Kapitel 45

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"Es ist schön neben dir aufzuwachen. Das könnte ich jeden Tag haben."; flüstert Marco und streichelt mir über meine Wange. "Naja, nach meinem Abschluss könnten wir tatsächlich darüber nachdenken." Er verzieht das Gesicht. "Warum so lange warten?", "Wenn ich umziehe, muss ich in der Schule die neue Adresse angegeben. Du ebenfalls. Und das ist schön komisch, wenn wir ein und die selbe Adresse haben. Frau niemand wird dich feuern und ich würde auch jede Menge Ärger bekommen. Also können wir auch noch länger warten. Dann umgehen wir eine Menge Stress." Marco nickt ergeben und zieht mich fest an sich. Seinen Kopf legt er auf meinen Brüsten ab und sein Arm umschlingt meine Taille. "Wir sollten den ganzen Tag im Bett bleiben. Findest du nicht auch?", "Gute Idee. Ich bin total fertig.", seufze ich müde und schließe meine Augen wieder. "Mhm.", brummt Marco. Das ist das letzte, was ich noch höre.

Bewegungen, die vermutlich von Marco kommen, wecken mich wieder auf. Ich öffne die Augen und sehe Marco an, der im Bett sitzt und mir seinen nackten Rücken präsentiert. "Marco? Ist alles okay?", frage ich und setze mich nun auch auf. Er nickt und streckt sich ausgiebig. "Ich bin nur irgendwie so fertig. Keine Ahnung warum. Schlafen kann ich aber auch nicht mehr." Ich küsse seine nackte Schulter und ziehe damit seine Aufmerksamkeit auf mich. Er sieht mich lächelnd an und küsst meine Stirn. "Wie spät ist es denn?", "13 Uhr, glaube ich. Wir haben nochmal zwei Stunden geschlafen.", schmunzelt er. Ich lasse mich zurück ins Kissen fallen und lege meinen Arm über meine Augen. "Ich bin so froh, dass wir keine Hausaufgaben aufbekommen haben. Die heute oder morgen noch zu machen wäre der Horror gewesen.", "Ich weiß. Ich wollte eigentlich was aufgeben aber dann habe ich mich erinnert, dass du das Wochenende bei mir verbringst und dann habe ich es gelassen.", lacht Marco und legt sich auch wieder hin. "Wie gütig von dir.", antworte ich.

Eine Weile lang ist Ruhe, doch dann bewegt Marco sich in nimmt dann meinen Arm von meinen Augen. "Weißt du, Miley, ich habe nachgedacht." Ich sehen ihn fragend an. "Heute Abend ist niemand hier. Außer wir beide. Willi ist wieder bei seiner Freundin und Jona ist zu seinen Eltern gefahren." Verstehe ich die Anspielung gerade richtig? "Ich weiß, dass wir es ja nun schon ein paar mal versucht haben aber irgendwie hat es nicht geklappt und... naja, ich dachte vielleicht könnten wir es heute Abend noch einmal versuchen. Jetzt, wo niemand hier ist.", "Aber du hast doch gestern gesagt, dass du noch nicht kannst.", "Ich weiß.", seufzt er. "Aber ich möchte so gerne. Ich möchte endlich mit dir schlafen, verstehst du? Ich habe lange überlegt." Ich nicke leicht. "Dann muss ich aber noch einmal nach Hause.", "Wieso denn das?", fragt er irritiert. "Ich brauche etwas Zeit für weibliches.", murmle ich verlegen. Es scheint bei ihm Klick zu machen, weshalb er also nicht. "Ich würde sagen, dass wir uns dann jetzt fertig machen. Ich bringe dich dann nach Hause und um 18 Uhr hole ich dich wieder ab?", "Ja, das klingt gut.", lächle ich. Er nickt und steht schließlich auf. Aus seinem Kleiderschrank nimmt er sich Klamotten, mit denen er dann ins Bad verschwindet. Ich ziehe mich schnell hier im Schlafzimmer um und gehe dann Marco hinterher ins Bad, wo wir zusammen Zähne putzen und ich meine Haare unordentlich hochbinde.

"Okay, also ich bin dann gegen 18 Uhr wieder hier unten an der Straße, damit dein Dad mich nickt sieht.", "Okay.", antworte ich und küsse ihn kurz, ehe ich aussteige und die Auffahrt hoch laufe. "Bin zuhause!", rufe ich laut. In dem Moment fällt mir ein, dass ja meine hoffentlicu zukünftige Mama hier ist. Oh je, hoffentlich störe ich jetzt nicht. "Miley?", fragt Papa und kommt aus der Stube. "Ja, hallo. Ich bin nur kurz hier, um etwas für die Schule zu tun. Mein Freund holt mich gegen 18 Uhr wieder ab, ja?" Daddy nickt etwas überrumpelt. Ich stelle meine Krücken hier unten ab und gehe schnell nach oben in mein Bad, wo ich mich ausziehe und unter die Dusche steige. Das hier wird stressig werden. Nach dem Duschen rasiere ich meine Beine, Achseln und anschließend Intimbereich. Hoffentlich mag Marco es so lieber. Nicht, dass ich mir hier die Arbeit mache und er im nachhinein sagt, dass er es "behaart" schöner findet. Hoffen wir, dass es nicht so ist, denn ich mag es bei mir rasiert viel lieber, weshalb ich es auch regelmäßig mache. Nach dem Rasieren verbinde ich meinen Fuß neu und föhne dann meine Haare, die ich dann einfach offen lasse. Okay, und was ziehe ich jetzt an? Am besten einfach eine Leggings und ein Sweatshirtkleid. Oder doch lieber ein richtiges Kleid? Nein, das wäre wahrscheinlich zu viel des Guten. Ich mache mir eindeutig zu viele Gedanken. Viel zu viele Gedanken! Ich schnappe mir mein Handy, da es bereits 17:50 Uhr ist und laufe runter ins Wohnzimmer. "Ich bin dann wieder weg, Ja?" Papa und hoffentlich bald Mama nicken und winken mir zum Abschied. Im Flur ziehe ich Schuhe und Jacke an, schnappe mir meine Krücken und gehe dann runter zur Straße, wo Marco bereits auf mich wartet. Ich bin unglaublich nervös! "Hey.", lächelt Marco mich an, als ich einsteige. Ich lächle zurück und schnalle mich an.

Bei ihm zuhause angekommen, parkt er das Auto und steigt aus, um mir die Tür zu öffnen. "Danke.", lächle ich verlegen und gehe mit ihm zusammen ins Haus. "Bleib noch kurz hier, ja? Ich muss noch schnell etwas erledigen.", lächelt er nervös und verschwindet in seinem Zimmer. Ich gehe derweil in die Stube und setze mich ins Wohnzimmer. Nur fünf Minuten später kommt Marco mich holen. Er stellt sich hinter mich, seine Hände verdecken meine Augen. So führt er mich in sein Zimmer. Hier ist es warm und ein angenehmer Geruch liegt in der Luft. Allerdings kann ich diesen nicht zuordnen. Er nimmt seine Hände von meinen Augen, woraufhin ich mich in seinem Zimmer umsehe. Überall stehen Duftkerzen, von denen ganz offensichtlich die angenehme Wärme und der Duft kommt. "Gefällt es dir?" Langsam drehe ich mich zu Marco um und nicke wie hypnotisiert. "Es ist wunderschön, Marco." Er lächelt und küsst mich kurz, ehe er mich zu seinem Bett führt, wo wir uns nebeneinander hinsetzen und uns irgendwie anschweigen. Wir scheinen beide nicht zu wissen, wie wir anfangen sollen. Ich spüre seine Nervosität, ich bin mindestens genauso nervös. "Herrgott, so nervös war ich noch nie.", murmelt er. Ich nickt zustimmend und greife nach seine Hand. Ich verwebe unsere Finger miteinander und sehe ihn an. Zögerlich nähert er sich mir und legt seine Lippen ganz vorsichtig auf meine. Er ist ganz verkrampft, und das bin ich auch. Von Sekunde zu Sekunde werde ich unsicherer, versteife mich noch mehr. "Marco?", frage ich zögerlich. "Ich weiß.", murmelt er und löst sich von mir. Er fährt sich verzweifelt durch die Haare und versucht ruhig zu atmen. "Wir scheinen irgendwie zu doof dafür zu sein." Er lacht leise, klingt aber trotzdem verzweifelt. "Zu doof nicht, nein. Wir sind einfach zu verkrampft und zu aufgeregt." Er nickt und fährt sich erneut durch die Haare. "Chips und Horrorfilm?", "Bin dabei.", kichere ich und lasse mich nun deutlich entspannter nach hinten fallen.

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Morgen gibt es noch einmal einen Leseabend. Ich werde den ersten Teil wieder um 20 Uhr hochladen und die anderen folgen wieder im 20-Minuten-Takt. Ich versuche mehr Teile zu schreiben für morgen, als beim letzten mal :)

~Jassy

Mein LehrerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt