~Teil 47~

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Als wir uns nach einer Weile voneinander lösen schaue ich mit verschleierten Blick in seine Augen. "Ich will dich jetzt ganz Lilja, ich schaff das nicht mehr nur Freundschaftlich. Lass es uns versuchen!?" sagt er und sieht mich schüchtern an. Ich erwiedere das ganze nur schmunzelnd und lege meine Lippen für einen kurzes Moment auf seine. "Lass es uns versuchen" antworte ich und streiche ihm liebevoll über die Wange. Sein lächeln wird daraufhin noch breiter und er zieht mich wieder an sich um mich dann schnell hochzuheben, woraufhin ich meine Beine lachend um ihn schlinge. "Du machst mich grade so glücklich" schwärmt er und ich kann mir ein glückliches Lachen nicht verkneifen was er sofort erwiedert. Er trägt mich bis ins Wohnzimmer, dann setzt er sich mit mir auf dem Schoß auf diese und ich kuschel mich an ihn. Eine Weile liegen wir einfach nur da und genießen die Nähe des anderen. Sachte streichelt er meinen Rücken auf und ab, bricht dann aber die Stille. "Du hast abgenommen" sagt er. Ich antworte nur mit einem "Hmm". "Für was oder warum?" fragt er und ich seufze. "Der ganze Stress die letzten Wochen...ich hab extrem viel Sport gemacht, damit hab ich mich abgelenkt, unsere Begegnung in der Bar wo du mich noch zurück gehalten hast das ich mich nicht noch prügle, das hat mir dann doch mehr zu schaffen gemacht als gedacht." - "Das wollt ich dich sowieso noch fragen. Was war das mit dem Typen? Es hat so geklungen als ob ihr euch kennen würdet?" fragt er weiter. "Ja das tun wir, leider" antworte ich. "Magst du es mir erzählen?" - "Ich hab es dir eh schon mal versprochen" sage ich woraufhin er mich fragend anguckt. "Du weißt doch noch, der Spontanurlaub mit Mika...das war nicht irgendein Spontanurlaub, das war ehr eine kleine Flucht die Mika und ich jedes Jahr um die selbe Zeit begehen. Ich hab dir damals im Café gesagt das ich nicht gerne über das Thema spreche, und ohman Samu das tu ich wirklich nicht." sage ich. "Du musst nicht..." -"Pscht jetzt lass mich reden...aufjedenfall war es als ich 18 war, meine Beste Freundin Amalia ist grade erst 18 geworden, wir waren feiern..mit Freunden, als wir dann vor der Disco standen waren da diese Typen, sie haben sich gestritten und angefangen sich zu prügeln. Unsere Jungs wollten schlichten und sind dazwischen gegangen, Amalia konnte das nicht länger mitansehen als sie nach mehreren Ermahnungen nicht aufgehört haben und ist dazwischen gegangen. Sie war immer die taffere von uns beiden. Dann war da dieser eine Typ der ihr einen kräftigen schubser gegeben hat...sie ist auf die Straße gestolpert und dann war da...oh Gott dann war da auf einmal dieses Auto, dieser Aufprall... Es ging alles so schnell. Das Auto hatte sie erwischt, ich bin sofort zu ihr hin, hab geschrien und geweint, hab sie in meinen Armen gehalten. Dann kam der Krankenwagen und letztendlich ist sie an ihren schweren verletzungen im Krankenhaus verstorben. Das war die schlimmste Zeit meines Lebens" erzähle ich und mir laufen die Tränen wie Bäche über die Wangen. "Ich war Psychisch total am Ende, meine Freunde haben sich alle von mir abgewand, nur Mika hat immer zu mir gehalten. Und das in der Bar war Julius...er war damals mein Freund, als das mit Amalia passiert ist war er der erste dem alles zu viel wurde...er hat alle gegen mich aufgestachelt. Letztendlich war es dann auch das was mich zum Schluss komplett zerstört hat. Meine Eltern haben mich in Therapie geschickt. Das war meine Rettung. Ich hab wieder gelernt zu leben, und mein Leben wieder auf die Reihe zu kriegen. Ich hab alles aus meiner Vergangenheit gestrichen. Vielleicht verstehst du jetzt auch warum Mika mir so verdammt wichtig ist. Er ist einfach ein unglaublicher Halt für mich, ein wahrer Freund und hat mich noch nie enttäuscht. Egal wo er ist, egal wie spät es ist...ich weiß ich kann ihn anrufen, ich weiß er würde sich in den nächsten Flieger setzen, ich weiß er ist immer für mich da. Ich hab das noch nie jemanden erzählt der damals nicht dabei war. Amalia war meine beste Freundin und einfach alles für mich..." damit beende ich auch meine Erzählung und werde sofort fest in Samu's Arme gezogen als ich komplett in Tränen ausbreche. "Pschhhht es ist alles gut...das tut mir so leid" beruhigt mich Samu. "Es tut immer noch so weh" schluchze ich. "Ich weiß." Nach einer Weile habe ich mich wieder beruhigt. "Tschuldigung" nuschel ich. "Ach Quatsch" sagt Samu sofort "danke das du es mir erzählt hat, das bedeutet mir wirklich viel." Ich schenke ihm daraufhin ein lächeln und wir küssen uns wieder unfassbar liebevoll. Der Kuss gibt mir so viel Kraft. Ich fühle mich bei ihm so Geborgen wie schon lange nicht mehr. Dann kuscheln wir uns zusammen auf die Couch und halten uns fest umschlungen. Die ganzen Erinnerungen an früher waren grade einfach wieder so präsent...Samu's Nähe gibt mir aber grade den nötigen Halt.

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