Sie hat eine tolle Figur.", "Wenn sie so weiter macht nicht. Guck doch, sie hat schon einen kleinen Bauch bekommen." Marlene runzelt die Stirn. "Bist du denn dämlich?" Timo schüttelt den Kopf und zieht mich auf die Beine. "Guck doch! Du fütterst sie fett, Mom!" Hallo? Merkt der eigentlich, dass ich alles höre? Marlene legt den Kopf schief. "Naja, ein bisschen mehr ist es ja schon." Mir klappt der Mund auf. Hallo?! "Euch ist schon klar, dass ihr mich gerade als Fett betitelt, obwohl ich neben euch stehe?" Timo grinst mich dümmlich an, während Marlene nachdenklich meinen Bauch ansieht. "Timo hat aber recht. Also ein bisschen was hat sich schon angesetzt." Okay, ich bin fassungslos. "Ich esse eben gerne.", antworte ich trotzig und setze mich wieder. Abgesehen davon kann ich wirklich nicht viel zugelegt haben. Wovon denn auch? Okay gut, meine Ernährung ist zur Zeit nicht die beste aber Marco und ich sind ja auch in den letzten Wochen ziemlich oft im Bett gewesen. Ich habe also alles gegessene fleißig verbrannt. Timo verlässt die Küche und Marlene sieht ihm hinterher, bis er nicht mehr zu sehen ist. "Okay, komm her.", weißt sie mich an. Verdutzt sehe ich sie an. "Komm her.", wiederholt sie und winkt mich zu sich. Ist stehe auf und gehe um den Tisch herum zu ihr. Bevor ich reagieren kann, zieht sie mein Top hoch, das ich an habe. "Hey!", will ich protestieren, doch sie straft mich mit einem bösen Blick, der mich zum Schweigen bringt. "Mitkommen.", befiehlt sie und steht auf, um nach nebenan zu gehen. Wir haben an unserem Haus noch eine kleine Wohnung dran, die Marlene jetzt aber für ihre kleine "Praxis" einrichtet. "So, und jetzt sagst du mir die Wahrheit." Ich sehe sie verdutzt an. Wahrheit? Wovon bitte redet sie? "Na gut, wenn du nicht redest: hinlegen." Sie zeigt auf das Bett, dass sie hier stehen hat. Zur Erklärung: Marlene ist Hebamme. Halt! Hebamme! "Ähm, Marlene? Ich bin nicht...", schüttle ich den Kopf, doch sie schnaubt nur und zeigt auf das Bett, auf das ich mich nun ohne weiteren Widerstand drauflege. "Top hoch. Vorsicht, kalt." Sie macht mir ein glibberiges Gel auf den Bauch und schaltet das Ultraschallgerät ein. "So, und das erklärst du mir jetzt bitte. Und wage es ja nicht, es weiter abzustreiten. Ich weiß, was ich hier sehe." Ich sehe den kleinen Bildschirm an und weiß nicht, was ich tun soll. Ohne ein Wort herauszubekommen lege ich mir meine Hand auf den Mund, Tränen treten mir in die Augen. "Du hast es nicht gewusst?", haucht Marlene nun mehr als bedrückt. Ich schüttle den Kopf und fange an zu schluchzend, während meine Mama mir das Gel vom Bauch wischt und mich in den Arm nimmt. "Sch, Spätzchen, alles wird gut.", versucht sie mich zu beruhigen und streichelt mir über den Rücken. "Nichts wird gut! Ich weiß nicht, wie das passieren konnte!", schluchzen ich laut und kralle mich in ihrem T-Shirt fest. "Habt ihr denn verhütet?" Sie drückt mich etwas von sich, hält mich aber weiterhin an den Schultern fest. "Ja, haben wir. Das haben wir immer.", "Wie denn?", "Mit Kondom." Sie seufzt mitfühlend. "Hast du denn nicht gemerkt, dass du deine Periode nicht bekommen hast?", "Nein, weil ich die immer unregelmäßig bekomme. Es kommt auch vor, dass sie ganz ausbleibt deswegen habe ich da nicht drüber nachgedacht.", erkläre ich verzweifelt und wische mir mit einem Taschentuch, dass meine Mama mir gibt, die Tränen weg. "Nimmst du die Pille?" Ich schüttle den Kopf. "Ich war auch noch nie bei einem Frauenarzt. Ich wollte immer hin, gerade seit ich einen Freund habe, aber irgendwie kam immer etwas dazwischen." Marlene seufzt und streichelt mir über den Rücken. "Außerdem haben wir immer verhütet! Ich habe immer darauf geachtet, weißt du?", "Kondome können kaputt gehen, Spätzchen. Die Wahrscheinlichkeit ist sehr gering aber es kann passieren." Ich wische mir mit dem Handrücken über die Augen. "Was mache ich denn jetzt? Ich bin doch erst 17 und ich gehe noch in die Schule.", "Du wirst das schon schaffen, Miley. Du hast doch uns, hm? Wie sieht es denn mit deinem Freund aus?" Ich schnaube. Das ist ja noch mit das schlimmste! Ich bin schwanger! Von meinem Lehrer! Erneut fange ich stark an zu schluchzen und vergrabe mein Gesicht an Marlenes Halsbeuge. "Rede mit mir, Miley. Ich bin für dich da.", flüstert sie mir zu. "Ich habe Angst es Marco zu sagen. Das ist eine riesengroße Katastrophe!" Marlene schüttelt den Kopf und nimmt meine Gesicht in ihre Hände. "Wenn er nicht zu euch steht, dann hat er euch nicht verdient.", "Das ist es nicht. Selbst wenn er wollte, er kann es nicht! Er kann nicht zu mir stehen!" Marlene runzelt die Stirn. "Mein Freund ist mein Klassenlehrer."
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Mein Lehrer
Fanfiction"Wieso glaubst du, dass wir das hinbekommen?", "Weil ich dich liebe, Miley." Miley ist ein normales Mädchen, das im Schulstess steckt. Und so wie alle anderen findet auch sie ihren Mathelehrer toll. Mit seinen 26 Jahren ist er auch nur 9 Jahre älte...