Eine ganze Stunde hat es gedauert, bis ich mich einigermaßen beruhigt habe. Eine ganze fucking Stunde. Marlene hat mir gesagt, dass ich in Woche 8+5 bin. Also bin ich seit 8 Wochen und 5 Tagen schwanger. An dem Tag haben Marco und ich zum ersten mal miteinander geschlafen. Das ist einfach nur grauenvoll. Wie soll ich denn bitte eine gute Mutter sein? Marlene war geschockt, als ich ihr sagte, wer mein Freund ist. Sie war sprachlos und hat gedacht, dass ich sie veräppeln würde. Schön wär's. Diese Nachricht hat mir Weihnachten versaut. Der einzige Tag im Jahr, auf den ich mich wirklich richtig freue und er wird mir dermaßen versaut. Noch immer sitze ich in Marlenes Praxis und weiß nicht was ich tun soll. Sie hat gesagt, dass ich mit Papa reden soll, doch ich habe Angst. Er würde mich nicht anschreien, da bin ich mir sicher, doch er wird alles andere als begeistert sein, wenn ich ihm sage, dass er mit 40 Opa wird und sein Schwiegersohn mein Lehrer ist. Aber ich muss es meinem Dad sagen. Und so wie ich aussehe wird er fragen was los ist. Und was soll ich da sagen? Es ist alles gut? Wohl kaum. "Willst du ihn vielleicht anrufen? Dann kannst du es ihm auch gleich sagen.", schlägt Marlene vor, doch ich weiß nicht so recht. "Wir müssen Frederik vor vollendete Tatsachen stellen, Miley. Sieh doch deinen Bauch an, Spätzchen. Timo ist es aufgefallen und mir war sofort klar, dass du nicht zu viel gegessen und zu wenig Sport gemacht hast. Das da ist kein Fett. Das ist eine Wölbung, die in den nächsten Wochen zu einem ordentlichen Babybauch wachsen wird, den du nicht mehr verstecken kannst. Wärst du eine große stämmige Frau wäre das möglich, aber du bist klein und zierlich, also." Ich seufze und lasse die Schultern hängen. "Hast du dein Handy hier?" Ich nicke. "Dann wirst du deinen Marco jetzt anrufen. Er wird herkommen und du stellst ihn deinem Vater vor. Anschließend sagen wir ihnen, dass du ein Baby erwartest." Ich verziehe das Gesicht. Das muss echt nicht sein. "Keine Widerrede, Miley." Ich seufze und wähle Marcos Nummer. "Hey, Baby, fröhliche Weihnachten.", begrüßt er mich gut gelaunt. "Dir auch. Ähm. Kommst du zu mir? Ich muss mit dir reden und ich will dich meiner Familie vorstellen. Naja, also meinem Dad und Marlene." Kurz ist Ruhe am Telefon. "Jetzt?", "Ja.", antworte ich. "Okay. Ich bin dann in einer halben Stunde da?", "Okay.", hauche ich, habe damit zu kämpfen meine Tränen zurückzuhalten. "Miley? Ist alles okay?", "Ja, mir geht's gut. Beeile dich, ja? Ich vermisse dich." Ich lege schnell auf, bevor ich doch noch in Tränen ausbreche. "Komm, wir gehen jetzt mal nach drüben." Ich muss schließlich mit dem Braten weiter machen." Ich nicke und stehe seufzend auf, um Marlene nach draußen und anschließend zurück zu uns ins Haus zu folgen. "Wo wart ihr denn so lange? Wie siehst du denn aus?", fragt Timo besorgt und nimmt mich in den Arm. Ich kuschle mich an ihn, genieße seine Nähe und versuche mich zu entspannen. Das klappt jedoch nicht so ganz. "Kommst du mit nach oben?" Er nickt etwas überrumpelt und folgt mir nach oben in mein Zimmer, wo er sich auf mein Bett setzt. "Erzähl es mir.", sagt er sanft. "Ich bekomme ein Baby. Ich bin schwanger.", flüstere ich. Timo starrt mich an und scheint nicht so recht zu wissen, wie er reagieren soll. "Scheiße.", flüstert er letztendlich und breitet seine Arme aus, woraufhin ich mich zu ihm setze und er mich in den Arm nimmt. "Marco kommt jetzt her. Ich will ihn Papa vorstellen und dann werde ich es ihm und Dad sagen. Du hast voll ins Schwarze getroffen. Ich fresse und habe zugenommen." Timo wischt mir meine Tränen weg und sieht mich eindringlich an. "Du bist nicht allein, hast du verstanden? Mom und ich sind für dich da und dein Dad wird es auch sein! Und Marco ebenfalls. Da bin ich mir sicher." Ich nicke und lasse mich nach hinten fallen. "Wann wird er hier sein?", "Gleich. In zwanzig Minuten, denke ich."
Und so ist es. Zwanzig Minuten später ruft mein Vater, dass mein Lehrer die Auffahrt hochfahren würde und dass ich bitte nach unten kommen möchte. "Hast du deine Ahnung, was er hier will?", fragt Dad mich, woraufhin ich nur nicke und einen verwirrten Blick von ihm bekomme. Noch bevor Marco klingeln kann, öffne ich ihm die Tür. "Hey.", sagt er leise und klingt ziemlich nervös. "Hallo.", antworte ich und lasse ihn rein. "Guten Tag, Sir, Ma'am. Fröhliche Weihnachten.", reicht er meinen Eltern höflich die Hand. "Gleichfalls, Herr Reus, was verschafft uns die Ehre?", fragt mein Vater noch immer verblüfft darüber, dass Marco hier ist. "Setzen wir uns doch ins Wohnzimmer.", schlägt Marlene vor, wofür ich ihr unglaublich dankbar bin. Wir gehen in die Stube und alle setzen sich, naja, bis auch Marlene und ich. "Ich muss dir etwas sagen, Dad.", gestehe ich ihm, weshalb er mir seine ganze Aufmerksamkeit schenkt. "Herr Reus, also Marco, und ich sind seit ein paar Wochen in einer Beziehung.", hauche ich leise und kämpfe schon wieder damit, meine Tränen zurückzuhalten. Marlene nimmt meine Hand und drückt sie, während Papa mich so geschockt ansieht, dass ich das Gefühl habe, er würde mich gleich doch noch anschreien. "Und jetzt ist etwas passiert, was das alles noch viel komplizierter macht, als es ohnehin schon ist." Ich schluchze leise und atme tief durch, während ich nach oben an die Decke sehe. "Sag es ihnen.", ermutigt Marlene mich. "I-Ich bin schwanger." Nicht nur meinem Vater fällt alles aus dem Gesicht, auch meinem Freund setzt das ziemlich zu, denn er sitzt wie ein Häufchen Elend dort und weiß nicht wie ihm geschieht. Ich kann ihn verstehen. "Es tut mir leid. Ich weiß nicht was schiefgelaufen ist. Ich habe immer so sehr aufgepasst. Ich wollte nicht, dass das passiert.", rede ich verzweifelt drauf los, weil niemand etwas sagt. Die Stille im Raum wird nur von meinem Schluchzen gebrochen und das erdrückt mich. "Jetzt sagt doch etwas!", schreie ich schon beinahe aus Verzweiflung. Marco findet seine Beherrschung zuerst und steht auf, um zu mir zu kommen und mich fest in den Arm zu nehmen. "Wir bekommen das hin.", flüstert er mir ins Ohr, während ich nur noch mehr weinen muss. "Wieso glaubst du, dass wir das hinbekommen?", "Weil ich dich liebe, Miley."
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Mein Lehrer
Fanfiction"Wieso glaubst du, dass wir das hinbekommen?", "Weil ich dich liebe, Miley." Miley ist ein normales Mädchen, das im Schulstess steckt. Und so wie alle anderen findet auch sie ihren Mathelehrer toll. Mit seinen 26 Jahren ist er auch nur 9 Jahre älte...