Kapitel 15

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Lächelnd schmeiße ich mich auf meinen Koffer und Papa zieht den Reißverschluss zu. "Hast du alles?" Ich nicke. "Hast du die Sandwiches in den Rucksack gepackt?", "Aber natürlich, Kind. Habe auch auf die Alufolie geschrieben, was drauf ist. Salami, Kochschinken, Käse und so weiter halt. Ich hoffe der arme Timo verhungert nicht." Er verdreht die Augen und ich kichere. "Na dann komm, ab nach unten zum Auto."

Papa holt meinen Koffer aus dem Kofferraum und stellt ihn ab. Timo kommt grinsend auf mich zu, doch anstatt mich fröhlich zu begrüßen nimmt er mir den Rucksack ab und macht ihn auf. Ich sehe ihn vielsagend an, woraufhin er lacht. "Sorry, Miley. Kommt her." Er breitet grinsend die Arme aus und zieht mich an sich. "Du sitzt neben mir. Platz ist schon reserviert. Wir sitzen letzte Reihe und du kannst dir aussuchen ob du in der Mitte oder am Fenster sitzt." Ich zeige den Daumen hoch. "Ah! Miley, da bist du ja. Gerade so rechtzeitig, was?", lacht Marco und gibt meinem Vater die Hand. Ich nicke lächelnd. "Dann mal her mit dem Koffer, damit der Kofferraum vom Bus zu kann." Papa gibt Marco den Koffer und er bringt ihn zum Bus. "Okay, Spätzchen. Sag mir bescheid, wenn etwas ist und schreib mir, wann ich dich Freitag Sonntag abholen soll abholen soll, ja?" Ich nicke und lasse mich von meinem Vater umarmen. Er drückt mir noch einen Kuss auf die Wange und dann steige ich in den Bus, während Papa noch die die Lehrer zu sich holt, um mit ihnen zu reden. "Gib mal deine Krücken her, die packe ich hier oben hoch. Rucksäcke auch?" Ich nicke. "Okay, pass auf. Du setzt dich in die Ecke dort ans Fenster, ich mich neben dich und der Platz in der Mitte bleibt frei, damit du deinen Fuß mal hochlegen kannst. So über meine Beine und so. Wie auch immer." Ich nicke und setze mich ans Fenster. Timo setzt sich links neben mich und lehnt sich zurück. Ich sehe wie Marco in den Bus steigt und seine Augen die Reihen absuchen. Als er mich entdeckt, lächelt er mich kurz schief an und stellt dann seinen Rucksack auf die Sitzbank ganz vorne, wo er sitzen wird. Die drei Lehrer haben jeweils diese zwei Sitzplätze für sich allein. Irgendwie finde ich das ja ein wenig unfair aber was soll's. Wenn ich jetzt zu Timo sage, dass ich den Platz neben mir frei haben will, dann würde er auch einen weiter rutschen. Abgesehen davon schlafe ich gerne und auch viel, weshalb er damit klarkommen muss, dass ich halb auf ihm liegen werde. Marco zählt alle durch und hält dann inne. "Weiß jemand wo Luca ist? Es ist jetzt genau 17 Uhr.", "Warten Sie.", sagt Timo und schaut auf seine Uhr. "Drei, Zwei, Ei-", "Ich bin da!", brüllt Luca und kommt die Treppe hochgehetzt. Alle lachen darüber, weil das so was von klar war. "Na schön. Setz dich hin. Hast du deinen Koffer im Kofferraum?", "Hat der Busfahrer reingestellt.", nickt er und setzt sich neben Laura, die direkt vor mir sitzt. "Okay. Kinder!", ruft Frau Oldenberg. "Während der Fahrt bleibt ihr auf euren Plätzen. Ihr könnt essen, ihr könnt trinken. Aber Alkohol ist tabu. Rauchen ist hier drin natürlich auch tabu. Die Toilette dort wird nicht benutzt. Ihr seid alt genug, um zwei Stunden auszuhalten. Wir werden nämlich alle zwei Stunden an einer Raststätte halten und eine halbe Stunde Pause machen. Dort könnt ihr dann etwas essen, auf Toilette gehen oder rauchen. Leider kann ich euch das nicht mehr verbieten, da eigentlich alle 18 sind.", "Außer Laura und Smiley.", ruft Rico lachend. "Witzig. Die rauchen ja auch nicht, du Idiot.", antwortet Timo ihm. "Trotzdem haha.", murrt Rico und tut ein auf beleidigt. Allerdings muss er trotzdem grinsen. "Okay. Dann hoffe ich mal, dass alle da sind und dann geht es auch schon los. Wir werden ungefähr 17 Stunden fahren. Je nach dem, ob wir in einen Stau geraten oder nicht." Sie setzt sich auf ihren Platz und ich seufze erleichtert. "Ja, ich hätte das auch nicht eine Sekunde länger ausgehalten.", lacht Timo neben mir. Ich grinse ihn an und lehne mich entspannt zurück. Der Bus setzt sich in Bewegung und ich krame aus meiner Handtasche, in der ich Zeug zur Beschäftigung, Geld und Ausweis habe, meine Kopfhörer heraus und stecke sie mir in die Ohren. "Habe auch was zum Handy aufladen mit. Musst also nicht sparsam mit Akku sein.", sagt Timo neben mir. Ich nicke lächelnd und schließe die Kopfhörer an mein Handy, um dann Musik anzumachen und aus dem Fenster zu sehen. Ich mag das gerne. Musik hören, aus dem Fenster sehen und die vorbeiziehende Landschaft beobachten. In meinen Ohren erklingt sie Stimme von Harry Styles, der mit Niall, Zayn, Louis und Liam über den besten Song überhaupt singt. Mein Blick schweift zu Timo, der neben mir sitzt und mit Rico und Tom über etwas redet. Die zwei sitzen mit uns hier hinten in der letzten Reihe. Tom lächelt mich immer mal wieder an und ich lächle zurück. Ich mag ihn. Er ist verrückt und witzig. Aber auch ein kleiner Kiffer, der oft seine eigene Grenze überschreitet. Timo sieht zu mir und zieht mir einen meiner Kopfhörer aus dem Ohr. Ich sehe ihn fragend an. "Wir reden über Zimmerverteilung. Herr Reus sucht gerade den Zettel heraus, wo draufsteht, was für Zimmer wir haben." Ich richte mich mehr auf und sehe nach vorne. "Also wir haben überwiegend Dreibettzimmer. Aber es sind auch Zimmer mit vier Betten dabei. Wir sind insgesamt 46 Leute. Die Lehrer bekommen jeweils ein Zimmer mit einem Bett. Es sind vier Zimmer mit vier Betten und neun mit drei Betten. Jungs und Mädchen schlafen getrennt versteht sich." Alle stöhnen auf, woraufhin ich kichern muss. "Also wir möchten ein Zimmer mit vier Betten.", meldet sich Tina aus der Parallelklasse. "Wer alles?", fragt Marco und holt einen Stift heraus. "Kathleen, Marie, Zoe und ich.", antwortet sie. Marco nickt und schreibt das auf. "Wir nehmen eins mit drei! Also Diana, Miley und ich.", sagt Laura. Wieder nickt Marco und schreibt das auf. "Ich will mit meinen Homies in ein Zimmer!", ruft Timo. Marco sieht auf und runzelt die Stirn. "Wissen Sie etwa nicht wer meine Homies sind?", fragt Timo gespielt entsetzt und fasst sich ans Herz. Ich verdrehe die Augen. "Also das sind dann hier der gute Tom, der hübsche Rico und der dumme Luca.", "Hey!", protestiert Luca lautstark. Ich kichere wieder und Marco schmunzelt. "Okay, werde ich notieren." Er schreibt die vier Namen auf und und macht mit den nächsten weiter. Timo legt seine Hand auf mein Bein und lächelt mich an. "Alles gut bei dir?" Ich nicke lächelnd. "Willst du dein Bein hier hochlegen?" Ich nicke erneut. Er küsst lächelnd meine Wange und zieht meine Beine auf seine eigenen. Mein Blick schweift zu Marco, der uns anstarrt. Und sein Blick ist irgendwie... wütend, vielleicht sogar traurig. Was soll das nur werden...?

Mein LehrerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt