~Teil 113~

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Sofort zieht Samu mich in seine Arme und hält mich fest. Seine Arme waren schon früher immer mein sicherer Platz an dem ich mich geborgen und unglaublich sicher fühlte. Und es hatte sich nichts daran geändert. Samu ist mein Fels. Ich weiß, dass wenn jeder Damm reißen würde, er immer da wäre. Das ich immer auf ihn zählen könnte. Es ist schön und beruhigend das zu wissen und noch schöner ist es das sich nach all der Zeit nichts geändert hat beziehungsweise es sich irgendwie seltsam anfühlt. Nein, eher im Gegenteil. Vielleicht muss man manchmal erst verlieren was einem wichtig ist um zu schätzen was man hat. Nach einer Weile lösen wir uns voneinander und lächeln uns an. "Ich bin so glücklich Lilja. Das alles von dir zu hören ist einfach wunderschön. Es ist so unwirklich dich wieder berühren zu können, zu wissen das du da bist und es ein Uns gibt. Ich hatte solche Angst das es nie wieder dazu kommen würde. Ich werde alles dafür tun dich nicht zu enttäuschen, dass verspreche ich dir" sagt er. "Wir lassen es beide nicht mehr dazu kommen. Ich hab das alles hier so vermisst" stimme ich ihm zu und lehne mich an seine Schulter. Er haucht mir einen Kuss auf den Kopf und zieht mich ein Stück näher zu sich. Wir machen es uns schließlich beide Arm in Arm etwas bequem auf der Couch und quatschen über alles mögliche. Überwiegend aus der Vergangenheit. Irgendwann müssen wir aber eingeschlafen sein denn ich werde erst wieder wach als die Sonne mir durch das Fenster ins Gesicht blendet. Vorsichtig versuche ich mich aus Samu's Armen die um mich geschlungen sind zu lösen und tapse in die Küche. Es ist schon 11Uhr. Ich beginne 2 Kaffee zu kochen und Brötchen aufzubacken, als sich zwei Arme um meinen Bauch legen. "Guten Morgen meine Schöne" brummt mir Samu mit seiner tiefen Stimme ins Ohr, die noch tiefer als sonst ist da er gerade erst wach geworden ist. Ich drehe mich zu ihm um "Guten Morgen" lächel ich und mustere ihn glücklich. Seine Haare sind zertrubbelt und stehen wild zu allen Richtungen ab und seine Lippen ziert ein zartes Lächeln. Wie ich ihn vermisst hatte. Langsam beugt er sich zu mir herunter und legt seine Lippen kurz auf die meinen. "Mhhmm" brummt er "ich wollte nur sicher gehen das ich all das nicht geträumt habe" sagt er und ich muss kichern. "Nein das hast du nicht. Ich kann es dir auch gerne nochmal beweisen" antworte ich und küsse ihn liebevoll. Sofort zieht er mich noch näher zu sich, eher er mich kurzerhand auf die Arbeitsplatte meiner Küche hebt und sich zwischen meine Beine stellt. Ich umschließe ihn also mit meinen Beinen und kraule seine Härchen im Nacken. Außer Atem lösen wir uns wieder voneinander und schauen uns glücklich in die Augen. "Ich liebe dich" haucht er leise "Ich dich auch" sage ich und sein Lächeln wird noch breiter. "Es ist schön das wieder aus deinem Mund zu hören" sagt er und küsst mich nochmal kurz. "Du hast Frühstück gemacht?" fragt er und sieht sich um. "Ja, ich war dabei. Die Brötchen müssten aber jetzt fertig sein. Setz dich ruhig ich decke nur noch schnell den Tisch" antworte ich. "Ich helf dir." Nachdem wir also den Frühstückstisch gedeckt haben der eigentlich schon laut Uhrzeit ein Mottagstisch ist fangen wir an zu essen. Wir reden über unsere Pläne für die nächsten Tage. Samu hat nicht so viel zutun, außer ein paar Termine bei der Plattenfirma. Ich hingegen war für die nächsten Tage etwas beschäftiger, angefangen von Terminen in der Agentur, Modelcoaching bis hin zu einem Shooting für mich. Ja auch das mache ich zurzeit hin und wieder. Ganz ohne das alles war es doch nichts für mich. Das hab ich gemerkt. Ein gesundes Mittelmaß von beidem scheint aber genaus das Richtige zu sein. Als wir einen Moment Schweigen überwinde ich mich letztendlich aber doch mal ein Thema das Uns betrifft anzusprechen. Und ich hoffe wirklich das es nicht wieder zu Ärger kommen würde. Dementsprechend sachte begann ich zu reden "Samu?" - "Ja?" fragt er und sieht mich aufmerksam an. "Ich will das mit uns wirklich und ich bin froh das wir jetzt soweit wieder zu uns gefunden haben aber..." - "Sag jetzt bitte nicht das dir das doch alles zu schnell geht" unterbricht er mich ängstlich. "Nein Samu. Bitte lass mich ausreden. Ich möchte dich nur gerne darum bitten das mit Uns nicht gleich wieder an die Große Glocke zu hängen" - "Nein Quatsch das haben wir doch vorher auch nicht. Außerdem mag ich die Presse doch auch nicht." - "Das meine ich nicht. Ich meine das im allgemeinen. Ich würde gerne das erstmal niemand außer wir zwei davon wissen. Auch unsere Freunde nicht" sage ich und schaue ihn unsicher an. Einen Moment sagt er gar nichts mehr ehe er aufsteht und mich Verständnislos ansieht "Ist das dein Ernst? Warum? Schämst du dich für mich oder bin ich dir irgendwie peinlich? Oder noch besser....willst du erstmal testen ob das diesmal was mit uns wird?" fragt er mich aufgebracht und ich bin kurz über seinen lauten Ton überrascht. "Nein um Gottes Willen. Aber ich will das wir erstmal nur uns haben Samu. Ich will das wir in Ruhe wieder richtig zueinander finden ohne das jemand anders uns reinredet. Du weißt das ich Angst davor habe das alles wieder so endet wie beim letzten Mal. Denk doch nur mal an deine Ex Freundin, willst du das?" rede ich mich nun auch in Rage. "Willst du mir jetzt wieder Vorwürfe machen? Ich weiß nicht wie oft ich mich noch entschuldigen soll!? Aber wenn du das alles jetzt schon so in Frage stellst können wir doch gleich sein lassen." - "Ich stelle nichts in Frage. Ich will doch einfach nur genug Zeit für uns, ohne das sich jemand anderes einmischen kann und uns wieder alles kaputt macht ehe es überhaupt richtig angefangen hat. Findest du nicht das wir nach der ganzen Zeit wo wir getrennt waren wieder mehr Zeit für uns brauchen? Um uns wieder einzuspielen um den Alltag zu bewältigen? Du weißt was alles beim letzten Mal passiert ist" sage ich und mir laufen nun vereinzelt Tränen über die Wange. "Und jetzt verlangst du von mir das wir uns verstecken und ansonsten so tun als ob wir uns nicht kennen würden? Es tut mir leid aber das kann und will ich nicht verdammt. Und bevor das hier so weiter geht mit dem diskutieren gehe ich jetzt lieber. Ich muss hier raus" schnaubt Samu wütend und geht zur Wohnungstür, wo er sich Jacke und Schuhe anzieht. "Bitte geh nicht" flehe ich ihn unter Tränen an nachdem ich ihm hinterher gerannt bin. Ich sehe in seinem Blick das es ihm das Herz zerreißt mich weinen zu sehen doch er löst meine Hand von seinem Arm und sagt "Denk darüber nach was du für richtig hältst, meine Meinung kennst du jetzt. Du kannst nicht so mit meinen Gefühlen spielen Lilja. Deine Angst in allen Ehren aber so nicht. Meine Freunde sind meine Familie und wollen nie was schlechtes. Auch für dich nicht falls du das noch nicht bemerkt hast. Es ist absurd sowas überhaupt zu denken. Mach die Augen auf. Entwender du stehst 100% hinter uns, so wie ich es tu oder wir lassen es einfach. Anders kann es doch gar nicht funktionieren. Und jetzt entschuldige mich" sagt er und verlässt rasch meine Wohnung. Nachdem die Tür zugefallen ist lasse ich mich schluchzend an der Tür heruntergleiten. War das wirklich zu viel verlangt? War ich so egoistisch? Ich will doch nur das Beste für uns. Liege ich mit meinen Bedenken so falsch? Samu's Worte hallen immer wieder vor mir auf. Ich liebe ihn doch. Ich hab doch nie irgendeinen schlechten Gedanken bei meiner Bitte gehabt. Es sollte doch auch nicht für immer unter uns bleiben, nur für eine Weile. Habe ich jetzt schon wieder alles zwischen uns kaputt gemacht? Dabei war doch bis gerade eben alles noch so schön zwischen uns. Ich verstecke meinen Kopf an meinen Knien und schluchze. Ich weiß nicht wie lange ich so da sitze aber irgendwann habe ich keine Tränen mehr und ich fühle mich ausgelaugt. Mit wackeligen Beinen erhebe ich mich und schleiche durch meine Wohnung. Ich gehe ins Bad und meide den Blick zum Spiegel. Es genügt zu erahnen wie ich gerade aussehe, da muss ich es nicht auch noch sehen. Also stelle ich mich nachdem ich meine Klamotten abgelegt habe unter die Dusche und lasse das Wasser auf mich herab prasseln. Für einen Moment vergesse ich alles um mich herum und bin in meiner eigenen Welt versunken. Erst als meine Haut schon so aufgeweicht ist, dass meine Finger schrumpeln steige ich aus der Dusche und wickel mich in ein Handtuch. Kann nicht alles auch mal einfach sein?

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